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Die Highlight aus Sicht der Polizei

Von Reichsbürgern und falschen Polizisten

Mittwoch, 31. März 2021, 20:00 Uhr
Bei heutigen Veröffentlichung der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) wurde auch auf einige Straftaten eingegangen, die nicht unbedingt zum Alltag der Polizeibeamten in Nordthüringen gehören. Wir haben sie für Sie zusammengefasst...

Gesprengter Geldausgabeautomat in der Nordhäuser Filiale der Commerzbank (Foto: Polizei) Gesprengter Geldausgabeautomat in der Nordhäuser Filiale der Commerzbank (Foto: Polizei)
Sprengung des Geldausgabeautomaten endete im Versuch
Zwei bisher unbekannte Täter leiteten am 13. Mai 2020, gegen 03.00 Uhr ein unbekanntes Gasgemisch in einen Geldausgabeautomaten in der Nordhäuser Commerzbankfiliale ein und brachten dies anschließend zur Umsetzung. Die Detonation verursachte einen Sachschaden in Höhe von ca. 20.000 Euro. Bargeld konnten die Täter nicht erbeuten.

Im Zusammenhang mit den ersten eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen wurde bekannt, dass es am 13. Mai 2020, gegen 04:53 Uhr in der Commerzbankfiliale in Sarstedt (Land Niedersachsen) ebenfalls zu einem Angriff auf den dortigen Geldausgabeautomaten kam. Im Rahmen umfangreicher Ermittlungen und der Kontaktaufnahme mit betroffenen Polizeibehörden im Bundesgebiet wurde bekannt, dass es in der Nacht vom 17. Mai 2020 auf den 18. Mai 2020 auf der Autobahn 12 in Holland zu einer Verfolgungsfahrt mit einem Pkw Audi RS4 kam und das Fahrzeug gestellt werden konnte. Im Fahrzeug wurden Beweismittel sichergestellt. Die Insassen, zwei Niederländer im Alter von 21 und 23 Jahren, wurden vorläufig festgenommen und das Fahrzeug sichergestellt. Bei einer Durchsuchung konnte die am Tatort Nordhausen und Sarstedt getragene Tatkleidung sichergestellt werden. Die Staatsanwaltschaft Münster hat die oben genannten Verfahren übernommen und führt die Ermittlungen fort.

Polizei entwaffnet „Reichsbürger“ – 79jähriger ignorierte Frist für Waffenabgabe
Die Nordthüringer Polizei hat einen der „Reichsbürger“-Szene zugerechneten Mann in Westgreußen (Kyffhäuserkreis) entwaffnet, der seine Waffen trotz Entzugs des Waffenscheins nicht abgeben wollte. Bei dem 79-Jährigen aus dem Kyffhäuserkreis wurden vier Gewehre beschlagnahmt. Die Beamten der KPI Nordhausen hatten am 15. Januar 2020 in Westgreußen ein Grundstück durchsucht. Das Landratsamt hatte dem Mann vor einiger Zeit den Waffenschein entzogen und ihm eine Frist zur Ablieferung der Schusswaffen gesetzt. Diese habe er jedoch nicht eingehalten. Nach Ablauf der Frist habe der 79-jährige Mann die Waffen illegal besessen.

Monatelange Ermittlungen vor Razzia in Mühlhausen
Nach monatelangen Ermittlungen führten die Beamten der Kriminalpolizei Nordhausen in Zusammenwirken mit Spezialkräften des Thüringer Landeskriminalamts am 28. Januar 2020 einen Einsatz im Stadtgebiet von Mühlhausen durch. Hierbei ging es insbesondere um den Verdacht des unerlaubten Handeltreibens mit illegalen Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen unter Mitführung von Waffen. Im Rahmen durchgeführter Maßnahmen wurden die zwei deutschen Haupttäter im Alter von 27 und 41 Jahren festgenommen. Gegen Beide wurde Haftbefehl erlassen. Weitere Ermittlungen in dieser Sache richteten sich gegen einen 40-Jährigen sowie eine Vielzahl weiterer Personen aus dem Großraum Mühlhausen. Noch am Abend durchsuchten die Einsatzkräfte zwei Wohnungen und eine Halle im Stadtgebiet. Sie stellten eine größere Menge verschiedener Betäubungs-und Arzneimittel, Bargeld, Messer und ein Pfefferspray sicher. Alle Tatverdächtigen sind hinreichend polizeilich bekannt. Justiziell ist das Verfahren noch nicht abgeschlossen, beide Hauptbeschuldigte wurden zwischenzeitlich aus der Haft entlassen.

