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Kritik am neuen Klimaschutzgesetz

Donnerstag, 17. Juni 2021, 09:07 Uhr
Das ifo Institut hat das neue Klimaschutzgesetz kritisiert. „Leider wurde die Chance zu einer umfassenderen Reform des Klimaschutzgesetzes im aktuell vorliegenden Entwurf nicht genutzt“, schreibt die Leiterin des ifo Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen, Karen Pittel, in einem Aufsatz für den ifo Schnelldienst...


Zu kurzfristig ausgelegte Beschlüsse verteuerten das Erreichen langfristiger Klimaziele erheblich. Jahresgenaue Emissionsziele zu formulieren könne sich negativ auf die Innovationstätigkeit von Unternehmen auswirken. Die Ziele für die Wirtschaftssektoren abzuschaffen hingegen könne die Kosten für das Erreichen der Klimaziele in der gesamten Volkswirtschaft verringern.

Ohne an Jahre gekoppelte Ziele sei weniger Nachsteuerung erforderlich und einer dynamischen Entwicklung der Technik würde mehr Raum gewährt. Nicht immer sei vorher klar, welche technischen Lösungen sich wann oder überhaupt durchsetzten. Flexibilität für die Wirtschaftssektoren könne hier notwendige Freiräume eröffnen. Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe zum Beispiel würden absehbar eine große Rolle spielen in der energieintensiven Industrie, zum Beispiel in der Stahlherstellung und beim Verkehr, etwa im Last- und Flugverkehr. Wie schnell allerdings „grüner“ Wasserstoff wettbewerbsfähig sei und in großen Mengen zur Verfügung stehen werde, könne nicht jahresgenau vorhergesagt werden.

Verschiedene Studien schätzen heute die Kosten für 2050 auf 960 Milliarden bis 3354 Milliarden Euro. Angesichts dieser Dimensionen sei eine möglichst kosteneffektive Umsetzung des Klimaschutzgesetzes auch aus Verteilungssicht besonders wichtig. Dies könne die jetzige und künftige Generationen entlasten.

Den Aufsatz von Karen Pittel finden Sie hier.
Autor: psg

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