nnz-online
Detailfragen noch offen

Kreis plant keine neuen Allgemeinverfügungen

Donnerstag, 26. November 2020, 18:30 Uhr
Auf Bundesebene wurden gestern weiterführende Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen. Wie die Umsetzung in den Thüringer Kreisen vonstatten gehen soll, darüber wurde heute telefonisch beraten. Forderungen nach einer eigenen Allgemeinverfügung erteilte Landrat Jendricke eine Absage…


Zu Beginn der Woche wurde die Kreisverwaltung von Landesseite aufgefordert, Angesichts der gestiegenen Fallzahlen eine eigene Allgemeinverfügung zu erlassen. Er habe dies abgelehnt, erklärte Landrat Jendricke, in Anbetracht der „Regelungsdichte“ wüsste er keine Maßnahme, die sich für die Situation im Landkreis als effektiv erweisen würde. „Der starke Anstieg in den Fallzahlen war vor allem auf den Cluster im Pflegeheim St. Josef zurückzuführen. Folgefälle gibt es vor allem in den familiären Strukturen. Eine Allgemeinverfügung die den Betrieb von Schulen und Kindergärten einschränkt hilft da nicht“, erklärte der Landrat gegenüber der nnz.

Die gestern auf der Bundesebene beschlossenen Maßnahmen hält Jendricke für vertretbar. Unter anderem wurde der Grenzwert der Sieben-Tages-Inzidenz von 50 auf 200 Neuinfektionen pro Woche angehoben. Die geänderten Parameter seien vor allem eine Anpassung an das aktuelle Niveau im Rest des Landes und böten eine klare Trennlinie für die Umsetzung einschränkender Maßnahmen. Unter anderem ist vorgesehen, ab einem Wert von 200 Neuinfektionen Schulen generell in die Phase „Gelb“ und damit in den eingeschränkten Regelbetrieb zu versetzen. Jendricke begrüßt zudem die Verkürzung von Quarantäne-Maßnahmen für negativ getestete Schülerinnen und Schüler. Anders als bisher könnten diese nach den neuen Regelungen bereits nach fünf Tagen wieder in den Unterricht zurückkehren.

An den Schulen sollen möglichst auch sogenannte „Schnelltests“ zum Einsatz kommen. Wer sich um die Umsetzung zu kümmern hat, sei in der heutigen Telefonkonferenz mit dem Land aber noch offen geblieben, berichtete Jendricke. „Wir können das machen, aber dann brauchen wir mehr als die 1.000 Tests, die wir im Moment vorhalten“. In ganz Thüringen seien zur Zeit rund 100.000 Schnelltests vorrätig.

Ebenso ungeklärt sei die Frage nach den Einschränkungen zu Silvester geblieben. Ein Verbot von Feuerwerk auf „belebten Plätzen“ mache laut Jendricke lediglich in größeren Städten Sinn, nicht aber in ländlich geprägten Gegenden, in der Telefonkonferenz sei man geteilter Meinung gewesen. Von generellen Verbotsszenarien werde der Freistaat aber wohl absehen, die abschließende Regelung wird das Innenministerium treffen.

Mit der Thüringer Grundverordnung rechne man im Laufe des kommenden Wochenendes, die „Sondereeindämmungsverordnung“, die im Kern den Berliner Konsens abbildet, wird zügig folgen und zum 1. Dezember wirksam.
Angelo Glashagel

Bild von leo2014 auf Pixabay
Autor: red

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2021 nnz-online.de