Sexueller Missbrauch von Kindern
Der 47-jährige Tatverdächtige nahm im März 2020 während eines Besuches im Landkreis Eichsfeld sexuelle Handlungen an den 8- und 10-jährigen Kindern vor. Nach Offenbarung der Kinder gegenüber der Mutter, brachte diese den Sachverhalt zur Anzeige. Der Tatverdächtige wurde festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ gegen den 47-Jährigen Haftbefehl. Der Tatverdächtige wurde zu 2 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, welche zur Bewährung ausgesetzt wurden.

Täter bei Diebstahl aus Garage festgenommen
Eine aufmerksame Streife der Polizei konnte auf der Autobahn BAB 38 ein Fahrzeug stellen, welches Diebesgut transportierte. Die Insassen des Fahrzeuges (7 rumänische Staatsangehörige) verschafften sich gewaltsam Zutritt zu einer Garage im Eichsfeldkreis und entwendeten daraus in den Nachtstunden des 02. März 2020 ein hochwertiges E-Bike sowie Werkzeuge und Maschinen im Gesamtwert von 9.000 Euro. Die Tatverdächtigen wurden vorläufig festgenommen. Durch die Staatsanwaltschaft Mühlhausen wurden die Verfahren gegen alle Beschuldigten gemäß § 153a StPO gegen eine Geldauflage eingestellt. Bereits bei den Beschuldigtenvernehmungen wurde von jedem Beschuldigten nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Mühlhausen 300 Euro Sicherheitsleistung erhoben. Die Sicherheitsleistung entsprach der Geldauflage. Das Beutegut, welches zugeordnet werden konnte, wurde an die Eigentümer ausgehändigt. Weiteres sichergestelltes, potentielles Beutegut, welches keinem Eigentümer zugeordnet
werden konnte, wurde verwertet und der Erlös zugunsten der Staatskasse eingezahlt.

Ermittlungserfolg im Betäubungsmittelhandel
Im Ergebnis längerfristiger Ermittlungen gegen einen einschlägig vorbestraften 29-jährigen Deutschen wurden am 11. März 2020 Durchsuchungsmaßnahmen im Stadtgebiet von Nordhausen durchgeführt. Hierbei wurden ca. 500g Marihuana, 500g Amphetamin, 2000 Euro Bargeld, griffbereit zwei sogenannte Druckluft- bzw. Kaltgaswaffen, eine CO² Langwaffe mit Zielfernrohr, eine 9mm Patrone (scharf), Kommunikationselektronik sowie weitere Beweismittel aufgefunden und sichergestellt. Der Tatverdächtige wurde festgenommen und am 12. März 2020 am Amtsgericht Nordhausen vorgeführt. Hier wurde der durch die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl durch den zuständigen Ermittlungsrichter verkündet. Justiziell ist das Verfahren noch nicht abgeschlossen, der Beschuldigte befindet sich nach wie vor in Haft. Am 27. Mai 2020 wurden aufgrund vorliegender Ermittlungsverfahren Durchsuchungsbeschlüsse im Bereich Nordhausen realisiert. Bei einem Durchsuchungsobjekt wurde neben diversen Betäubungsmitteln und dazugehörigen Utensilien, Mobiltelefonen, ein fast in Vergessenheit geratenes Versteck aufgedeckt. Es handelte sich dabei um eine Pepsi-Dose, mit Schraubgewinde und integrierter Plastikaufbewahrung für Betäubungsmittel. Nicht nur die Dose war multifunktional, sondern auch eine Bluetooth-Box. Erst bei genauerem Hinschauen konnte festgestellt werden, dass dort ein „Grinder“ integriert war. Auch wenn der Sound nicht so berauschend war, war es dennoch der Inhalt. Doch das war an diesem Tag nicht die einzige Überraschung. In einem anderen Objekt wurden ebenfalls diverse Betäubungsmittel, Betäubungsmittelutensilien, Schlagringe, Telekommunikationsgeräte aufgefunden und sichergestellt. Besondere Aufmerksamkeit erfuhr jedoch der Keller des Durchsuchungsobjektes. Dort wurden Gefäße mit einer nicht unerheblichen Menge an Schwarzpulver bzw. Schwarzpulvergemischen, diverse chemische Substanzen, Pyrotechnik (u. a. Kugelbomben), Selbstlaborate und Gefäße aufgefunden, welche zur Herstellung von Sprengmitteln/ Pyrotechnik geeignet waren. Das Objekt wurde umgehend evakuiert und Spezialkräfte hinzugezogen.

