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Arbeitsmarkt aktuell

Mehr Arbeitslose im Februar

Dienstag, 02. März 2021, 10:19 Uhr
Steigende Arbeitslosenzahlen im Winter – das ist nicht ungewöhnlich. Mit 9.600 Arbeitslosen habe man eine leichte Erhöhung zum Vormonat registriert, sagt Karsten Froböse, Chef der Nordhäuser Arbeitsagentur. Vor allem der Blick auf das Vorjahr zeige, dass der Arbeitsmarkt weiter durch die Krise bestimmt wird...

Grafik (Foto: Arbeitsagentur Nordhausen) Grafik (Foto: Arbeitsagentur Nordhausen)
„Die Situation ist ähnlich der letzten Monate. Wir haben fast 11 Prozent Arbeitslose mehr als vor einem Jahr.“
9.663 Personen waren Ende Februar ohne Arbeit, 85 mehr als im Monat zuvor und knapp 1.000 mehr als im Februar 2020. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert zum Januar bei 7,2 Prozent, im Vorjahr betrug sie 6,5 Prozent. Beim Zuwachs der Arbeitslosenquote liege man bundesweit im unteren Drittel. Regionen wie Leipzig, Berlin oder München hätten einen deutlich höheren Anstieg.

Es ist nicht die Zahl von Entlassungen, die in diesem Monat für die Entwicklung ausschlaggebend ist. Vielmehr wird der Arbeitsmarkt seit Monaten durch rückläufige Beschäftigungsaufnahmen beeinflusst. Knapp 470 Menschen fanden im Februar einen neuen Job, das waren 180 (-28%) weniger als vor einem Jahr. „Wer heute eine passende Stelle angeboten bekommt, sollte schnell zugreifen“, empfiehlt der Agenturchef „Wer zögert, hat das Nachsehen. Die Zeiten für Arbeitsuchende sind schwieriger geworden.“

Kurzarbeit
Nach dem Anstieg im Frühjahr 2020 ging die Kurzarbeit bis in den Herbst hinein zurück. Der zweite Lockdown hat die Zahlen wieder ansteigen lassen. Vor allem der Einzelhandel, die Gastronomie und die Tourismusbranche mussten die letzten Monate erneut mit dieser Förderung überbrücken. „Nur so konnten wir einen sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit vermeiden“, bestätigt Froböse. Die genauen Zahlen werde man erst in einigen Monaten benennen können, da Unternehmen drei Monate Zeit zur Abrechnung haben. Seit Jahresbeginn haben knapp 800 Betriebe für 6.600 Kurzarbeit angezeigt. Der Höchststand vom April/Mai 2020 ist damit glücklicherweise nicht erreicht. Damals waren es über 11.000 Anzeigen.

Wo immer möglich, sollten jetzt Ausfallzeiten zur Weiterbildung genutzt werden. „Qualifizierung sichert die Beschäftigung“, sagt Froböse. Bei diesen Worten denkt der Agenturchef bereits an die Zeit nach der Krise und betont: Man brauche auch nach der Pandemie Fachkräfte, die die Anforderungen der Unternehmen erfüllen. Die Arbeitsagentur übernimmt die Kosten für Weiterbildung bei Kurzarbeit gestaffelt nach Betriebsgröße. Der Arbeitgeber-Service berät, welche Förderung in der jeweiligen Situation passend ist.

Mehr arbeitslose Jugendliche im Februar
Die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen ist erneut im letzten Monat gestiegen. Junge Leute haben ihre Ausbildung beendet und nicht sofort im Anschluss einen Arbeitsvertrag erhalten. Knapp 800 unter 25-jährige waren in den drei Landkreisen gemeldet, 11 Prozent mehr als im Monat zuvor. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl um 18,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen liegt aktuell bei 7,9 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 6,9 Prozent. „Sobald Unternehmen wieder mehr Sicherheit haben, wird die Nachfrage nach Jugendlichen, vor allem mit Ausbildungsabschluss, steigen“, meint Karsten Froböse.

Der Blick in die Landkreise

Arbeitslosigkeit unterschiedlich stark gestiegen
Im Landkreis Nordhausen wurden im Februar 3.578 Arbeitslose registriert, rund zwei Prozent mehr als vier Wochen zuvor und vierzehn Prozent höher als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote lag bei 8,4 Prozent. Im Jahr zuvor betrug sie 7,4 Prozent.

Im Kyffhäuserkreis waren im letzten Monat 3.349 Personen ohne Arbeit, praktisch so viel wie im Januar und 140 Personen mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt im Landkreis unverändert zum Januar bei 8,9 Prozent. Im Vorjahr betrug sie 8,5 Prozent.

2.736 Arbeitslose waren im Landkreis Eichsfeld auf Jobsuche, etwa so viel wie im Vormonat. Im Februar 2020 waren rund 340 Personen weniger gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 5,1 Prozent, im Vorjahr lag sie bei 4,4 Prozent.

Die ausführliche Statistik findet sich hier .
Autor: red

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