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Nordhäuser SPD fordert Bau von bezahlbarem Wohnraum

Was die Stadt braucht

Freitag, 06. August 2021, 08:08 Uhr
Die SPD-Stadtratsfraktion positioniert sich zu Bebauungsplänen der Stadt Nordhausen und fordert ein größeres Engagement für bezahlbaren Wohnraum. Hauptdorn im Auge der Genossen ist das Projekt am Sundhäuser See und die nicht umgesetzte Idee einer Bebauung am Hauptfriedhof...

Hier die Pressemeldung in vollständiger Länge: "Im Stadtrat am 14. Juli wurde mehrheitlich ein Aufstellungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplans Halbinsel Sundhäuser See getroffen. Ziel des privaten Investors ist es, ein Ferienhausgebiet in ein Wohngebiet umzuwandeln. Dazu muss das gesamte Verfahren für den Bebauungsplan, den Flächennutzungsplan und den regionalen Raumordnungsplan erneut durchgeführt werden. In dieses Verfahren werden wiederum die Behörden als auch die Öffentlichkeit einbezogen. Wenn es zu einer rechtmäßigen Änderung des Bebauungsplans kommt, entsteht dort eine neue Siedlung für eine privilegierte Gruppe außerhalb der Stadt, ein Viertel wo man unter sich ist. Der ursprüngliche Planansatz am Sundhäuser See ein Ferien-und Freizeitdomizil zu errichten, ist damit in großen Teilen obsolet.

Unserer Stadt braucht attraktive Orte für Freizeit, Sport und Erholung am Wasser. Die Umwandlung des Gebietes in ein Viertel für die Oberschicht kann nicht im öffentlichen Interesse sein. Wer sich eine hochwertige Immobilie leisten kann und exklusiv wohnen will, der soll das auch tun. Der Stadt werden dabei dauerhaft Kosten entstehen, die den Haushalt belasten und an anderer Stelle fehlen.

Die Mehrheit der Bevölkerung in unserer Stadt lebt in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung und bildet so die stabile Grundlage eines Gemeinwesens die Mittelschicht. Im Jahr 2019 waren von den 41.726 Einwohnern der Stadt vom Kind bis zum Senioren 15.751 in sozialversicherter Beschäftigung und davon waren 68 Prozent im Alter zwischen 26 und 54 Jahren. Warum diese Zahlen?

Ein Jahr später im Dezember 2020 hat der Landkreis 960 Einwohner weniger und davon trägt die Stadt Nordhausen mit einem Rückgang der Bevölkerung um 757 Mitbürger den Löwenanteil.

Was hält Menschen in einer Stadt wie Nordhausen? Neben einer guten Infrastruktur, einem soliden Arbeitsmarkt, guten Schulen und ein mannigfaltiges Kulturangebot ist es bezahlbarer Wohnraum und auch die Möglichkeit finanzierbares Wohneigentum zu schaffen.

Bereits am 19.Februar 2020 hat der Stadtrat einen Beschlussvorschlag der SPD befürwortet, der eine Änderung des Bebauungsplanes „Erweiterung Hauptfriedhof der Stadt Nordhausen vorsieht. Auf der zurückgehaltenen Fläche soll ein Baugebiet für preisgünstiges Bauen für junge Familien entstehen, nahe an Kindergarten, Schule und Straßenbahn.

Wir erwarten, dass durch die Stadt in die Entwicklung dieses Standortes im städtischen Kerngebiet genau so viel Engagement und Energie investiert wird, wie in das neue Siedlungsgebiet am Sundhäuser See. Wir erwarten, dass die Planungen für diesen Standort zügig vorangehen und nicht auf die lange Bank geschoben werden. Sollte eine Änderung des Flächennutzungsplans notwendig werden, sollte das im Rahmen des jetzt anstehenden Verfahrens zum Sundhäuser See geschehen.

Wir als SPD sehen uns verpflichtet, die Einwohnerentwicklung in unserer Stadt mit Kräften zu unterstützen und nicht tatenlos zuzusehen, wie viele junge Familien ins Umland abwandern."
Autor: red

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