Eine Palette an Strafverfahren u. a. §§ 52 WaffG, 29 BtMG, 40 SprengG, 171 StGB (Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht) waren das Ergebnis der Durchsuchungsbeschlüsse, für welche sich der 40-jährige Tatverdächtige zu verantworten hat. Der Beschuldigte wurde zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu je 30 Euro verurteilt.

Brandfall auf dem Gelände einer Agrargenossenschaft
Am 25. Mai 2020 kam es in Sondershausen, OT Großberndten (Kyffhäuserkreis) auf dem Gelände der dort ansässigen Agrargenossenschaft an verschiedenen Stellen zu Brandausbrüchen. In der Folge griffen die Flammen auf ein überdachtes Strohlager und die Stallungen der Nutztiere, auf welchen Solartechnik verbaut war, über. Die Nutztiere (Schweine, Kühe, Bullen) konnten rechtzeitig geborgen werden und wurden nicht verletzt. Hierbei entstand ein Gesamtschaden von rund 500.000 Euro. Im Rahmen umfangreich geführter Ermittlungen konnte ein Tatverdächtiger ermittelt werden. Das Verfahren wurde der zuständigen Staatsanwaltschaft Mühlhausen zur weiteren Entscheidung vorgelegt.

Totalschaden am Auto nach Brandstiftung
Zwei junge Männer im Alter von 26 und 27 Jahren konnten durch Zeugen beobachtet werden, wie sie am 18. Juni 2020, gegen 01.00 Uhr in Mühlhausen,
Ammersche Landstraße einen Pkw in Brand setzten und anschließend den Bereich fluchtartig verließen. Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen konnten die beiden jungen Männer im Nahbereich festgestellt werden. Bei der Durchsuchung wurde bei einem der Tatverdächtigen eine schwarze Mütze, ein schwarzer Schal, Handschuhe und eine PET-Flasche, in welcher sich offenbar eine brennbare Flüssigkeit befunden hat, festgestellt. Das Ermittlungsverfahren wurde der Staatsanwaltschaft zur weiteren Entscheidung vorgelegt. Eine Anklageerhebung bzw. eine justizielle Entscheidung ist noch nicht erfolgt.

Einbruch in Imbisswagen misslungen
Ein 26jähriger konnte bei einem Einbruch in einen Asia-Imbiss in der Nordhäuser Kranichstraße am 05. Juli 2020 auf frischer Tat gestellt werden. Der Tatverdächtige gelangte auf unbekannte Art und Weise hinter die Absperrung und öffnete mittels körperlicher Gewalt den Imbisswagen. Es entstand Sachschaden, entwendet wurde nichts. Der Tatverdächtige konnte in weiterer Folge auf frischer Tat gestellt werden. Gegen den Tatverdächtigen wurde Anklage erhoben. Ein Termin der Verhandlung steht noch aus.

Rausch im Warenregal ausgeschlafen
Zum Schmunzeln brachte ein 44jähriger die Beamten am 17. Juli 2020 in Sondershausen. Dieser drückte die Schiebetür des Edeka-Marktes in der Frankenhäuser Straße gewaltsam auf, entnahm mehrere Flaschen Bier und andere Spirituosen, trank diese und randalierte im Markt. Auch die verschlossene Box für Tabakwaren wurde aufgebrochen. Danach schlief der Mann seinen Rausch in einem Warenträger des Marktes aus, wo er am Morgen durch eingetroffenes Personal festgestellt wurde. Durch die eintreffenden Beamten wurde dieser vorläufig festgenommen und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Der Beschuldigte erhielt als Rechnung der Übernachtung einen Strafbefehl über 120 Tagessätze zu je 10 Euro.

Täter nach erneuter Straftat festgenommen
In der Zeit vom 31. August 2020 bis 12. Oktober 2020 beging ein 22jähriger Mann, ohne festen Wohnsitz, im Stadtgebiet von Leinefelde nachweisbar insgesamt 20 Straftaten verschiedener Deliktsbereiche. Bei seinen Diebstählen nutzte er die kurzzeitige Unachtsamkeit der Geschädigten zur Tatausführung aus. Bei seiner letzten Tathandlung sollte er kurz nach einem erneuten Diebstahl aus einem Kraftfahrzeug kontrolliert werden. Hier wurde das Diebesgut festgestellt. In diesem Moment flüchtete der Mann zu Fuß durch das Stadtgebiet von Leinefelde. Durch eine sofortige Nacheile konnte der junge Mann dann gestellt und vorläufig festgenommen werden. Hierbei leistete er Widerstand. Durch das zuständige Gericht wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mühlhausen Haftbefehl erlassen und der junge Mann der JVA Tonna zugeführt.

