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Hotel Fürstenhof öffnete sein Portal

Zwanziger Jahre zum Anfassen

Donnerstag, 22. August 2019, 18:00 Uhr
„Vermutlich gab es keine so lange Warteschlange in Nordhausen mehr, seit der letzten HO-Bananenlieferung zu DDR-Zeiten.“ So scherzten heute geduldige Besucher beim Warten auf Einlass in das neu gestaltete Hotel in der Bahnhofstraße. Wir haben uns das Volksfest angesehen.

hotel (Foto: oas) hotel (Foto: oas)

Hunderte Nordhäuser nahmen heute Nachmittag „ihr“ Hotel in Beschlag und bestaunten die Hotelzimmer, den Frühstücksraum oder die Lounge mit ihrem tollen Außenumgang im 4. Stockwerk. Schon vor 14 Uhr drängten sich die Menschen in dichten Trauben vor dem Eingang, wo der Neu-Hotelier Axel Heck einige Attraktionen aufgefahren hatte, um die Zeit zu verkürzen.

Ein Schuhputzer sorgte für Stimmung, Charlie Chaplin flanierte durch die Bahnhofstraße, das Eiscafé Verona bot in einem kleinen Wagen alte Eissorten an (natürlich mit güldenem Überzug), ein schneidiger Oldtimer parkte vorm Entree, Zarah Leander verkündete aus den Boxen, dass sie „weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen“ und ein alter Getränkelaster mit eingebautem Tresen sorgte für die Beköstigung der Gäste.

Im eingemieteten Frisiersalon wurden ebenso wie in einem der Hotelzimmer 20er-Jahre-Frisuren gefertigt, viele Damen hatten sich entsprechend gestylt.

axel heck (Foto: oas) axel heck (Foto: oas) Axel Heck hat wieder ein großes Projekt in seiner Stadt gestemmt und erhält viel Zuspruch

In größeren Gruppen führten Axel Heck und seine Hoteldirektorin Diana Brehm durch das Haus, das herausgeputzt einen mondänen Chic verströmte und dessen zünftig gekleidetes Personal Spalier stand. Immer wieder blitzten Kameras auf, klickten Handys und staunende Gäste schauten sich intensiv um. „Spitze“, „phantastisch, beeindruckend“ waren erste Reaktionen, aber dann wurde meist schnell der Wunsch nachgeschoben, dass diesem Hause Erfolg beschieden sei. „Wenn wir nicht gleich um die Ecke wohnen würden, dann würden wir uns hier sofort ein Zimmer nehmen“, sagte eine Dame und eine andere fühlte sich in der Zeit zurück versetzt. „Das zieht sich wie ein roter Faden durchs Haus, das ist sehr gut zum Abschalten“, lobte sie das Ambiente.

Diana Brehm (Foto: oas) Diana Brehm (Foto: oas) Hoteldirektorin Diana Brehm begrüßt die Gäste in der Fürstenhof-Lounge

„Der Heck traut sich wenigsten was“, anerkannte ein älterer Herr das unternehmerische Wagnis. Und von vielen Besuchern war auch zu hören, dass sie nun endlich wüssten, welche Übernachtungsmöglichkeit sie in Nordhausen empfehlen könnten.

In der Lounge erläuterte die Direktorin inzwischen den nächsten Gästen die Parameter und die Geschichte des Hauses. „Ich habe schon viele Hoteleröffnungen mitgemacht“, sagte Frau Brehm, „aber so etwas Überwältigendes wie die heutige habe ich noch nicht erlebt.“ Vor dreißig Jahren verließ sie ihre Heimatstadt Nordhausen und ist nun froh, eine solche Aufgabe übernehmen zu können.

Mit live-Musik und guter Laune ging es vor dem Hause weiter, wo heute Abend noch die Traditionsstraßenbahn auffahren wird, wenn die geladenen Gäste dem Hausherren ihre Aufwartung machen. Der „Fürstenhof“ scheint dafür sowie für eine erfolgreiche Zukunft bestens gerüstet. Und die Nordhäuser können stolz darauf sein.
Olaf Schulze
Autor: red

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