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Nordhäuser Boxfreunde trauern um ihr Urgestein

Trauer um Horst Stief

Sonnabend, 24. Oktober 2020, 08:13 Uhr
Der allzeit engagierte Nordhäuser Boxvater Horst Stief hat im Alter von 81 Jahren für immer die Augen geschlossen. Unter seiner Anleitung haben sich Generationen von Boxern entwickelt und große Erfolge erzielt...

Nordhausens Boxvater Horst Stief ist tot (Foto: NSV) Nordhausens Boxvater Horst Stief ist tot (Foto: NSV)

Am 01.03.1939 geboren begann er selbst im Alter von 15 Jahren mit dem Boxen bei Motor Nordhausen West. Neben seiner sportlichen Tätigkeit rückte auch ab 1959 die Trainertätigkeit in den Vordergrund. Die Kulka-Brüder Gunther und Martin schafften es bis zum Olympiakader und Boxen wurde in Nordhausen ein Publikumsmagnet.

Ab 1966 fand das Boxen in der BSG Aktivist beim VEB Schachtbau Nordhausen eine neue Heimat. Hier erhielt Horst Stief eine Anstellung als Kreissportlehrer beim DTSB. In der Funktion als Geschäftsführer war er gleichzeitig für die Organisation und Leitung in den weiteren Sektionen der Betriebssportgemeinschaft verantwortlich.

In dieser Zeit erreichte sein Halbbruder Helmut Drowe den ersten Spartakiade-Sieg für Nordhausen und der Verein wurde 1968 mit dem Status des Trainingszentrum der AK 10-14 geehrt.

Mit Unterbrechungen bis 1989 boxte die BSG Aktivist in der 1. und 2. DDR-Liga. Die erfolgreiche Trainerarbeit zeigte sich auch in den vielen Medaillenrängen der Südharzer Sportler bei den Bezirksmeisterschaften und Spartakiaden. 72 Medaillen auf DDR-Ebene und jährliche Delegierungen zur Sportschule sind dafür ein Beleg.

Auch nach 1990 brachte Horst Stief sich rege in die Vereinsarbeit beim SSV Nordhausen ein. Ob Sparring, Kleinring oder Vergleichskampf - ohne seine Mitarbeit wären die Veranstaltungen nicht so professionell abgelaufen. 2003 wurde Horst Stief als „Trainer des Jahres“ für den inzwischen neu gegründeten Nordhäuser SV ausgezeichnet.

Gleichzeitig entwickelte er sich zum Gedächtnis des Boxens im Verein. In den legendären Boxnächten der Bundesliga lieferte er viele handgeschriebene Seiten mit sorgsam aufbereiteten Hintergrundinformationen und Statistiken.

Mit seiner mehr als 65-jährigen Tätigkeit für den Boxsport hat Horst Stief weit über die thüringer Landesgrenzen hinaus Ansehen erworben. Zuletzt sahen wir Ihn bei der Wiedereröffnung nach der Sanierung der Trainingsstätte im September.

Ihm zu Ehren wird die Sporthalle Nord den Namen „Horst Stief – Boxsportzentrum“ tragen. In seinem Sinne wird der Boxsport im Nordhäuser Sportverein dort weitergeführt. Sein Ableben hinterlässt eine große Lücke in der Thüringer Boxwelt, Horst, wir werden dich vermissen.
NSV, Abteilung Boxen
Autor: red

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