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FDP-Kandidaten besuchten die FSG Salza

Ein beeindruckter Minister

Dienstag, 22. Oktober 2019, 20:27 Uhr
Einen angenehmen Termin hatten heute die Nordhäuser FDP-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl. Gemeinsam mit Nordrhein-Westfalens stellvertretendem Ministerpräsidenten, Joachim Stamp, besuchten sie die Fußballerinnen und Fußballer in Salza beim Training.

Salza FDP (Foto: oas) Salza FDP (Foto: oas)
NRW-Vize-Ministerpräsident Joachim Stamp lässt sich von Günter John die Integrationsarbeit der FSG Salza erläutern. Die Landtagskandidaten Otmar Ganter und Carsten Dobras hören gespannt zu. Daneben noch Franka Hitzing, Manuel Thume und Claus Peter Roßberg (v.l.n.r.)

Günter John ist nunmehr seit genau 60 Jahren Mitglied in seinem „Herzensverein“ und hat schon einiges erlebt. Momentan ist er Vereinsvorsitzender und beherbergt in seinen Reihen eine große Anzahl an Migranten und auch Migrantinnen. Seit einem Jahr spielt bei der FSG Salza wieder eine Damenmannschaft, in der zahlreiche Mädchen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und Syrien integriert sind. Schnell kamen die Politiker mit dem Sportler ins Fachsimpeln, denn auch der Nordrheiner Stamp hat früher Fußball gespielt und fiebert mit den Rot-Weißen aus Röttgen, die in Thüringen aber natürlich keiner kennt. Auch seine liberalen Kollegen Carsten Dobras, Otmar Ganter, Uli Konschak, Franka Hitzing und Manuel Thume, die ihn heute begleiteten, mussten da passen.

So erzählt Günter John auch von Hassan aus Aleppo, der vor drei Jahren im Bombenhagel von seiner Familie losgeschickt wurde, sein Glück in Deutschland zu versuchen und nun ein fleißiger und wissbegieriger Fußballer in Salza ist. „Leider kann er nicht an allen Spielen teilnehmen, weil er manchmal auch am Wochenende arbeiten muss“, erklärt der Salzaer Vereinschef.

Joachim Stamp fragt, ob auch Kurden in den Teams der FSG seien und berichtet seinerseits von seiner letzten Reise ins kriegsüberzogene syrische Kurdengebiet und wie wichtig es sei, diesen Menschen zu helfen. Er könne auch nicht verstehen, wieso Bundesinnenminister Seehofer irakischen Kurden die Sprachkurse verwehren wolle. Die irakischen Behörden hätten ihm gerade wieder deutlich gemacht, dass sie vorläufig keinen ihrer Staatsbürger zurücknehmen werden. Wohin sollten also die jetzt in Deutschland lebenden irakischen Kurden oder Jessiden, fragte Stamp in die Runde. Gleichzeitig setze sich seine Partei dafür ein, die Berufsabschlüsse Geflüchteter schneller und unbürokratischer in Deutschland anzuerkennen.

salza FDP (Foto: oas) salza FDP (Foto: oas)
Sarah aus Afghanistan beantwortet bereitwillig alle Fragen in perfektem Deutsch

Günter John stellte den Gästen Sarah aus Afghanistan vor, ein Mädchen, das seit vier Jahren in Deutschland lebt, zur Schule geht und nahezu perfekt Deutsch spricht. Sie will einmal Flugbegleiterin werden und noch mehr Fremdsprachen lernen, erzählte sie, ehe sie zurück zu ihrer Trainingsgruppe trabte, die eben dabei war, scharfe Sprints zu üben.

Welche Sorgen oder Wünsche Günter John denn habe, fragte der NRW-Minister und brauchte nicht lange auf eine Antwort zu warten: ein weiterer Kunstrasenplatz in der Stadt sei dringend geboten. Dafür werde sich die regionale FDP einsetzen, versprachen die Anwesenden, wohl wissend, dass es ein langer und vor allem teurer Weg dorthin ist. Auch hier konnte ihnen Minister Stamp Mut machen, denn in seinem Bundesland läuft gerade sehr erfolgreich ein landesweites Projekt zur Sportflächensanierung. Auch wenn es in NRW noch oft darum ginge aus alten Ascheplätzen Rasenspielplätze zu machen.

„Das ist ein richtig starker Verein", zeigte sich der Besucher schließlich beeindruckt, als sich der 71-jährige Günter John wieder auf sein Fahrrad geschwungen hatte, weil er noch einmal im Karl-Henze-Sportpark nach dem Rechten sehen wollte.

salza FDP (Foto: oas) salza FDP (Foto: oas)

Der erfolgreiche Triathlet und Arzt Uli Konschak überreicht dem Gast ein dem Anlass entsprechendes Buch

Nordhausens Stadtrat Uli Konschak schenkte Joachim Stamp zum Abschied ein Buch über richtige Bewegung, was der lachend entgegennahm mit dem Vorsatz, sich im realen Leben wieder mehr bewegen zu wollen. Dann lösten die Liberalen ihre Runde auf, denn der Gast musste noch nach Ilmenau weiter und im Hause Konschak war heute eigentlich Termin für Nachwuchs. Aber vielleicht kommt der auch erst morgen zur Welt, wenn am Abend der Bundesvorsitzende Christian Lindner ins Nordhäuser Kino kommt. Für alle, die liberale Thesen interessieren, sei hier auch die Uhrzeit bekanntgegeben: ab 19 Uhr startet der Wahlkampfauftritt der FDP.
Olaf Schulze
Autor: red

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