nnz-online
Reaktionen auf Austrocknung des Stausees

Viel Solidarität mit Kelbraer Naturschützern

Mittwoch, 26. Februar 2020, 08:05 Uhr
Im Konflikt um die Entwässerung der Talsperre in Kelbra erhalten die Umweltschützer vor Ort viel Zuspruch von anderen Naturfreunden. Auch der Kreisanglerverband im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spree ist entsetzt und äußert das in einem offenen Schreiben deutlich...

Rettet die Meere, rettet die Flusslandschaften, nur nicht in Sachsen-Anhalt?

Die Talsperre Kelbra läuft, läuft leer und das auf allerhöchsten Befehl. Von der Umweltministerin des Landes.
Nun könnte man denken, dass extrem viel Schmelzwasser auf dem Weg dahin ist und somit Vorsorge getroffen wird. Aber Schmelzwasser 2020, woher soll das kommen?
Nein, nein, ein anderer Grund treibt die Ministerin an. Vögel, Vögel, die angeblich von Fischen gefressen werden. Nun ist nicht zu bestreiten, dass sich ein Hecht oder Wels auch mal einen Jungvogel schnappen, wenn diese passgerecht vors Maul schwimmen, was aber umgedreht viel öfter passieren dürfte. Denn Wasservögel lassen sich ja auch Fische und deren Laich schmecken, was der natürliche Kreislauf ist.
Doch genau da hängt der Haken der Ministerin, im Fischmaul. Sie hat nun nämlich eine Idee. Lassen wir die Talsperre doch leer laufen und schon sind wir die Fische los.
Nochmal: UND SCHON SIND WIR DIE FISCHE LOS! Ja, richtig gelesen. Der Stausee wird geleert, um alle Fische darin loszuwerden, quasi zu vernichten.
Ob die Ministerin schon mal was von der Symbiose der Natur gehört hat? Dass alles Leben mit einander verwoben, ja sogar voneinander abhängig ist? Denn sind die Fische verschwunden, verschwinden auch die Vögel, die auf die Nahrung Fisch angewiesen sind. Es wird also genau das Gegenteil erreicht, was das eigentliche Ziel darstellt.
Und wieder einmal ein Beweis dafür, dass in vielen Köpfen der Umweltschutz an der Wasseroberfläche endet. Und ganz unter uns gesagt, muss in diesem Kopf auch noch viel Blödsinn von Windung zu Windung hopsen. Denn wenn die Talsperre hinterher wieder aufgefüllt wird, was kommt automatisch mit dem zufließenden Wasser wieder mit? Richtig Fische!
Aber jetzt mal angenommen, nur angenommen, es folgt 2020 wieder ein Dürrejahr, wo kommt dann das Wasser zum Auffüllen der Talsperre her? Ach ja, aus der Helme, die nach dem Ablauf des Wassers, gleich unterhalb mitzerstört wird. Da fällt mir gerade ein, dass genau für diesen Fluss viel Geld, sehr viel Geld geflossen ist, auch aus dem selben Ministerium, um ihn zu renaturieren und wer sich erinnert, nach der Sanierung, Flusslandschaft des Jahres 2013 in Deutschland war.
Ich hoffe, dass in Kürze Verstand waltet, im Umweltministerium, denn dem Koalitionspartner ist nun offensichtlich aufgefallen, dass da Abwasser, im wahrsten Sinne des Wortes produziert wird.
Wie nennt man umgangssprachlich Abwasser? Ja, Jauche und die kommt aus dem Umweltministerium von Sachsen-Anhalt, im wahrsten Sinne des Wortes.
Autor: red

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2021 nnz-online.de