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Mit vollen Segeln in eine wärmere Zukunft

Sonnabend, 27. Februar 2021, 11:23 Uhr
In Deutschland brachte der Winter 2020/21 zwar durchschnittlichen Niederschlag aber durch deutlich mehr Sonnenstunden war er wieder zu warm. Nachdem Klimaarchiv des DWD war es der zehnte zu warme Winter in Folge. Dazu ein paar Gedanken von Manfred Kappler...

Daran ändert auch nicht, dass Mitteldeutschland der Kältepol von Deutschland war. Mühlhausen erreichte mit minus 26,7°C die tiefste Temperatur in Deutschland. Querfurt war mit minus 24,8°C der kälteste Ort von Sachsen-Anhalt. Göttingen war kältester Ort mit 23,8°C von Niedersachsen. Diesen fünf kalten Nächten folgten dann ca. 10 Tage später Februar-Hitze - Rekordwerte von über 20°C. Temperaturunterschiede von 40°C, was für ein Unterschied, müssen wir uns an solche Extreme, neben weiteren extremen Wetter, gewöhnen?
Der Klimawandel setzt sich ungebremst weiter fort nimmt weiter Fahrt auf.

Wo bleibt das gesteckte Ziel von maximal 1,5°C globaler Klimaerhöhung? Welchen Wert haben die Vereinbarungen und Beschlüsse mit einstimmiger Ratifizierung des Bundestages, zum Pariser-Abkommen und die Zusagen unserer Politiker? Es hat den Anschein als wäre das alles nur Makulatur.
Alles in die Zukunft verschieben – soll doch die Jugend dann sehen, was noch übrigbleibt und wie sie damit zurechtkommt.

Wir leben jetzt und genießen das Leben in vollen Zügen und nehmen uns alles was wir bekommen können, wir wollen unser Leben genießen. Was interessieren uns Klima und Umwelt und andere Menschen?
Geht es uns nicht gut in dieser großzügigen Weg-Werf- und Verschmutzungs-Gesellschaft? Ja; aber auf welche Kosten? Geht hier nicht alles auf Kosten von Ressourcen, Umwelt, Klima und nachfolgende Generationen? Wie lange können wir so noch weiterleben und wirtschaften? Aber wo haben wir denn, den zweiten und dritten Planeten?

„Alarmstufe Rot“ bei den internationalen Klimazielen
Die neuen Klimaziele der Staaten für 2030 bringen kaum etwas, haben die Vereinten Nationen analysiert. Entgegen den Absprachen im Pariser-Abkommen haben die meisten Staaten noch nicht einmal geliefert.
UN-Klimachefin Patricia Espinosa kritisiert die Regierungen für ihr Zögern und Zaudern beim Klimaschutz: "Sie würden Handeln, als ob Sie mit verbundenen in ein Minenfeld laufen würden“

Von den 196 Staaten des Pariser-Vertrages haben nur 75 ihre Klimaziele für das Jahr 2030 vorgelegt. Die Auswertung der 75 Pläne zeigt ein dramatisches Ergebnis. Bis zum Jahr 2030 würden sie die Treibhausgasemmisionen nur um 0,5% gegen über dem Stand von 2010 senken. Wenn Sie die Ziele überhaupt erreichen würden. Dieses steht zum krassen Wiederspruch der notwendigen Reduzierung! Laut Pariser Abkommen sollte die Erderhitzung auf 1,5 Grad begrenz bleiben. Dazu wäre für die nächsten 10 Jahre eine Emissions-Reduzierung von 45% notwendig um bis 2050 auf null zu kommen. Nach neusten Berechnungen müssten noch stärkere Reduzierungen erfolgen. Der UN-Generalsekretär Antonio Guterres sprach von der „Alarmstufe Rot für unsere Erde“.

Die erste Überprüfung des Pariser Klimavertrages zeigte ein Versagen der Regierungen! Der Bericht zeigt in deutlichen Zahlen ein Versagen der Regierungen, die Klimakriese zu stoppen, so dass daraus eine Klimakatastrophe wird. Außer Versprechen liegt so gut wie nichts auf dem Tisch. Selbst wenn die damals vorgelegten Ziele erreicht würden, erreichten wir eine globale Erderhitzung von drei bis vier Grad.

Wir haben es bereits geschafft in Sibirien die Büchse der Pandora zu öffnen, was einen Domino-Effekt auslösen kann. Die Freisetzung von ungeheuren Mengen CO² und Methan, einschließlich Vieren und Bakterien für oder von zum Teil unbekannten Krankheiten und Pandemien führen kann.

Wenn wir jetzt nicht handeln, wann dann? Unsere Kinder brauchen eine Chance! Es gibt viele Möglichkeiten den Klimawandel zu stoppen – nur wir müssen endlich handeln. Ein schnellst möglicher Ausstieg aus der Fossilen-Energie- Nutzung, mit einer entsprechender Energie-einsparung.

Hierzu ist es parallel dazu nötig, sich schnellstens von unserer so geliebten Weg-Werf- Verbrauch- und Verschmutzungs- Gesellschaft zu verabschieden. Wir brauchen dringend langlebige, reparaturgeeignete und recyclingbare Waren und Gebrauchsgüter. Dieses verringert den Energiebedarf und den Emissionsausstoß und schont die zu Ende gehenden Ressourcen.

Um dieses zu erreichen ist der Druck der Öffentlichkeit auf die Politik und Wirtschaft notwendig. Somit ist auch der 19. März als Globaler Klimastreiktag ausgerufen worden! Wenn die Jugend jetzt nicht Handelt verspielt sie die Chance auf ihre Zukunft.
Klimaaktivist Manfred Kappler Ilfeld, 77 Jahre
Anmerkung der Redaktion:
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Autor: red

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