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Stausee Kelbra wurde heute geleert

Fische aus dem Stausee gerettet

Sonnabend, 22. Februar 2020, 19:50 Uhr
Hohe Wellen hatte die geplante Entwässerung des Stausees Kelbra in den letzten Tagen geschlagen, die von der Sachsen-Anhaltinischen Umweltministerin (GRÜNE) angeordnet wurde. Heute nun ging es zur Sache und Naturfreunde machten sich auf, den Fischbestand zu retten...

Notabfischung (Foto: Gerhard Jarosz) Notabfischung (Foto: Gerhard Jarosz)

Wie der Aktivist Frank Gabriel berichtete, waren ihm und seinem Freund Gerhard Jarosz heute gegen 13 Uhr aufgefallen, dass die Talsperre kein Wasser mehr führte. daraufhin informierte er den Staumeister und organisierten mit Freunden kurzfristig eine Notabfischung.

Dabei wurden annähernd 150 kg Karpfen, Barsche, Schleien und einige Muscheln gerettet und in eine Kiesgrube des Kreisanglervereines umgesetzt. Nicht ein einziger Hecht konnte mit abgefischt werden. Wegen dieser Spezies war aber die "Fischbereinigung" - also das Ablassen des Stausees - angeordnet worden. Die Hechte würden im Stausee den Schwarzhalstaucher zu Hunderten fressen, so die Begründung des Magdeburger Ministeriums.

Ein Teil des Fischbestandes der Teichfische war schon vor der Austrocknung durch die starke Strömung in die Helme abgeschwommen. Frank Gabriel bedankt sich ganz herzlich bei den 12 Freiwilligen für ihre kurzfristige Hilfe und beim Talsperrenbetrieb für die Unterstützung, wodurch letztlich das Fischsterben verhindert werden konnte.

Es bleibt zu hoffen, sagte Gabriel der nnz online, dass jetzt wieder schnell angestaut wird, damit die Kraniche für ihre Zwischenrast und andere Wasservögel optimale Brutbedingungen finden und die Schlammbrühe aus dem Stausee nicht weiter die Kiesbänke im FFH Gebiet Helme vernichtet. Auf den Fotos von der Notabfischung ist diese braune Schlammbrühe deutlich zu sehen.
Autor: red

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