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Kruppa: Sammelunterkünfte und Infektionsschutz sind unvereinbar!

Dezentrale Unterbringung Geflüchteter gefordert

Montag, 06. April 2020, 12:05 Uhr
„Die beengte Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften in Zeiten von Corona gefährdet Menschenleben,“ warnt die Thüringer Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge Mirjam Kruppa. Durch den Virus besonders Gefährdete, wie Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen, müssen sofort in Wohnung mit eigenem Bad und eigener Küche untergebracht werden,“ fordert die Beauftragte...

Hier seien Regierung und Behörden in der Verantwortung. Asylsuchende dürften sich nach der Einreise nicht aussuchen, wo und mit wem sie zusammenwohnen,“ erklärt die Beauftragte. „Nach wie vor werden Familien und Alleinstehende, Alte, Junge, Gesunde und Kranke von Thüringer Behörden verpflichtet, auf nur wenigen Quadratmetern in Gemeinschaftsunterkünften zu leben. Fremde Menschen sind hier gezwungen, sich Küche und Bad, vielfach sogar das Zimmer zu teilen.“ Unter diesen Umständen sei Infektionsschutz nicht zu gewährleisten, so Kruppa. In einer Gemeinschaftsunterkunft in Eisenach ist bereits ein Bewohner positiv auf Corona getestet worden.

Das durch die Regierung auferlegte Kontaktverbot ist sinnvoll und notwendig – und zwar für alle Menschen. „Hier darf nicht mit zweierlei Maß gemessen werden,“ mahnt die Beauftragte. Es sei absehbar, dass einschränkende Maßnahmen über Ostern hinaus notwendig sein werden. Davon dürfe keine Personengruppe ausgenommen werden. Deshalb fordert Kruppa: „Es ist höchste Zeit, die Menschen aus Gemeinschaftsunterkünften in Wohnungen unterbringen! Diese Maßnahme dient dem Schutz aller in Zeiten der Pandemie.“
Autor: red

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