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Auf dem Rad durch den Südharz

Und nun zu etwas völlig anderem...

Donnerstag, 26. März 2020, 17:30 Uhr
Corona, Corona, wohin das Auge blickt. Wer den täglichen Schlagzeilen entfliehen will, kann sich immer noch in Richtung Natur wenden und davon hat der Südharz glücklicherweise jede Menge. Mit freundlicher Unterstützung durch den Nordhäuser ADFC wird die nnz deswegen jetzt in loser Reihenfolge einige der schönsten Radwanderstrecken der Region vorstellen…

Ab auf's Rad und rein in die Natur - der Südharz hat auch für Einheimische viel zu bieten (Foto: Christian Schelauske) Ab auf's Rad und rein in die Natur - der Südharz hat auch für Einheimische viel zu bieten (Foto: Christian Schelauske)

Ab auf's Rad, rein in die Natur - der Südharz hat auch für Einheimische viel zu bieten. Foto: Christian Schelauske

Corona. Es ist schlimm, der Alltag dahin, wir alle wissen es. Deswegen nun zu etwas völlig anderem: Fahrradfahren. Die Natur vor der eigenen Haustür bietet, neben beruhigender Erhabenheit und allgemeiner Unaufgeregtheit, den großen Vorteil das sich Mensch hier bestens aus dem Weg gehen kann, ohne dabei in den eigenen vier Wänden zu versauern.

Warum also nicht den alten Drahtesel flott machen und hinaus ins Grüne. Leicht gesagt und eigentlich auch leicht getan, nur wo soll es lang gehen? Da kann der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) helfen, genauer die Fahrradfreunde aus Nordhausen. Die haben es sich zur Aufgabe gemacht das Radwegenetz zwischen Südharz und Kyffhäuser im Auge zu behalten und waren insbesondere in den letzten zwei Jahren äußerst fleißig.

Auf der Internetseite des Nordhäuser ADFC finden sich 15 regionale Strecken von variierender Schwierigkeit und Länge. Vom kurzen Ausflug in Richtung Harzrand oder durch die Goldene Aue bis zur Langstrecke hinauf auf den Brocken wird für jeden Geschmack etwas geboten. Der Verein überprüft auch ob die Strecken noch befahrbar sind, wo sich eventuelle Hindernisse befinden und sorgt dafür, dass Einheimische wie Touristen auf der richtigen Route bleiben.

Dazu hat man unter anderem am Van-der-Foer-Damm eine Übersichtskarte zur Orientierung aufgestellt und an bestimmten Wegstellen sogenannte QR-Codes angebracht. Die können mit dem Handy eingescannt werden und bringen den Streckenverlauf dann direkt auf das Smartphone.

Aber genug der Vorrede, auf zur ersten Tour.

Von Nordhausen zum Braunsteinhaus

Wir fangen leicht an und machen uns auf die rund 23 Kilometer lange Strecke von Nordhausen zum Braunsteinhaus. In der alten Gasstätte wird man im Moment eher nicht einkehren können, deswegen ist es grundsätzlich ratsam eigene Wegzehrung mitzuführen. Die kleine Tour hat aber auch ohne kulinarische Einkehr ihre schönen Seiten.

Wir starten an der Gerhart-Hauptmann-Brücke, Ecke Stadtpark. Von hier aus geht es entlang der Zorge in Richtung Norden, vorbei an der Haltestelle Schurzfell. Da die Fußgängerbrücke unterhalb der Schnabelsburg auch nach zwei Jahren und mehreren Anfragen an den Stadtrat weiterhin gesperrt bleibt, müssen wir einen kleinen Umweg nehmen, um der vom ADFC vorgeschlagenen Strecke folgen zu können. Das erste Etappenziel ist deswegen die Holzbrücke bei Krimderode, die uns in Richtung Niedersachswerfen führt. Durch ein kleines Wohngebiet geht es weiter auf der Straße „An der Dittfurth“. Hier biegen wir nach links auf die Kohnsteinbrücke ab, kämpfen kurz mit dem Anstieg und folgen dann der Straße, die Zorge nun zur linken, bis zum Bahnübergang.

Wurde der überquert, heißt es nach rund 400 Metern: bitte rechts abbiegen auf die Straße „Am Sportplatz“. Der Weg macht nun einen langen Bogen und trifft schließlich auf die Straße in Richtung Woffleben. Dieser folgt man nach links und biegt bei der nächsten Gelegenheit hinter der Brücke ab. Weiter geht es über die zunächst asphaltierte Straße, die schließlich einem unbefestigtem aber gut befahrbaren Weg weicht und unterhalb des Mühlberges entlang führt.

Kommt man bei der Ausfahrtsstraße nach Appenrode an, wird links abgebogen. Nach etwa 300 Metern wartet der Ortsausgang. Nach dem letzten Gebäude biegen wir nach rechts ab und erreichen nach weiteren 600 Metern eine Gabelung vor einem einzeln stehenden Gehöft.

Nun haben wir die Wahl. Soll es etwas anspruchsvoller sein oder möchte man gemütlich weiterradeln? Wer es etwas entspannter mag, der biegt jetzt rechts ab und fährt unterhalb des Waldrandes weiter in Richtung Ilfeld. Am Ortseingang halten wir uns links und verlassen Ilfeld nach kurzer Zeit wieder auf der Landstraße in Richtung Appenrode. Jetzt heißt es noch einmal rund einen Kilometer strampeln. Kurz vor der Brücke sollte jetzt die Beschilderung zum Braunsteinhaus zu entdecken sein. Es bleiben zwei Kilometer leichter aber beständiger Steigung, abseits der Landstraße, bevor das Ziel erreicht ist.

Wem das zu einfach ist der biegt an der Gabelung halblinks ab und begibt sich auf eine kleine Bergfahrt. Kurz vor dem Wald lädt eine schöne Stelle zum verweilen und ausruhen ein. Von hier aus bietet sich dem Reisenden eine herrliche Aussicht auf Nordhausen und die Hainer Berge, den Mühlberg und die Karstlandschaft. Vor allem in den Abendstunden ein empfehlenswerter Ort für eine Rast, rät der ADFC.

Der weitere Weg führt nun für etwa einen Kilometer durch den Wald. An der Straße angekommen biegen wir nach rechts ab und fahren hinab bis zur Brücke und biegen hier nach links in Richtung Braunsteinhaus ab.

Kurz vor dem Ziel sind zur rechten die namensgebenden „Braunsteine“ zu erkennen, Gesteinshalden aus Manganit. Das in Europa seltene Erz wurde hier vor gut hundert Jahren abgebaut.

Für den Rückweg bieten sich wieder zwei Strecken an. Entweder man folgt dem „entspannten“ Weg zurück nach Nordhausen oder macht sich auf in Richtung Gänseschnabel. Entlang des Harzrundweges überwindet man auf dieser Route noch einmal gute 190 Höhenmeter, strampelt also sicher noch ein paar Kalorien mehr weg.

Wer jetzt Lust bekommen hat sich selber in die Pedale zu schwingen, der findet Wegbeschreibungen, Kartenmaterial und weitere Strecken übersichtlich zusammengefasst auch auf der Website desNordhäuser ADFC.
Angelo Glashagel
Autor: red

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