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Thüringer Handball-Mini-Europameisterschaft

Nordhäuser „Schweden“ sind Europameister

Montag, 09. Dezember 2019, 20:22 Uhr
Mit einem Sieg für die Jungen vom Nordhäuser SV „in Diensten Schwedens“ endete am Sonntag in der Nordhäuser Wiedigsburghalle das Turnier um die Mini-Europameisterschaft des Thüringer Handballverbandes...

Im letzten Jahr hatte es erstmals ein solches Turnier für die E-Jugend (Altersklasse 11/12) gegeben. Damals, ebenfalls in Nordhausen, ging es in Anlehnung an die bevorstehende Weltmeisterschaft der Männer um die Mini-WM. Diesmal also um die EM, da im Januar die Europameisterschaft der „Großen“ steigt.

Da sich in Thüringen derzeit leider kein anderer Verein in der Lage sieht, solch einen großen Wettkampf zu stemmen hat sich der Nordhäuser SV bereitgefunden, erneut die Durchführung zu übernehmen. Und das wieder mit großem Erfolg, denn bei der NSV-Crew lief vom Auf- bis zum Abbau ein Rädchen reibungslos ins andere. Am Ende gab es viel Anerkennung und große Dankesworte von den Mannschaftsverantwortlichen und zahlreichen mitgereisten Eltern.

Die größte Freude und riesen Spaß aber hatten die rund 200 Mädchen und Jungen aus 13 Thüringer Vereinen, die in 18 Mannschaften auf die Jagd nach dem Europameistertitel gingen. Wieder war im Vorfeld jeder Mannschaft ein Land zugelost worden, für welches sie nun Ehre abzulegen hatten. So gingen beispielsweise die Mühlhäuser für die Schweiz ins Rennen, Deutschland wurde von Suhl vertreten und die gastgebenden Nordhäuser zogen für Schweden ins Feuer. Das am Ende nur einer ganz oben stehen kann ist klar. Doch mit welcher Begeisterung, welchem Einsatz alle bei der Sache waren, von den dicht mit Eltern, Großeltern, Geschwistern oder Freunden gefüllten Rängen der Wiedigsburghalle angefeuert, das machte diese Veranstaltung wieder zu einem großartigen Ereignis, welches unbedingt eine Fortsetzung im nächsten Jahr, dann vielleicht wieder in Nordhausen, finden muss.

Thüringer Handball-Mini-Europameisterschaft (Foto: Uwe Tittel) Thüringer Handball-Mini-Europameisterschaft (Foto: Uwe Tittel)

Nun aber zu den Spielen. Mit einem symbolischen Anwurf von Hannelore Haase ging es um 10 Uhr mit dem Mammutprogramm los. Gespielt wurde auf drei Feldern gleichzeitig mit vier Feldspielern und einem Torwart, Spielzeit jeweils acht Minuten. Zunächst wurde eine Vorrunde in drei Gruppen zu je sechs Mannschaften gespielt. Danach spielten die jeweils beiden Gruppenersten um die Plätze 1 bis 6, die die Dritten und Vierten um die Plätze 7 bis 12 und so weiter. Insgesamt waren damit 75 Spiele zu absolvieren. Die Nordhäuser „Schweden“ vom Trainerduo Pascal Eichentopf und Veit Meyer hatte es in ihrer Gruppe mit Serbien, Norwegen, Ungarn, Österreich und der Schweiz zu tun. Mit einem 7:1 über die Schweiz hatte man einen erfolgreichen Auftakt.

Noch deutlicher mit jeweils zweistelliger eigener Torerfolge fielen die weiteren Siege aus. Damit waren die NSV-Jungs überlegener Gruppensieger vor Serbien, das man mit 11:1 geschlagen hatte. Dieses Ergebnis wurde mit in die Endrunde genommen. Zunächst aber gab es durch die THV-Verantwortlichen noch Ehrungen für besonders verdienstvolle Ehrenamtliche. Geehrt als Schiedsrichter des Jahres wurde dabei Rainer Gründler, der vor fast 60 Jahren bei Motor Nordhausen West seine Handballer-Karriere begann und noch heute als einer der dienstältesten Schiedsrichter Thüringens noch immer Woche für Woche Spiele leitet und einen sehr guten Ruf genießt. Dann aber Start in die Endrunde. Da traf Schweden auf die Niederlande und Island sowie Spanien und Portugal aus den beiden anderen Gruppen. Zum Auftakt wartete Island, das lange sehr guten Widerstand leistete, dann aber doch die Überlegenheit der „Schweden“ anerkennen musste und 8:10 unterlag.

Anschließend konnte Spanien den NSV-Jungen wie zuvor schon den Niederlanden beim 7:7 nun mit 5:5 ein Unentschieden abtrotzen. Es folgte das vermeintlich vorweggenommene Endspiel gegen die Niederlande, sprich die 1.Mannchaft vom ThSV Eisenach. Nach kurzer Anlaufphase hatte Schweden das Geschehen voll im Griff und siegte verdient mit 7:4. Im abschließenden Spiel ließ man sich auch von Portugal nicht mehr vom Titelgewinn abbringen, und gewann 7:1. Bei der abschließenden Siegerehrung gab es für die siegreichen Nordhäuser Schweden den begehrten Euromeisterpokal, und alle Mädchen und Jungen erhielten mit leuchtenden Augen eine Urkunde mit dem Bild ihrer Mannschaft.
Uwe Tittel

Endstand
1. Schweden (Nordhäuser SV)
2. Island (T&C Behringen/Sonneborn I)
3. Niederlande (ThSV Eisenach I)
4. Serbien (HV Ilmenau 55)
5. Spanien (1. SSV Saalfeld II)
6. Portugal (ThSV Eisenach II)

7. Norwegen (TSG Ruhla I)
8. Deutschland (HSG Suhl)
9. Polen (Post SV Gera)
10. Ungarn (BW Goldbach/Hochheim)
11. Kroatien (HV 90 Artern)
12. Ukraine (T&C Behringen/Sonneborn II)

13. Dänemark (1. SSV Saalfeld I)
14. Lettland (HSC Erfurt)
15. Schweiz (VfB TM Mühlhausen 09)
16. Österreich (Petkus Wutha-Farnroda i)
17. Frankreich (TSG Ruhla II)
18. Russland (Petkus Wutha-Farnroda II)
Autor: red

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