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DAK-Studie belegt für Thüringen:

Krankenstand bei Beschäftigten sinkt deutlich

Donnerstag, 12. August 2021, 09:31 Uhr
Die Beschäftigten in Thüringen fielen im ersten Halbjahr 2021 deutlich weniger krankheitsbedingt im Job aus. Insgesamt liegt der Krankenstand mit einem Rückgang von 0,5 Prozentpunkten bei 4,7 Prozent und damit immer noch deutlich über dem Bundesniveau (3,7 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt der neue DAK-Gesundheitsreport für den Freistaat...

Grafik zur Studie (Foto: DAK) Grafik zur Studie (Foto: DAK)

An jedem Tag waren durchschnittlich 47 von 1.000 Beschäftigten im Freistaat krankgeschrieben. Der rückläufige Krankenstand hängt mit dem massiven Rückgang von Atemwegserkrankungen um 55 Prozent zusammen. Das geht aus der aktuellen Krankenstands-Analyse der DAK-Gesundheit für Thüringen hervor. Die Kasse sieht die geltenden Abstands- und Hygienemaßnahmen während der Pandemie als Ursache. Während Fehltage wegen Atemwegserkrankungen weniger wurden, gab es bei den Muskel-Skelett-Erkrankungen einen Anstieg um rund 14 Prozent. Mit einem Anteil von über 26 Prozent am gesamten Krankenstand sind Rückenleiden an der Spitze der Krankheitsarten im Freistaat.

Laut Studie der DAK-Gesundheit hatten die Beschäftigten im ersten Halbjahr 2021 insgesamt rund zehn Prozent weniger Fehltage als im Vorjahreszeitraum. Die Anzahl der Fehltage ist in Thüringen so gering wie seit neun Jahren nicht mehr. Besonders deutlich ist der Rückgang bei den Atemwegserkrankungen. „Die Erkältungssaison ist im Freistaat nahezu komplett ausgefallen“, kommentiert Marcus Kaiser, Landeschef der DAK-Gesundheit in Thüringen die Ergebnisse. Die sogenannte Betroffenenquote lag im ersten Halbjahr 2021 bei 33 Prozent. Das bedeutet, dass bis Ende Juni für 67 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Freistaat keine Krankmeldung vorlag. Während im ersten Halbjahr 2020 Bronchitis und Co. noch die zweithäufigste Ursache für Krankmeldungen waren, rangieren diese nicht einmal mehr unten den Top-3 Krankheiten, die zu Arbeitsunfähigkeit führen. „Wir sehen, dass Homeoffice und verstärkte Hygienemaßnahmen sich positiv auf den Krankenstand ausgewirkt haben. Doch sie schützen nicht nur vor Corona. Auch gewöhnliche Erkältungserreger werden seltener übertragen“, ergänzt Kaiser.

Rückgang beim Krankenstand betrifft Mehrheit aller Berufsgruppen
Von dem Rückgang der Fehlzeiten im ersten Halbjahr 2021 ist die Mehrheit aller Berufsgruppen in Thüringen betroffen. Besonders deutlich ist er bei Berufen, die verstärkt ins Homeoffice abgewandert sind: So hatten Berufe im Bereich Recht und Verwaltung durchschnittlich 31 Prozent weniger Fehltage als im Vorjahreszeitraum. In Berufen mit viel direktem Menschenkontakt, etwa in Altenheimen, fiel der Rückgang geringer aus: Bei Altenpflegekräfte gab es nur ein Minus von durchschnittlich acht Prozent.

Rückenleiden nehmen im Freistaat zu
Mehr als die Hälfte aller Fehltage lässt sich auf drei Krankheitsarten zurückführen: An erster Stelle stehen Muskel-Skelett-Probleme wie Rückenleiden, die mehr als jeden vierten Fehltag verursachten. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 verzeichneten sie entgegen dem Trend bei den restlichen Erkrankungsgruppen einen Anstieg von rund 14 Prozent. Psychische Probleme nehmen mit einem Anteil von 15 Prozent am Krankheitsgeschehen den zweiten Platz ein. Sie gingen im Vergleich zum Vorjahr um rund acht Prozent zurück. Auf dem dritten Platz landen Verletzungen mit einem Anteil von knapp zwölf Prozent. Auch sie waren leicht rückläufig.

Für die Studie hat das Berliner IGES Institut Daten von mehr als 50.000 bei der DAK-Gesundheit versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Thüringen ausgewertet. Eingegangen sind alle Fehlzeiten aus der Zeit von Januar bis einschließlich Juni 2021, für die eine Krankmeldung an die Kasse geschickt wurde.
Autor: red

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