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Kurzentschlossene Aktivisten veranstalten einen Umzug

Demo für Menschenrechte heute Nachmittag

Freitag, 24. April 2020, 18:00 Uhr
Gerade erst wurde die Thüringer Verordnung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus nochmals geändert, da gibt es auch schon die ersten Demonstrationen in der Rolandstadt. „Fridays for Grund-und Menschenrechte“ will auf das Leid der Menschen aufmerksam machen, denen es viel schlechter geht als uns …

Zur Ausübung des im Grundgesetz verbrieften Demonstrationsrechtes wurden in Thüringen ab sofort wieder Versammlungen unter freiem Himmel mit bis zu 50 Personen zugelassen. In diesem Zusammenhang wurde für den heutigen Freitagnachmittag eine Demonstration mit Umzug durch die ganze Nordhäuser Innenstadt angemeldet.

16.00 Uhr wollen die Aktivisten am August-Bebel-Platz starten. Geplant ist danach ein Demonstrationszug am Theater entlang und die Rautenstraße herunter bis zum Bahnhof, mit einer Zwischenkundgebung auf dem Rathausplatz.

Die Veranstalter, bei denen es sich laut ihrem Facebook-Accont um eine Gruppe namens „Go fair Nordhausen“ handelt, bitten aber dringend, auch weiterhin sich und andere vor Infektionen zu schützen.

Und so soll es ablaufen (Zitat aus dem Facebook-Aufruf der Gruppe):

„Bitte erscheint ausschließlich in Zweiergruppen, bzw. als Hausgemeinschaften. Auf dem August-Bebel Platz werden euch von Ordner*innen Plätze zugewiesen um die Einhaltung von Mindestabständen sicher zu stellen.
Wenn ihr momentan Erkältungssymptome zeigt bleibt bitte zu Hause. (Falls ihr in eurer momentanen Situation Unterstützung benötigt, schreibt sehr gern zurück.)
Tragt Schutz- bzw. Behelfsmasken
Im Demonstrationszug wird ein Mindestabstand von 5m zwischen Gruppen eines Haushaltes eingehalten. Ordner*innen werden euch an die Einhaltung dessen erinnern.
Ihe seid herzlich eingeladen am Rathaus einen eigenen Redebeitrag zu halten. Diese werden über das eigene Mobiltelefon an den Verstärker geleitet. Wendet euch gern an Ordner*innen wenn ihr einen Redebeitrag halten möchtet.“

Die Gruppe ist nach eigenen Angaben mit der Fraktionen der LINKEn im Stadtrat vernetzt und will inhaltlich „über unsere nationalstaatlichen Grenzen hinaus schauen.“ Es geht ihnen bei der Demo um „so viele Themen, die in den letzten Monaten vernachlässigt wurden, dass es schwer fällt, den Protest einzugrenzen. Doch um auf lokaler Ebene zu bleiben, ist es momentan sinnvoll und akut die Forderung, Nordhausen zu einem sicheren Hafen für Schutzbedürftige zu machen“ aufzustellen.

Vielleicht können die Teilnehmer der Demo heute Nachmittag - mit gehörigem Sicherheitsabstand - auch einmal darüber diskutieren, ob sie ihre Aktion nicht besser „Freitags für Grund- und Menschenrechte“ nennen wollen. Oder wenn das zu altdeutsch ist vielleicht lieber „fridays for human and civil rights“.

Update 18 Uhr: "Hierzu stellen wir als Stadtratsfraktion der Linken fest: Wir stehen fest zur Unteilbarkeit von Menschenrechten und dem Grundrecht auf Asyl. Die Menschen in den Flüchtlingslagern an den Außengrenzen der EU verdienen gerade in der jetzigen Situation unsere ungeteilte Solidarität. Nichtsdestotrotz waren wir an der Vorbereitung und Umsetzung der heutigen Demonstration nicht beteiligt."
Autor: red

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