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THC verteidigtGruppenführung im EHF-Cup

Viertelfinale gebucht

Sonntag, 26. Januar 2020, 17:07 Uhr
In einer temporeichen und bis zur letzten Sekunde spannenden Partie bezwang der Thüringer HC den DVSC Schaeffler aus Debrecen (HUN) mit 26:23 (15:13). Die Gäste machten von Beginn an Druck auf die Abwehrreihe des Gastgebers...

Der THC wehrte sich in der ersten Spielhälfte erfolgreich und ging mit einer Zweitoreführung in die Halbzeit. In der 2. Spielhälfte erkämpfte sich der Gast die Führung, konnte diese in den letzten Minuten gegen den deutschen Vizemeister jedoch nicht verteidigen. Beste Werferin auf Thüringer Seite war Beate Scheffknecht mit neun Treffern, bei den Gästen war Anita Bulath mit sieben Toren erfolgreich.

Nach dem überraschend deutlichen Sieg in Ungarn, wollte der THC heute an diese Leistung anknüpfen und den Einzug ins Viertelfinale des EHF-Cup fix zu machen. Mikaela Mässing stand wieder im Aufgebot, dafür fehlte Lydia Jakubisova wegen einer Erkältung.
Schon im ersten Angriff bekam der THC einen Strafwurf zugesprochen, den Beate Scheffknecht sicher zum 1:0 verwandelte. Die Gäste aus Ungarn konterten jedoch mit ihrem schnellen Umschaltspiel. Nach technischen Fehlern bei den Thüringerinnen ging Debrecen mit 1:2 in Führung. Emily Bölk netzte nach einem schönen Wurf aus dem Rückraum in der achten Minute zum Ausgleich ein (4:4). Die Gäste legten wieder vor und lagen in der 11. Minute mit 9:6 in Führung. Man merkte, die Niederlage aus dem Heimspiel schmerzte und man war daran interessiert, die Punkte aus Nordhausen zu entführen. Die Thüringerinnen vergaben im Angriff zu viele klare Chancen und agierten bis zur Mitte der 1. Halbzeit zu passiv in der Abwehr.

In der 15. Spielminute erzielte Almudena Rodriguez mit einer schönen Eins-gegen-Eins-Aktion den Ausgleich zum 9:9. Nach 17 Minuten zog DVSC-Trainer Vilmos Köstner beim Stand von 10:10 die Grüne Karte und zeigte sich mit der Abwehrarbeit seiner Mannschaft unzufrieden. In der 20. Minuten übernahm der Thüringer HC erstmals wieder mit 12:11 die Führung, Beate Scheffknecht war von der Strafwurflinie erfolgreich. Die Gäste aus Debrecen erhielten in der 22. Minute die erste Zeitstrafe im Spiel. Jetzt nahm Herbert Müller seine erste Auszeit, um über das Spiel in Überzahl zu sprechen. Zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff erzielte Beate Scheffknecht mit ihrem sechsten Treffer den ersten Dreitorevorsprung zum 15:12. In die Kabinen ging es mit einem 15:13 für den Thüringer HC, für den sich alles nach Plan zu entwickeln schien.

