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Enttäuschung über Politiker

Der Kuhberg – der Anfang vom Ende?

Sonnabend, 22. Februar 2020, 14:53 Uhr
2018 trafen sich anlässlich einer Sternenwanderung über 300 Menschen auf dem Kuhberg zwischen Harzungen, Rüdigsdorf und Niedersachswerfen. Heute fand erneut eine Exkursion statt, doch der Kuhberg sieht nicht mehr aus, wie er einmal war. Der Gipsabbau hat hier begonnen…

Rund 70 Teilnehmer kamen heute auf Initiative des BUND Kreisverbandes Nordhausen und der Initiative „Südharz bleibt natürlich“ an der Kirche in Harzungen zusammen. „Wir wollen heute über die Abbauarbeiten am Kuhberg informieren, das Feld wurde bereits frei geräumt, demnächst geht es in die Tiefe“, erklärt Neustadts Ortsteilbügermeister Dirk Erfurt die Aktion.

Ein Abbaufeld mit einer Größe von zwei Hektar wurde genehmigt, weitere 48 Hektar sind im Regionalplan vorgesehen“, berichtet Heidi Schell, Chefin des BUND Kreisverbandes Nordhausen. Somit würde das Abbaufeld in seiner Gesamtgröße bis Rüdigsdorf reichen. Das Abbaufeld Kuhberg ist die 1. Neuverritzung seit der Wende. “Immer wieder werden von den Naturschützern Kompromisse abverlangt, immer wieder haben wir den Kürzeren gezogen“, sagt Schell und fordert gemeinsam mit den Teilnehmern ein Ausstiegskonzept der Gipsindustrie.

„30 Jahre nach der Wende stehen wir immer noch hier, um den Raubbau der Gipsunternehmen zu verhindern, das macht mich wütend“, erklärte Gisela Hartmann (Bündnis 90/ Die Grünen) sehr emotional. Der Kohnstein wurde nicht renaturiert, immer wieder gab es Versprechen der Unternehmen, immer wieder ging es zu Lasten der Kommunen, immer wieder um die Profite der Unternehmen. „In kürzester Zeit sind jetzt die Wunden in der Landschaft, weil immer schneller abgebaut wird und diese Wunden sind nicht mehr zu heilen“, sagte Hartmann.

Auf der Wanderung warfen die Teilnehmer einen Blick in den neuen Tagebau, der direkt am Karstwanderweg und dem Südharzer Dampflok Steig liegt. Auf dem Rundweg gab es mittels Kartenmaterial Erläuterungen zu den weiteren Planungen des Abbauunternehmens.
Dieser Veranstaltung werden noch weitere, beispielsweise zu Thema „Regionalplan“ folgen. Wir wollen die Bevölkerung informieren, was vor ihrer Haustür geschieht, verspricht Heidi Schell.
Sandra Witzel
Autor: swi

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