Diebstahl aus Pflegeheim
Ein besonderes Verfahren ergab sich aufgrund einer Anzeigenerstattung einer Leiterin eines Altenpflegeheims wegen dem Diebstahl von verschreibungspflichtigen Medikamenten aus einem gesicherten Arzneischrank im August 2020. Hier konnte eine 35jährige Pflegerin ermittelt werden. Die folgende Durchsuchung im September 2020 führte dann zum Auffinden von Zufallsfunden in Form von insgesamt ca. 160 Gramm Amphetamin und ca. 40 Gramm Marihuana sowie Betäubungsmittelutensilien, welche den Schluss des Handeltreibens zuließen. Weiterhin wurde als Zufallsfund eine unterschlagene EC-Karte aufgefunden. Alle Ermittlungsverfahren gegen die Tatverdächtige wurden der Staatsanwaltschaft Mühlhausen vorgelegt. Eine Entscheidung steht dort noch aus.

Erfolgreiche Fahndungsmaßnahmen der Mühlhäuser Polizei
Am 06. September 2020 verschafften sich Unbekannte gewaltsam Zutritt den Räumlichkeiten der Regelschule in Bad Tennstedt. Aus dem Sekretariat wurde ein Tresor mit Bargeld und Siegel entwendet. Im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen konnte das Fahrzeug festgestellt werden. Ein Tresor wurde während der Verfolgungsfahrt aus dem fahrenden Pkw geworfen. Als das Fahrzeug gestellt wurde, flüchtete einer der beiden Tatverdächtigen. Dieser konnte jedoch namentlich bekannt gemacht werden. Bei den durchgeführten Durchsuchungsmaßnahmen wurden u. a. eine Kleinstmenge Cannabis, KO-Spray, ein Luftgewehr und diverses Diebesgut aus anderen Diebstählen festgestellt. Ein justizielles Urteil steht noch aus.

Täter auf frischer Tat bei Einbruch in Garage gestellt
Durch aufmerksame Polizeibeamte wurden die polizeibekannten Täter im Alter von 28 bis 40 Jahren am 06. September 2020 in der Nordhäuser Grenzstraße auf frischer Tat beim Einbruch in eine Garage ertappt. Diese hatten bereits ihr Beutegut auf Trolleys verladen und zum Abtransport bereitgestellt. Die Tatverdächtigen wurden vorläufig festgenommen und nach Abschluss der polizeilichen Erstmaßnahmen entlassen. Eine Entscheidung zum Strafmaß gegen die Tatverdächtigen steht derzeit noch aus.

Täter brach in unmittelbarer Nachbarschaft zur Polizeidienststelle in Tankstelle ein
Der 29jährige schlug am 20. September 2020 die Seitenscheibe der Star-Tankstelle am Nordhäuser Darrweg ein und verschaffte sich so Zutritt zum Verkaufsraum. Hier packte er Tabakwaren in seinen Rucksack. Die Flucht wurde durch zeitnah eintreffende Polizeikräfte verhindert. Der in Deutschland lebende junge Mann konnte vor Ort festgenommen werden. In den mitgeführten Sachen wurden neben dem Beutegut auch geringe Mengen Betäubungsmittel fest- und sichergestellt. Der Tatverdächtige befindet sich in Untersuchungshaft. Es wurde Anklage erhoben. Ein Urteil hierzu steht noch aus.

Auseinandersetzung in Gemeinschaftsunterkunft
In den Nachstunden zum 22. September 2020 kam es in einer Gemeinschaftsunterkunft in Sondershausen zu einer Auseinandersetzung, bei der ein 31jähriger Mann aus Libyen schwer verletzt und mit Stichverletzungen in ein Krankenhaus gebracht wurde. Im Rahmen der Ermittlungen konnte der Tatverdächtige, ein 20jähriger Iraker, ermittelt werden. Das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachtes des versuchten Totschlages wurde von der Kriminalpolizei Nordhausen bearbeitet und inzwischen der Staatsanwaltschaft Mühlhausen zur weiteren Entscheidung vorgelegt. Ein Urteil hierzu steht noch aus.

