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Der FSV Wacker reist am Sonntag zu Chemie Leipzig

Spielbetrieb trotz alledem

Freitag, 06. Dezember 2019, 16:14 Uhr
Obwohl es weiter undurchsichtig bleibt in der Finanzkrise des FSV Wacker 90 und keiner im Verein so recht weiß, wie es in den nächsten Tagen weitergehen wird, ob ein Insolvenzantrag gestellt wird und wenn ja, von wem, bereitet sich das Team von Tino Berbig und Matthias Peßolat auf das nächste Auswärtsspiel am Sonntag in Leipzig vor. Einige Verletzungssorgen machen den Trainern zusätzlich zu schaffen…

wacker 90 (Foto: Bernd Peter) wacker 90 (Foto: Bernd Peter)
Gegen Chemie wird traditionell um jeden Grashalm gekämpft: Hier eine Szene aus dem Auftaktspiel im Sommer

An traditionsreicher Stätte im Leutzscher Holz gastiert zu Auftakt der Rückrunde am Adventssonntag (8.12. ab 13 Uhr im Liveticker der nnz) die Regionalligamannschaft des FSV Wacker bei der BSG Chemie. Bei den Leipzigern hängen die Trauben in dieser Spielzeit wesentlich höher als in der letzten Regionalliga-Saison der Grün-Weißen, denn Trainer Miroslav Jagatic hat eine kampfstarke Truppe zusammengestellt, in der alte, erfahrene Hasen wie Benjamin Bellot im Tor, Dauerbrenner Daniel Heinze oder Rückkehrer Benjamin Boltze die jungen Wilden anführen und ihnen die „chemischen“ Tugenden vorleben. Das ist nicht immer die technisch feinste Klinge, aber immer einhundertzwanzig Prozent Einsatz. Mit Tommy Kind hat Jagatic auch den Torjäger früherer Spielzeiten wieder zu Chemie gelotst, der es ihm mit bisher sechs Treffern gedankt hat.

Bei Wacker steht hingegen hinter dem Topscorer ein dickes Fragezeichen für das Sonntagsspiel, denn Zehntoremann Nils Pichinot droht wegen Rückenproblemen auszufallen. Neben dem langzeitverletzten Leon Gümpel und dem am Innenband laborierenden Christoph Göbel fehlen definitiv Florian Esdorf (Sprunggelenkverletzung im Training), der grippekranke Lucas Scholl und der rotgesperrte Cihan Ucar. Auch Felix Müller muss höchstwahrscheinlich wegen Knieproblemen passen und ob Philipp Blume einsatzfähig ist, entscheidet sich ebenfalls erst kurzfristig am Spieltag.

Dennoch wird Wacker ein schlagkräftiges Team nach Leipzig schicken, ist sich Coach Matthias Peßolat sicher. „Die Stimmung im Team ist trotz der äußeren Umstände im Verein gut, wir trainieren ordentlich und versuchen Spaß ins Training zu bringen. Die Jungs lachen viel und sind hoch konzentriert“, freut sich Peßolat. „Chapeau vor den Spielern. Was die gerade leisten ist wirklich bewundernswert.“ Alle freuten sich darauf, in dem kultigen Stadion vor so vielen Zuschauern auflaufen zu dürfen. Trotz der verletzten Spieler sei die Mannschaft gut vorbereitet und rechne sich Siegeschancen im Leipziger AKS aus (Alfred-Kunze-Sportpark).
Beide Teams konnten ihre letzten Liga-Spiele nicht gewinnen und in den bisherigen drei direkten Aufeinandertreffen in der Regionalliga Nordost gab es noch keinen Sieger und keine Tore. Alle Spiele endeten torlos. Zeit für Wacker, daran etwas zu ändern und mit einem Auswärtssieg ein wichtiges Signal an Verein und Umfeld zu senden, dass sich der Kampf um den Nordhäuser Regionalliga-Fußball lohnt.
Olaf Schulze
Autor: red

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