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Nordhäuser Fernwärmenetz

SWG und EVN unterzeichnen Kooperation

Dienstag, 13. August 2019, 13:47 Uhr
In Nordhausen sollen zukünftig mehr Mietwohnungen mit Fernwärme versorgt werden. Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) und die Energieversorgung Nordhausen GmbH (EVN) haben sich auf eine entsprechende Kooperationsvereinbarung verständigt.

kooperation (Foto: Susanne Schedwill) kooperation (Foto: Susanne Schedwill)

Martin Juckeland, Mario Laufer, Inge Klaan, Rolf Göppel und Peter Spannaus (v.l.n.r.) auf dem Gelände der EVN in Nordhausen

SWG-Chefin Inge Klaan und die EVN-Geschäftsführer Rolf Göppel und Mario Laufer haben am Dienstagvormittag in Nordhausen eine Willensbekundung unterzeichnet. Bis zum Jahr 2023 sollen 421 Wohnungen und Gewerbe-Immobilien der SWG in Nordhausen von Erdgas auf Fernwärme umgestellt werden. 

„Wir sind froh über eine so verbindliche Zusammenarbeit zwischen unseren beiden kommunalen Unternehmen“, sagte Martin Juckeland, der Amtsleiter für Stadtentwicklung der Stadt Nordhausen. Die Stadt hat sich seit Jahren in Klimaschutzkonzepten und in der Fernwärmeanschlusszwangsatzung dazu verpflichtet, das Fernwärmenetz in der Rolandstadt auszubauen: Mit dem klaren Ziel, den Ausstoß des klimaschädlichen Gases CO2 zu minimieren. „Die kommunalen Unternehmen werden mit dieser Kooperation einen ganz entscheidenden Schritt dazu beitragen“, sagte Juckeland im Hinblick auf die aktuelle Klimadebatte.

Für Rolf Göppel, technischer Geschäftsführer der EVN, liegen die Vorteile der Fernwärme auf der Hand: „In Blockheizkraftwerken wird Wärme dank Kraft-Wärme-Kopplung klimafreundlich und kostenoptimiert erzeugt, nämlich als Nebenprodukt der Stromerzeugung aus Gas und Biomethan.“  Die Fernwärme wird dann mittels Heißwasser über ein Rohrleitungssystem transportiert. Die Übergabe der Wärme an das Gebäude erfolgt in der Hausübergabestation. Das ausgekühlte Wasser wird dann aus dem jeweiligen Gebäude an das Fernwärmenetz zurückgegeben.

Die EVN verteilt ihre Fernwärme über drei unabhängige Netze: Das größte umfasst die Innenstadt bis zur Siedlung Salza. Zwei kleinere Netze versorgen die Großwohnsiedlungen in Nordhausen-Ost. Die Neuanschlüsse werden insbesondere im östlichen Teil der Innenstadt erfolgen: Einen Fernwärmeanschluss sollen Wohnungen in der Hohekreuz-, Blödau-, Weber- und Bebelstraße sowie am Wein- und am Taschenberg erhalten. Im  Zentrum  wird die Umstellung am Markt erfolgen.  

„Die Umstellung von Gas auf Fernwärme kann eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten sein“, meint Klaan. Mit jeder Sanierung der Bestandswohnungen wird durch eine dann bessere Wärmedämmung die Abnahmemenge für die Fernwärme reduziert. „Insofern bleibt die Fernwärme für alle Mieter kostengünstig, wenn wir weitere Objekte an die Fernwärme anschließen“, macht die SWG-Geschäftsführerin deutlich. Hinzu kommt, dass das kommunale Wohnungsunternehmen in den nächsten Jahren viele Gasheizungsanlagen in seinen Häusern erneuern muss, da sie seit mehr als 25 Jahren in Betrieb sind. „Wir investieren in den nächsten fünf Jahren jährlich 800 TEuro allein in die Erneuerung der technischen Ausstattung unserer Wohnungsbestände“, so Klaan weiter. Fernwärme bietet zudem die höchste Versorgungssicherheit, ist wartungsarm und bedeutet für die SWG den geringsten Investitionsaufwand. Außerdem erfüllt Fernwärme die Anforderungen des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes und der Energieeinsparverordnung.

Zuletzt hatte die SWG 59 Wohnungen und Gewerbeeinheiten in der Innenstadt auf Fernwärme  umgestellt. Aktuell werden rund 3900 Wohnungen der SWG mit Fernwärme versorgt, das ist mehr als die Hälfte des gesamten Wohnungsbestandes.
Autor: red

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