Sexueller Missbrauch von Kindern/ Exhibitionistische Handlungen - Tatverdächtiger konnte nun gestellt werden
Zum wiederholten Mal entblößte ein Unbekannter sein Genital vor den Augen der Kinder im Bereich der Nordhäuser Zorgebrücke und befriedigte sich selbst. Im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen konnte im Nachgang der 45jährige Tatverdächtige, welcher in Nordhausen lebt, ermittelt und vorläufig festgenommen werden. Kriminalpolizeiliche Maßnahmen wurden eingeleitet und nach Abschluss dieser wurde der Tatverdächtige auf Weisung der Staatsanwaltschaft Mühlhausen entlassen. Hierzu steht die abschließende Entscheidung der Justiz noch aus.

Schwerer Raub
In den späten Abendstunden des 29. Oktober 2020 wurde der 29jährige deutsche Tatverdächtige in Höhe seines Hauseinganges in der Mühlhäuser Lutterothstraße durch Unbekannte angegriffen. Die Tatverdächtigen entrissen ihrem Opfer den Einkaufsbeutel und bedrohten ihn mit einer Waffe. Anschließend schlugen sie ihm mit der Waffe ins Gesicht, woraufhin dieser zu Boden fiel. Am Boden liegend wurde dem jungen Mann die Geldbörse mit EC-Karte und dazugehöriger PIN entwendet. Weiterhin verlangten die Unbekannten den Wohnungsschlüssel ihres Opfers. Mit dem Wohnungsschlüssel wurde die Wohnung betreten und einzelne Gegenstände aus der Wohnung entwendet. Danach entfernten sich die Unbekannten. Das Opfer erlitt eine Kopfplatzwunde und musste im Krankenhaus medizinisch versorgt werden. Im Rahmen der Nahbereichsfahndung konnten zwei in Deutschland lebende Tatverdächtige im Alter von 16 Jahren aufgegriffen und vorläufig festgenommen werden. Bei einem der Festgenommenen konnte eine Softairwaffe und die Bankkarte mit zugehöriger PIN aufgefunden werden. Eine weitere Tatverdächtige im Alter von 19 Jahren konnte an ihrer Wohnanschrift angetroffen und festgenommen werden. Zum vorliegenden Sachverhalt wurde Anklage beim Jugendschöffengericht erhoben. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.

Verdacht der Freiheitsberaubung
Aufgrund einer Vermisstenanzeige der Schweizer Kantonspolizei aus Luzern, begaben sich Kräfte der PI Eichsfeld am 14. November 2020 mit weiteren Unterstützungskräften zu einer möglichen Kontaktadresse in Leinefelde. Dort wurde die vermisste Person mit ihren drei Kindern angetroffen. Gegenüber den Beamten gab die 24jährige Frau afghanischer Herkunft an, gegen ihren Willen nach Deutschland verbracht worden zu sein und auch gegen ihren Willen in der Wohnung des 23jährigen afghanischen Staatsbürgers (mit ihren drei Kindern) festgehalten worden zu sein. Im Rahmen der Ermittlungen wurde bekannt, dass die junge Frau und ihre Kinder vom Tatverdächtigen geschlagen worden sind. Daraufhin wurde der Tatverdächtige vorläufig festgenommen. Nach Abschluss der polizeilichen Erstmaßnahmen wurde der Tatverdächtige auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wieder entlassen. Die Tatgeschädigte sowie die Kinder wurden in einem Frauenhaus untergebracht. Die Ermittlungen wurden
abgeschlossen und der Vorgang der Staatsanwaltschaft Mühlhausen vorgelegt.

Handel mit Amphetamin in nicht geringen Mengen
Im Rahmen kriminalpolizeilicher Ermittlungen wurde bekannt, dass ein 39jähriger Deutscher im Eichsfeldkreis sowie in angrenzenden Landkreisen mit illegalen Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge unerlaubt Handel treiben soll. Bereits bei den ersten Einsatzmaßnahmen konnten zwei Kilogramm Amphetamin sichergestellt sowie ein mutmaßliches Depot ausfindig und ein 24jähriger Deutscher als Depothalter identifiziert werden. Im Verlauf der hierauf offen im Großraum Teistungen (Eichsfeldkreis) geführten Maßnahmen wurden weitere 1,25 kg Amphetamin bei dem Haupttäter sowie über 1,5 kg Amphetamin, 250 g Marihuana und 1965 Euro Bargeld bei dem Depothalter beschlagnahmt. Gegen den 39jährigen wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl durch das zuständige Amtsgericht erlassen. Gegen den 24jährigen wurde zunächst kein Haftbefehl erlassen. Er wurde nach Abschluss der Maßnahmen auf Weisung der Staatsanwaltschaft entlassen. Im Verlauf weiterführender Ermittlungen verstärkte sich der Tatverdacht gegen den 24jährigen wegen des eigenständigen Handeltreibens mit nicht geringen Mengen illegaler Betäubungsmittel, so dass auch hier ein Haftbefehl beantragt und erlassen wurde. Justiziell ist das Verfahren noch nicht abgeschlossen, beide Beschuldigte sind zwischenzeitlich wieder auf freiem Fuß.

