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ZUM ZWEITEN MAL ANGEMERKT:

Nordhausen braucht ein modernes Stadion! (2)

Freitag, 20. Dezember 2019, 12:42 Uhr
Unser Leser Jürgen Wiethoff greift ein heiß diskutiertes Thema noch einmal auf und beginnt so: "Damit man den Wunsch versteht, verbieten sich in dem Zusammenhang die Begriffe „Wacker“ und „AKS“. Auch der Vergleich mit dem Theater-Neubau ist nicht hilfreich."...

Nur, um nicht missverstanden zu werden, sei hier noch einmal erwähnt: Der AKS mit einem bei jedem stärkeren Regen absaufenden Hauptspielfeld und Dixi-Klos, fürs Fernsehen unzumutbaren Bedingungen und den anderen bekannten Beeinträchtigungen muss saniert werden. Aber er bleibt ein Fußballplatz. Und das ist auch gut so.

Von 1925 bis Anfang der 90-er Jahre hatte Nordhausen ein Stadion mit Schwimmbad und Sprungturm und Tennisplätzen. Das Stadion wurde dem Verfall preisgegeben. Warum man bei fehlendem Geld die Sanierung nicht einfach zurückgestellt hat, wird das Geheimnis der damaligen Stadträte bleiben. Die Lage am Stadtrand war ideal und ist heute nicht mehr nutzbar.

Meine Generation und die nachfolgende erlebte da ihre Schulsportfeste, die man wirklich so nennen konnte. Sie erlebte Bahnradsport bis zu Steherrennen, Leichtathletik vom Feinsten, Schwimmen und Wasserball, Tennis. Ja, Fußball und sogar noch Feldhandball wurde auch gespielt.

Jürgen May, dreimaliger DDR-Meister über 1500 m (1962, 1965, 1966), wurde in Nordhausen geboren und bei der BSG Aktivist (Trägerbetrieb: Schachtbau) ausgebildet. Sein Trainer war der Nordhäuser Ewald Mertens, selbst erfolgreicher Leichtathlet vor 1945, zuletzt DDR-Trainer Mittelstrecke. Dieser betreute auch andere Spitzen-Mittelstreckler wie Ursula Donath, Siegfried Herrmann. Siegfried Valentin. Er entwickelte eigene Trainingsmethoden. Nur sein viel zu früher Tod verhinderte weitere Erfolge.

Diese Traditionen hätten fortgesetzt werden müssen. Sport wird wahrscheinlich immer getrieben. Mir fällt keine Entschuldigung ein für die Tatsache, dass das 1925 an günstiger Stelle erbaute Stadion 2 Diktaturen überlebt hat und dann im wiedervereinigten Deutschland sterben musste. Und zwar bis heute ersatzlos.

Meine Vorstellung ist ein Neubau an der Stelle des alten Schurzfell-Sportplatzes. Vor 2 Jahren standen dort noch die Fußballtore. Wie es zurzeit aussieht, weiß ich nicht. Dort gibt es Brachland für Stadion, Parkplätze usw. genug. Anwohner würden kaum belästigt. Um das Stadion herum könnte eine Wendeschleife für einen Straßenbahnanschluss an die HSB-Strecke gebaut werden, auf der bei Großveranstaltungen auch ein Sonderzug der HSB abgestellt werden könnte. Dass diese Veranstaltungen nicht nur Sport beinhalten müssen, kann man in vielen Stadien besitzenden Städten abgucken.

Das Umfeld dafür dürfte groß genug sein. Die nächsten Bundesligastadien sind 125 und 160 km entfernt.
Jürgen Wiethoff
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Autor: red

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