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Wacker

Wie weiter an der Nordhäuser Parkallee?

Montag, 02. Dezember 2019, 20:30 Uhr
Zwei Niederlagen gegen Berliner Vereine in Folge, das ist die sportliche Bilanz der zurückliegenden Wochen. Eine weitere Bilanz scheint noch bitterer zu werden. Wir haben den Versuch einer Aufarbeitung unternommen und blicken dennoch nicht nur sorgenvoll in die Zukunft...

Ausverkauf oder Winterfestmachung? (Foto: nnz) Ausverkauf oder Winterfestmachung? (Foto: nnz)
Ob das "VIP-Zelt" gänzlich verschwindet oder nur "winterfest" gemacht werden soll, ließ sich am Vormittag nicht ermitteln. Aus dem Verein heraus gibt es keine Auskunft.

Allerdings hat dieses Foto womöglich die Fähigkeit zur nötigen Würze eines unappetitlichen Breies bekommen, dessen Zutaten vorwiegend aus Gerüchten stammen. Kaum etwas, was da in der normalen und medialen Wacker-Welt zur Zeit herumschwirrte und herumschwirrt, ist durch Fakten belegt. Da werden zum Beispiel Spieler zitiert, die namentlich nicht genannt werden wollen und da gibt es einen Trainer, der sich zu wirtschaftlichen Belangen äußert, stattdessen sich sportlich durchaus auch mal hinterfragen müsste.

Und da ist ein Präsident, der nicht erreichbar ist. Nicht für die Medien, nicht für Geschäftspartner, nicht für Freude des Vereins, die auch seinen eigenen sind und nicht einmal für Mitglieder des Präsidiums. Dass aus dieser Melange Gerüchte entstehen, ist das normalste Ding dieser Welt. Die dann durch soziale oder wegen mir auch asoziale Medien multipliziert und blitzschnell transportiert werden.

Da ist Nico Kleofas, der heute die mangelnde Kontaktaufnahme mit einer Erkrankung begründet. Mag ja stimmen (in seiner Haut möchte ich nicht stecken), aber das kauft ihm niemand mehr ab. Die schmale Verlautbarung vom Freitagabend war ihrem Inhalt nach völlig richtig, aber sie kam vermutlich zu spät. Die mediale Welt, deren Thüringer Mittelpunkt sich nun mal in der Landeshauptstadt befindet, hatte Stellung bezogen und gab so einen Teil der Häme zurück, mit denen der Hauptstadtklub vor Monaten auch aus Nordhausen überzogen wurde. Das ist das Spiel der Dinge.

Was aber nicht geht, das ist das Verkehren von Fakten. Denn: nicht die Knauf-Gruppe ist es, die jetzt die Lust am Spielzeug verloren zu haben scheint, sondern es sind immer Personen, die handeln. Und so wird schnell ein Unternehmen vorgeführt, dass irgendwann einmal den Daumen gehoben haben soll und plötzlich, aus einer Laune heraus, diesen Daumen wieder nach unten bewegt? Das ist nicht das Credo von Knauf, nennen wir das Unternehmen beim Namen. Vielmehr ist dessen Unterstützung für Sport, Kultur und Soziales in der Südharz-Region auf Langfristigkeit angelegt.

Zurück zum Fußballsportverein: Nico Kleofas war es, der gemeinsam mit Frank Kirchhoff Wacker Nordhausen aus der Landesliga in die Regionalliga führte. Viele versammelten sich um das Duo, Frank zog irgendwann die Reißleine. Beide gründeten die Spielbetriebsgesellschaft, taktisch hervorragend und wegweisend in Thüringen. Nun scheint es, als ob Nico Kleofas sehr einsam ist.

Sollte nun das eintreten, was die Gerüchte beinhalten, was Gläubiger nicht hoffen und was sich die Wacker-Gemeinde nicht wünscht, eine mögliche Insolvenz der GmbH, dann könnte der Verein hoffentlich auf der sicheren Seite sein. Könnte, denn auszuschließen ist das nicht, weil der Verein Gesellschafter der inzwischen umfirmierten Spielbetriebs GmbH ist.

Aber bei all dem Dreck und Mist, der vorwiegend durch Neider des Nordhäuser Fußballs nun genüsslich ausgebreitet werden könnte, sollte nicht vergessen werden, dass auch Nico Kleofas einen entscheidenden Teil seines ihm nur einmal gegebenen Lebens in Wacker investierte. Und dass es auch dem Verein zu Gute kam, was an der Parkallee passierte.

Nach nnz-Informationen soll es einige Fußball-verrückte Menschen geben, die bereit wären, den Verein nicht fallen zu lassen. Sie wollen ihn am Leben erhalten. Vor allem mit dem Nachwuchs, vielleicht auch mit einer ersten Männermannschaft, die höherklassig spielt. Einer wird dann vermutlich nicht mehr an Bord sein - Nico Kleofas. Es sei denn, er vollbringt ein Wunder, an das immer weniger "Eingeweihte" glauben.

In den zurückliegenden Tagen und Wochen und auch in den nächsten Tagen und Wochen werden die Schlauen, die sowieso immer alles besser wussten, mit dem Finger auf das Wacker-Präsidium und vor allem auf Nico Kleofas zeigen. Besser allerdings wäre, wenn sie ihr "Besser Wissen" in die Zukunft des Vereins FSV Wacker 90 Nordhausen einbringen würden.

Ich sitze ehrenamtlich seit 1996 oder 1997 als Stadionsprecher in der Kabine (mit einer Pause von rund zwei Jahren, Heinz Jödecke weiß es besser). Es hat mir riesigen Spaß gemacht und ich werde auch - so es denn gewollt ist - weiterhin für diesen, meinen Verein diesen Job nebenbei machen. Das bin ich Wacker Nordhausen und den schönen Momenten, die ich miterleben durfte, einfach schuldig.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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