Brandstiftung mit hohem Sachschaden
Am 02. Dezember 2020, gegen 21.25 Uhr wurde in der Mühlhäuser Jakobistraße ein Brand in einem Mehrfamilienhaus festgestellt. Nach ersten Erkenntnissen legte ein bisher unbekannter Täter den Brand in einem Kellerabteil. Aufgrund der Rauchentwicklung im Haus wurden hierbei insgesamt fünf Personen mit Rauchgasintoxikation in das Mühlhäuser Krankenhaus verbracht. Durch die Feuerwehr konnte der Brand, welcher sich auf das Kellergeschoss begrenzte, gelöscht werden. Der durch den Brand entstandene Schaden beläuft sich auf insgesamt 100.000 Euro. Im Rahmen der kriminalpolizeilichen Ermittlungen konnte ein Tatverdächtiger ermittelt werden. Der Tatvorwurf richtet sich gegen einen männlichen Deutschen. Es besteht der dringende Tatverdacht einer schweren Brandstiftung. Das Verfahren liegt der Staatsanwaltschaft Mühlhausen bereits vor. Dem Tatverdächtigen werden weitere Straftaten im Bereich der Brandstiftungen zur Last gelegt. Im Rahmen umfangreicher Ermittlungen konnte bereits gegen den
Tatverdächtigen ein Unterbringungsbefehl erwirkt werden. Seit dem 15. Januar 2021 ist er in der Forensik des ÖHK Mühlhausen untergebracht.

Gefährliche Körperverletzung, Bedrohung...
Wegen einer zivilrechtlichen Streitigkeit suchte der Vermieter seinen Mieter in einem Gartengrundstück in Sondershausen/Jechaburg auf. Nach einem kurzen verbalen Disput wehrte sich der Mieter zunächst unter Zuhilfenahme eines Regenschirmes gegen die Forderungen des Vermieters. Kurz darauf holte der Mieter eine scharfe Schusswaffe aus dem Gartenhaus und bedrohte damit den Vermieter. Dieser erstattete Anzeige bei der Polizei. Erst nach intensiver Suche konnten die Tatwaffe und die dazugehörige Munition aufgefunden werden. Waffenrechtliche Erlaubnisse besaß der Tatverdächtige nicht. Neben anderen Gegenständen, bei denen ein Verstoß gegen das WaffG geprüft werden muss, wurden Bargeld und Betäubungsmittel aufgefunden. Die Ermittlungen gegen den der „Reichsbürger“-Szene zuzuordnenden Mann dauern an.

Hausbesitzer nach Drogenfund im Wohnhaus festgenommen
Am 03. Dezember 2020 klickten die Handschellen in Langenroda im Kyffhäuserkreis. Polizeibeamte nahmen den 42jährgen Mann fest, weil er auf einem Gartengelände in Langenroda Cannabispflanzen angebaut hatte. Dem war nicht genug. Bei einer angeordneten Durchsuchung des Wohnhauses und des Gartengrundstückes fanden die Ermittler nicht geringen Mengen Betäubungsmittel wie Marihuana und Cannabispflanzen. Diese wurden durch die Beamten beschlagnahmt. Bereits beim Betreten des Grundstückes nahmen die Beamten stark beißenden Cannabisgeruch aus dem Wohnhaus wahr. Insgesamt konnten 73 Cannabispflanzen in voller Blüte mit der dazugehörigen Anbau- und Aufzuchtanlage im Wohnhaus beschlagnahmt werden. Weiterhin fanden die Ermittler 858,4 Gramm getrocknete Marihuanablüten. Ein Haftrichter erließ gegen den 42jährigen Mann Haftbefehl, welcher jedoch unter Auflagen außer Vollzug gesetzt wurde.
Autor: psg

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