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Baustellebeschilderung führt zu Streit mit der Behörde

Aufregung in der Gipsstraße

Donnerstag, 16. Juli 2020, 09:23 Uhr
Rainer Pfeffer betreibt eine freie kfZ-Werkstatt in Ellrich. Genauer gesagt in der Gipsstraße. Dort befindet sich auch ein Bahnübergang, der momentan erneuert wird, was wiederum zu einer Verkehrsumleitung geführt hat. Und genau hier liegt das Problem …

Stein des Anstoßes ist dieses Hinweisschild am Ortsausgang Gudersleben (Foto: privat) Stein des Anstoßes ist dieses Hinweisschild am Ortsausgang Gudersleben (Foto: privat)
Befährt man die Straße nach Ellrich aus Gudersleben kommend, stößt man am Ortsausgang auf dieses Schild.

„Das ist missverständlich und nicht richtig“, beklagt sich Rainer Pfeffer, dessen Werkstatt noch hinter dem auf dem Schild als Endpunkt angegebenen Gipswerk, aber vor dem gesperrten Bahnübergang liegt. Auch ein Standort des Abfallentsorgers Veolia befindet sich noch zwischen Gipswerk und Bahnübergang, erzählt Herr Pfeffer. Für ihn ist es unverständlich, warum nicht auf dem Schild steht: „bis Bahnübergang frei“.

Diesen Vorschlag hat er der Unteren Verkehrsbehörde des Landratsamtes unterbreitet, allerdings ohne Erfolg, denn die Behörde will den bezeichneten befahrbaren Endpunkt der Sackgasse aus Kostengründen nicht mehr ändern. Auf nnz-Nachfrage teilte das Landratsamt mit, dass grundsätzlich die Verkehrspläne zu den Straßensperrungen einschließlich der Umleitungen für derartige große Baumaßnahmen von zertifizierten Verkehrssicheren erarbeitet werden. 

„Nach Vorlage bei der zuständigen Verkehrsbehörde erfolgt eine Anhörungs- bzw. Prüfungsphase. Hier werden die betroffenen  Gemeinden, der zuständige Straßenbaulastträger (hier das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr) sowie die zuständige Landespolizeidienststelle beteiligt. Es entspricht auch den Richtlinien bzw. Verwaltungsvorschriften der STVO, bei den Zielangabe auf den Plantafeln Zielstandorte zu nennen, die über ein bedeutendes Verkehrsaufkommen verfügen. Deshalb wurde hier bewusst das Ellricher Gipswerk gewählt. Weitere, kleinere Ziele auf die Plantafel zu schreiben, führt zur Unübersichtlichkeit und Irritationen der Verkehrsteilnehmer“, heißt es in der Antwort des Amtes.

Rainer Pfeffer aber führt ins Feld, dass wichtige Kurierdienstleistungen für sein Unternehmen aufgrund der Beschilderung ausgeblieben seien, weil der Fahrer, durch besagtes Hinweisschild verunsichert, den Rückzug angetreten hätte. Das bedeutet für den KfZ-Meister Verdienstausfall und für seine Kunden eine längere Wartezeit.

Das Landratsamt hält dagegen, dass an ausgewählten anderen Sackgassenschildern das Zusatzzeichen „bis Bahnübergang frei“ angebracht wurde.

Nur eben nicht in Gudersleben, in der einzigen Zufahrtsstraße zur Ellricher Gipsstraße. Rainer Pfeffer ist enttäuscht vom Umgang mit seinem Anliegen und hat bereits angekündigt, dem Landratsamt seine Rechnung für dien erlittenen Verdienstausfall zu präsentieren. Bis zum 27. Juli wird der kontrovers diskutierte Zustand noch anhalten, dann sind die Bauarbeiten beendet.
Olaf Schulze
Autor: red

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