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Ein Blick in die Statistik

"Hotel Mama" wird seltener gebucht

Dienstag, 13. Juli 2021, 11:03 Uhr
Weniger Jugendliche buchen nach dem 18. Geburtstag das "Hotel Mama". Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, lag die Zahl der volljährigen Kinder, die noch bei ihren Eltern wohnen vor zehn Jahren noch deutlich höher als heute...

Im Durchschnitt des Jahres 2019 waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 110.000 bzw. 26 Prozent der 431.000 ledigen Kinder in Thüringer Familien 18 Jahre und älter. 10 Jahre zuvor waren noch 193.000 bzw. 42 Prozent der 465.000 ledigen Kinder im vergleichbaren Alter. Somit verringerte sich die Zahl der bei den Eltern wohnenden ledigen Kinder ab 18 Jahren im betrachteten Zeitraum um 83.000 bzw. 43 Prozent. Dagegen nahm die Zahl der minderjährigen Kinder in der Familie gegenüber 2009 um 49.000 bzw. 18 Prozent zu.

Diese rückläufige Entwicklung der Zahl der volljährigen Kinder ist vor allem auf den Rückgang der bei ihren Eltern wohnenden jungen Erwachsenen unter 30 Jahren zurückzuführen. Hauptursache hierfür ist der Rückgang der Bevölkerung in den entsprechenden Altersgruppen (Abbildung 2). Die Zahl der ledigen Kinder von 30 bis 44 Jahren in der Familie stieg hingegen im gleichen Zeitraum um 5 Prozent.

Zudem wird deutlich, dass es sich auch 2019, wie bereits 10 Jahre zuvor, mit zunehmendem Alter bei den „daheimgebliebenen“ Kindern um männliche Personen handelte. Die 18- bis 26-jährigen Kinder in der Familie waren zu 60 Prozent Männer (2009: 61 Prozent), der Anteil bei den 27-Jährigen und Älteren lag unverändert bei 80 Prozent.

Der Anteil der erwachsenen ledigen Kinder, die bei Ehepaaren lebten, sank 2019 gegenüber 2009 von 72 Prozent auf 65 Prozent. Dagegen blieb der Anteil der Kinder, die bei Lebensgemeinschaften lebten, nahezu gleich (2009: 4 Prozent, 2019: 6 Prozent). Eine Erhöhung des Anteils um 6 Prozent- punkte auf 30 Prozent ergab sich bei Kindern, welche bei Alleinerziehenden lebten. Der Anteil der erwachsenen Kinder an allen ledigen Kindern bei Alleinerziehenden (32 Prozent) ist höher als bei Kindern, die bei Ehepaaren leben (29 Prozent).

40 Prozent der ledigen Kinder ab 18 Jahren lebten 2019 mit einem oder mehreren Geschwistern in der Familie. Damit ist der Anteil gegenüber 2009 (42 Prozent) leicht gesunken. Differenziert nach Altersgruppen lässt sich feststellen, dass mit zunehmendem Alter der betrachteten Zielgruppe weniger Geschwisterkinder mit in der Familie lebten. 2019 wohnten 56 Prozent der ledigen Kinder im Alter von 18 bis 20 Jahren mit mindestens einem Geschwisterkind zusammen. Dies traf auch auf 52 Prozent der 21- bis 26-Jährigen und auf 18 Prozent der ab 27-Jährigen zu.
Autor: red

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