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Kreisausschuss beschließt Anschaffungen für Wehren und Gymnasien

Land legt noch mal 2,4 Millionen Euro nach

Montag, 23. November 2020, 18:10 Uhr
Unerfreulich sind nach wie vor die hohen Corona-Fallzahlen im Landkreis, zu denen bei der heutigen Sitzung Amtsärztin Francke referierte. Positiv aber ist ein Bescheid des Freistaates, der dem Kreis weitere Millionensummen zuweist und in eine erfreuliche finanzielle Lage versetzt …

Fast alle Versammelten behielten ihre Masken dauerhaft auf (Foto: oas) Fast alle Versammelten behielten ihre Masken dauerhaft auf (Foto: oas)

Im Tagesordnungspunkt „Informationen des Landrates“ gab die Amtsärztin, Ingrid Francke, einen Überblick zur aktuellen Corona-Lage im Kreis. Zwei neue Infektionen wurden heute festgestellt, der Kreis liegt damit aktuell bei einem Inzidenzwert von 121. Seit dem 6. November wird der von der Bundesregierung angestrebten 50er Inzidenzwert permanent überschritten. Das Gesundheitsamt und die Mitarbeiter sind stark belastet bis überlastet, sagte Frau Francke. Ohne externe Unterstützung wäre die Nachverfolgung der Kontaktpersonen nicht mehr zu leisten. Wichtige Arbeiten des Gesundheitsamtes blieben zur Zeit liegen und es gäbe noch einige andere meldepflichtige Krankheiten und notwendige Messungen zu erledigen. Teile davon lägen aber nun hundertprozentig brach.

Auf Nachfrage bestätigte die Kreisärztin, dass die Testkapazitäten im Kreis gegenüber dem Sommer fast verdreifacht wurden. Ein Prozentwert zwischen 30 und 40 der festgestellten Infizierten bliebe völlig symptomlos, könne aber andere Menschen anstecken. Das sei eine große Herausforderung. Und Dr. Francke bestätigte die durch akribische Tests erhöhten Falzahlen mit den Worten: „Wer sucht, der findet.“ Probleme bereiten den Ämtern auch immer wieder die Meldungen der in anderen Landkreisen erfassten infizierten Nordhäuser. Da dauere es mitunter zu lange, bis die Informationen hier ankämen.

Bei dem großen Infektionsausbruch in einem Nordhäuser Alten- und Pflegeheim sind inzwischen vier Patienten im Zusammenhang mit der Pandemie gestorben, was die Gesamtzahl Verstorbener im Kreis auf sieben erhöht. Positiv getestet wurden dort bisher 52 Bewohner und Pflegekräfte, von denen einige auch erkrankt sind.

Erfreulicher sind die von Landrat Matthias Jendricke verkündeten Nachrichten, die am vergangenen Freitag aus Erfurt kamen. Der Kreis erhält weitere 2,4 Millionen Euro Bedarfszuweisung für dieses Jahr, was die Liquidität der Verwaltung absichert und zu einem noch besseren finanziellen Ergebnis für das Geschäftsjahr 2020 führt. Ebenfalls als erfreulich wird in der Verwaltung gewertet, dass der Widerspruch der Stadt Nordhausen gegen die Kreisumlage 2018 vom Landesverwaltungsamt zurückgewiesen wurde und der Kreis im Gegenteil noch 52 Euro zu bekommen hätte. Worauf er aber großzügig verzichten will.

Bei den Ausgaben über 50 000 Euro stand einmal mehr die Feuerwehr im Mittelpunkt. Drei Einsatzleitwagen für die Stützpunktfeuerwehren West, Ost und Nord, ein Tanklöschfahrzeug für Niedersachswerfen und ein Gerätewagen mit Kran sind im Anmarsch, teilweise langfristig geplant und über Landesförderprogramme mitfinanziert.

Die Innensanierung des Schillergymnasium Bleicherode wurde von den Ausschussmitgliedern bewilligt und für die Vorhaltung von Inobhutnahmeplätzen bei Trägern der stationären Jugendhilfe wird die Finanzierung bis zum Jahresende fortgesetzt.

Im stockenden Vergabeverfahren für den weiteren Breitbandausbau im Kreis ist noch kein Licht am Ende des Tunnels bzw. Kabel am Ende des Grabens zu sehen. Bis Jahresende wird keine Entscheidung über den Einspruch eines Bieters mehr getroffen, was den Beginn der schon genehmigten Maßnahme verzögert.

Auch beim Ausbau des Netzes auf eine 50 Mbit-Leitung für die Schulen des Landkreises gibt es Verzögerungen. Nach Angaben des Landrates kann die Telekom wohl derzeit nicht alle Wünsche in dieser Richtung umsetzen. Das wäre für die versprochene Digitaloffensive inklusive privater Anschaffung von iPads durch die Eltern aber eine eher schlechte Nachricht. Matthias Jendricke will sich dazu weiter schlau machen und kann vielleicht schon zum nächsten Kreistag am 8. Dezember eine freundlicher Antwort auf solcherlei Anfragen geben.
Olaf Schulze
Autor: osch

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