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Werner Hütcher geht in den Ruhestand

Abschied eines Urgesteins

Dienstag, 02. Juli 2019, 08:00 Uhr
Leichtathletik, Kugelstoßen, Schulsport, Ehrenamt, und, und, und - wenn es um den Sport im Landkreis Nordhausen geht, dann kam man in den letzten Jahrzehnten um einen Namen nicht herum: Werner Hütcher. Der Schulsportkoordinator wurde gestern unter viel Applaus und vielen Danksagungen in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet...

Werner Hütcher wurde heute in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet (Foto: Angelo Glashagel) Werner Hütcher wurde heute in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet (Foto: Angelo Glashagel)

Da geht einer, den man eigentlich nicht ersetzen kann. Ob Regen oder Sonnenschein, ob großes Sportevent, Mini-Wettkampf, Vorrunde, Finale oder Schulprojekt - Werner Hütcher war zu jeder Zeit und Gelegenheit ein schier unendlicher Quell des Enthusiasmus, jemand der mit jeder Faser für den Sport im Landkreis Nordhausen gebrannt hat und andere mit dem eigenen Feuer anstecken konnte.

Nun geht er in den Ruhestand und er hat es sich verdient. In seiner Laufbahn hat der Schulsportkoordinator und Lehrer 350 Schul- und Landesfinalwettkämpfe begleitet, 68 Crossläufe organisiert, die Grunschulsporttage und die Vereinssporttage ins Leben gerufen und 15 Jahre lang unterstützt, hat mit dem Kugelstoß-Indoor internationalen Spitzensport nach Nordhausen geholt und hat diverse Preise wie die Sport-Champion-Ehrung und den Schulsportpreis aus der Taufe gehoben. Er war ehrenamtlich Präsident des Kreisfachausschusses Leichtathletik, Abteilungsleiter beim HSG Nordhausen, Präsidiumsmitglied im Kreissportbund und natürlich selbst aktiver Sportler. 1986 wird Hütcher DDR-Studentenmeister im Kugelstoßen und hält heute 15 Meistertitel im Wurf- und Stoßbereich des Bezirks Erfurt.

Die Liste ließe sich fortsetzen, beruflich wie privat war Werner Hütcher unermüdlich für den Sport im Landkreis unterwegs und scheute nie davor zurück, den Finger in die Wunden des Kreises zu legen. "Als es damals um die Berufsschule ging hat mir Werner erklärt was wir da alles tun müssen, danach dachte ich wir bauen eine Sportschule, keine Berufsschule", erinnerte sich gestern Landrat Matthias Jendricke in der Aula des Herder-Gymnasiums. Vieles habe man inzwischen erreicht, auch in dem Sinne, auf den Herr Hütcher immer gepocht habe, es bleibe aber weiter viel zu tun.

Über Werner Hütcher ergoss sich ein nicht enden wollender Strom an Danksagungen und Gratulationen. Sein Schulleiter, Wilhelm König, war voll des Lobes, der Lehrerchor hob zum Ständchen an und Kollegium und Schülerschaft des Herder-Gymnasiums richteten ihren Dank per Videobotschaft und selbst gebastelter Kugelstoß-Kugel an den hochgeschätzten Lehrer und Kollegen.

Schließlich war es an Hütcher den Dank zurückzugeben. 21 Jahre lang war er in Doppelfunktion, als Lehrer und Sportkoordinator, unterwegs. Dabei habe er immer auf die volle Unterstützung seiner Schule bauen können. "Mir ist nicht bange um die Zukunft des Sports. Wir haben viele junge und engagierte Kollegen die sehr gute Arbeit leisten", sagte Hütcher, er selber werde sich zu Hause sicher nicht langweilen. Versprochen. "Tatsächlich habe ich jetzt erst einmal 40 Jahre Sportgeschichte im Landkreis aufzuräumen. Ich werde den Sport aber auch weiterhin im Blick haben und hier und da meine Unterstützung anbieten", sagte Werner Hütcher der nnz.

Ein Nachfolger, der in die beachtliche Fußstapfen des Schulsportkoordinators treten könnte, ist erst einmal nicht in Sicht. Werner Hütcher geht in den Ruhestand, bleibt dem Nordhäuser Sport aber erhalten. Und das kann nur gut sein.
Angelo Glashagel
Autor: red

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