Die Thüringerinnen kamen hellwach aus der Kabine und wehrten die ersten Angriffe der Gäste aus Debrecen erfolgreich ab. Die Ungarinnen standen jetzt sicherer in der Abwehr, im Angriff hielten sie weiter das Tempo hoch. Nach fünf Minuten zeigte die Anzeigetafel ein 16:15. Beate Scheffknecht scheiterte mit ihrem dritten Strafwurf am Pfosten, bekam sofort den nächsten Siebenmeter zuerkannt, da sie beim Nachwurf gefoult wurde. Jetzt trat Mariana Lopes an die Strafwurflinie und netzte diesen souverän zum 17:15 ein. Nach einer Zeitstrafe gegen Jovana Sazdovska, verwandelte Anita Bulath ihren Strafwurf sicher zum 18:17 und hielt die Gäste auf Schlagdistanz. Nachdem die Gäste in der 43. Minute den Ausgleich zum 19:19 durch Szabina Karnik erzielte, nahm Herbert Müller sein zweites Team Timeout. Die Thüringerinnen taten sich in dieser Phase schwer im Angriff und drei Pfostentreffer in Folge nutzen die Gäste, um ihrerseits in Führung zu gehen - 19:20. Nach einer erneuten Auszeit durch Gästecoach Vilmos Köstner, ging es mit einem 21:21 in die letzten zehn Minuten.Anita Bulath mit ihrem Strafwurf acht Minuten vor dem Ende erfolgreich und brachte die Gäste mit zwei Toren in Führung. Trainer Herbert Müller nahm eine Auszeit, um an die Mannschaft zu appellieren, Ruhe ins Spiel zu bringen. In dieser Phase wurde zu viel verworfen und durch technische Fehler zu viele einfache Ballverluste verursacht. Das brachte zunächst nicht den gewünschten Erfolg und die Thüringerinnen taten sich weiter schwer. Erst Emily Bölk war in der 55. Minute wieder erfolgreich und hämmerte den Ball aus dem Rückraum unhaltbar ins Tor von Agnes Triffa (22:23). Das Team war geweckt und Beate Scheffknecht nutzte diesen Weckruf und glich drei Minuten vor der Schlusssirene zum 23:23 aus. Ann-Cathrin Giegerich knüpfte an ihre hervorragenden Leistungen aus den letzten Spielen an und glänzte mit starken Paraden im Tor. Ihre Vorderleute dankten es ihr mit verbesserter Abwehr und zwei Treffern in Folge zum 25:23 in der letzten Spielminute. Mariana Lopes setzte den Schlusspunkt und machte sechs Sekunden vor Abpfiff mit dem 26. Treffer der Gastgeberinnen den Einzug ins Viertelfinale des EHF-Cup fest.

Stimmen zum Spiel:
Vilmos Köstner (Trainer DVSC Schaeffler):
Gratulation zum Sieg an Thüringen. Wir sind letztendlich an unseren eigenen Fehler gescheitert. Wir haben aber ein sehr gutes Spiel gesehen und ich hatte meine Mannschaft eigentlich nach der Niederlage der Vorwoche optimal vorbereitet. Beide Mannschaften hätten heute gewinnen können aber am Ende hatte Thüringen das Glück wieder auf seiner Seite.

Herbert Müller (Thüringer HC): Beide Mannschaften haben heute ein Spiel auf Champions League Niveau gezeigt. Es war ein hohes Tempo und Debrecen hat in den ersten 30 Minuten eine super Abwehr gestellt. Erst in der letzten Viertelstunde waren wir dann druckvoller und ließen in den letzten acht Minuten kein Tor mehr zu. Somit haben wir dann doch verdient gewonnen.

Thüringer HC: Jana Krause, Ann-Cathrin Giegerich; Mariana Ferreira Lopes 4/2, Beate Scheffknecht 9/1, Alexandra Mazzucco 3, Almudena Rodríguez Rodriguez 1, Jovana Sazdovska 2, Meike Schmelzer 1, Alicia Stolle, Emily Bölk 6, Ina Großmann, Mia Biltoft, Mikaela Mässing.

DVSC Schaeffler (HUN): Agnes Triffa, Dora Szabo, Viktoria Oguntoye; Nora Varsanyi, Luca Laura Poczetnyik, Petra Tovizi, Panna Vamosi, Eva Vantara Kelemen 1, Reka Bordas, Anita Bulath 7/4, Elke Josseline Karsten 4, Anna Kovacs 4, Panna Szabo, Panna Borgyos 2, Rebeka Arany 3, Szabina Karnik 2.

Zuschauer: 1500.

Schiedsrichter: Tomas Barysas/Povilas Petrusis (LTU).
Autor: red

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