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Wie eine Fahrt ins Jenseits

Mittwoch, 03. Juli 2019, 08:41 Uhr
Nnz-Leser Frank Striegnitz fuhr gestern mit dem Zug von Ellrich nach Nordhausen. An sich keine große Sache, wären da nicht die Beobachtungen, die Herr Striegnitz am Gleis und auf der Fahrt gemacht hat...

Ich wollte am gestrigen Dienstag, den 02.07., mit dem letzten Zug 21:39 Uhr der Deutsche Bahn, von Nordhausen nach Ellrich fahren und musste mir ansehen, wie der Bahnsteig 5 und die umliegenden Gleisanlagen in Nordhausen vom Unkraut nur so überwuchert werden.

Teilweise steht das Unkraut schon so hoch, dass wenn der Zug einfährt, es vorkommen kann, dass die Fahrgäste über das Unkraut hinweg steigen müssen, wenn sie die Züge betreten, oder wieder verlassen wollen. Ich fühlte mich an diesem Abend wie auf einem stillgelegten Bahnhof, Abstellgleis, Stillstandsmanagement (Hamm), oder gar auf einem Lokfriedhof, wie der in Mukran. Gibt es eigentlich noch ein ähnlich verkommendes Unternehmen in Deutschland, wie die Deutsche Bahn? Ich muss voll und ganz zustimmen, wenn gesagt wird, dass es in der DDR vieles nicht gab. Es gab zum Beispiel kaum Unkraut. Aber Zeiten ändern sich bekanntlich.

Unkraut am Gleis  (Foto: Frank Striegnitz) Unkraut am Gleis (Foto: Frank Striegnitz)

Des weiteren ist mir folgendes passiert. Als der Zug aus Richtung Northeim gegen 21:15 auf Gleis 5 einfuhr, stieg ich ein und setzte ich mich. Nach kurzer Zeit kam der Zugführer durch, um zum anderen Ende des Triebwagens zu gelangen. Als er an mir durch ging, vernahm ich kein "Guten Abend".

Ganz schön unfreundlich. Kurze Zeit später fiel mir auf, dass in dem Zug keinerlei Zuganzeigen funktionierten. Weiterhin bemerkte ich, dass in dem Zug, bei voll eingeschalteter Beleuchtung, mindestens 7 LED Röhren defekt waren. Während der Fahrt waren auch keinerlei Durchsagen zu hören. Ob auch die Hälfte der Front und Rückbeleuchtung des Zuges defekt war, kann ich leider nicht sagen. Darauf habe ich beim verlassen des Zuges auch nicht mehr drauf geachtet. Mir ging es nur noch darum schnell dort wieder raus, und weg zu kommen. Die Fahrt mit dem Zug und die Zustände am Bahnhof Nordhausen, Gleis 5, kamen mir vor wie eine Fahrt ins Jenseits.

Herzliche Grüße aus Ellrich
Frank Striegnitz
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Autor: red

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