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Stadtbibliothek Nordhausen

„Spur der Steine“ wird aufgeführt

Montag, 19. Oktober 2020, 10:54 Uhr
Im Rahmen der derzeitigen Plakat-Ausstellung zum filmischen Lebenswerk Manfred Krugs in der Stadtbibliothek wird Ende Oktober im Ratssaal des Bürgerhauses der Film „Spur der Steine“ aufgeführt. Der Eintritt ist frei...

Foto:     Plakat zum Film wird auch in der Ausstellung gezeigt.    (Foto: ©Stadtverwaltung Nordhausen) Foto: Plakat zum Film wird auch in der Ausstellung gezeigt. (Foto: ©Stadtverwaltung Nordhausen)


Dieser Film ist der wohl bedeutendste DEFA-Film mit Manfred Krug. Er erzählt die Geschichte des idealistischen Parteisekretärs Werner Horrath (Eberhard Esche), der auf eine Baustelle gesandt wird und dort auf die junge Ingenieurin Kati Klee (Krystyna Stypulkowska) und den anarchischen Brigadier Balla trifft, gespielt von Manfred Krug, trifft. Dessen Bautrupp ist aufgrund seiner Disziplinlosigkeiten bei Partei und Kollegen nicht sehr beliebt. Horrath tritt den Methoden Ballas entschlossen entgegen, setzt sich für Ordnung und ein besseres Miteinander ein. Aus Ballas anfänglicher Abneigung gegenüber Horrath wird Respekt – bis er entdeckt, dass der verheiratete Parteisekretär nicht den Mut hat, sich zu seiner schwangeren Freundin zu bekennen. Am Ende wird gegen Horrath ein Parteiverfahren eröffnet.

Das Interesse an dem in Western-Manier gedrehten Film ist groß, die ersten Vorstellungen ausverkauft. Das liegt vor allem an der Art, wie Krug den Zimmermannsbrigadier verkörpert: unangepasst, respektlos, großspurig. Krugs Balla ist ein körperlich präsenter Mann, dabei kein SED-Mitglied, denn Vorgaben jeglicher Art sind ihm ein Graus. Er ist ein trotziger wie gefühlvoller Rebell. Der Film geriet auf dem 11. Plenum des ZK der SED, Ende 1965, ins Fadenkreuz der SED-Kritik und wurde als partei- und staatsfeindlich eingestuft. Er verschwand kurz nach der Premiere 1966 für 23 Jahre in den DEFA-Archiven.

Dank der Gewährung einer Zuwendung entsprechend des Bundesprogramms „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit – Bundesweite Förderung lokaler Partnerschaften für Demokratie“, kofinanziert durch das Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit, der großzügigen Unterstützung der Thüringer Landeszentrale für politische Bildung, der Kreissparkasse Nordhausen, der Stadt Nordhausen mit der Stadtbibliothek, der Regelschule Käthe Kollwitz nebst Förderverein und der bundesweiten Vereinigung Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. kann der Film „Spur der Steine“ mit Genehmigung des Wilhelm-Fraenger-Instituts gGmbH Berlin gezeigt werden.

Wegen der Corona-Beschränkungen sind die Plätze für die Filmvorführung begrenzt. kostenlose Karten können in der Bibliothek, solange der Vorrat reicht, bis 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn abgeholt werden. Es gelten die Abstands- und Hygieneregeln der Stadtbibliothek Nordhausen.

In der Stadtbibliothek am 27.Oktober, um 19 Uhr: „Spur der Steine“
Autor: red

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