nnz-online
Cannabis auf Rezept?

Bei diesen Krankheiten eine Möglichkeit

Montag, 01. Juli 2019, 08:26 Uhr
Seit März 2017 dürfen Ärzte Cannabis auf Rezept verschreiben. Dabei handelt es sich natürlich um rein medizinisches Cannabis, also Hanf in Form von Arzneimitteln. Schon länger ist allerdings bekannt, wie und vor allem bei welchen Beschwerden, die Inhaltsstoffe aus dem Hanf oder dem Cannabis helfen...


Grund hierfür sind die über 120 enthaltenen Cannabinoide, von denen THC und CBD die bekanntesten sind. Dank der immer weiter fortschreitenden Forschung helfen diese inzwischen zahlreichen Patienten und Menschen mit Beschwerden.

Cannabis – nicht länger im Schatten von Drogen
Was die wenigsten Menschen wissen: Cannabis gehörte im 19. Jahrhundert zu denjenigen Medikamenten, die am häufigsten verschrieben wurden. 1929 wurde dies schließlich verboten und Cannabis unter das neu erlassene Betäubungsmittelgesetz bestellt. Die heilende Wirkung der Cannabinoide rückte nun erst einmal in den Hintergrund. Inzwischen weiß man jedoch, dass CBD, ebenso wie THC, eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaft besitzt, die sich bei einer Vielzahl von Beschwerden einsetzen lässt.

Und das ganz ohne, dass der Konsum einen berauschenden Effekt hat, denn CBD, kurz Cannabidiol, wirkt nicht wie das THC psychoaktiv und damit sinnesbeeinträchtigend. Damit eröffnete sich auch im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel, unter denen CBD Produkte derzeit geführt werden, ein neuer Markt. Für die Verschreibung von Cannabis, inklusive THC, bedarf es einem Rezept. Damit herumgeworfen wird aber trotz allem noch nicht.

Mehr zu den einzelnen Krankheitsbildern und Wirkungsweisen von Cannabis, Hanf, Haschisch oder Ähnlichem, erfahren Sie im Cannadoc Ratgeber.

Bei welchen Krankheiten hilft Cannabis überhaupt?
Der am besten erforschte Bereich in Sachen Wirksamkeit im Zusammenhang mit Cannabis, ist in der Schmerztherapie zu finden. So kann Cannabis nachweislich bei Clusterkopfschmerzen, schlimmer Migräne oder diversen Phantomschmerzen nach Amputationen, helfen. Wo also herkömmliche Schmerzmittel häufig versagen, tritt Cannabis an ihre Stelle – mit Erfolg. Cannabis wirkt stark entzündungshemmend und Studien in Bezug auf Morbus Crohn oder Arthritis belegen die Wirksamkeit auch hier. Weitere Untersuchungen ergaben, dass Cannabis in der Lage ist, die Bronchien zu erweitern, sodass es auch bei Asthma eine mögliche Therapieform darstellen kann. Ebenso wirkte sich Cannabis in der Vergangenheit positiv auf Rheuma oder Fibromyalgie aus.

Inzwischen ist die Forschung sogar noch einen Schritt weiter und man geht über zu den neurologischen Erkrankungen, also beispielsweise das Tourette Syndrom, diverse Spastiken oder Multipler Sklerose. Bei psychiatrischen Erkrankungen ließen sich ebenfalls Erfolge ausmachen, etwa im Bereich von Angst- und Panikstörungen, Depressionen oder posttraumatischen Belastungsstörungen.

Was jedoch weit erstaunlicher ist, ist die Forschung in Verbindung mit Krebs oder der unheilbaren Krankheit HIV. Krebs, welcher in der Regel mit einer Chemotherapie behandelt wird, geht zumeist mit Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit einher. Cannabisprodukte können gegen all diese Symptome effektiv und nachweislich vorgehen.

Cannabis auf Rezept – welche Form der Einnahme ist denkbar?
Cannabis kann natürlich – wie allseits bekannt – geraucht werden. Dies ist natürlich nicht wirklich zu empfehlen, da das pure Rauchen von Cannabisblüten sowohl teuer als auch nicht für jeden möglich ist. Demnach streckt man das Cannabis dann mit Tabak, wodurch weitere gesundheitliche Problematiken einhergehen. Inzwischen ist dies aber auch absolut nicht mehr notwendig, denn Cannabis gibt es beispielsweise in Form von Mundspray. Dabei kann das Cannabis direkt über die Mundschleimhäute in den Blutkreislauf gelangen. Auch Cannabiskapseln stellen eine Möglichkeit dar, wobei der Wirkstoff über den Darm in den Organismus gelangt. Auch im Tee oder in Lebensmitteln können getrocknete Cannabisblüten als Einnahmeform gelten. Was die Dosierung betrifft, so wird jeder Patient von seinem Arzt individuell darauf eingestellt, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

CBD als frei verkäufliches Mittel gegen Beschwerden?
Auch Cannabidiol kann diverse Beschwerden lindern, etwa im Bereich von psychischen Problemen, bei Schmerzen, Entzündungen, bei Stress und Einschlafproblemen. Die Liste an möglichen Erkrankungen und Beschwerden, die mit Cannabidiol behandelt werden können, ist lang. Wer also die Einnahme von Cannabis nicht möchte, der kann sich die Wirkungsweisen von Cannabidiol ansehen. Die beiden Cannabinoide ähneln sich in sehr vielen Bereichen, sodass etwa CBD Öl oder CBD Kapseln eine frei verkäufliche Alternative darstellen können.

Bildquelle: MasterTux auf Pixabay
Autor: red

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2021 nnz-online.de