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Aktionstag für die 35 Stunden-Woche bei Feuer Powertrain

Beschäftigte setzen Zeichen für mehr Gerechtigkeit

Mittwoch, 19. Juni 2019, 15:40 Uhr
Seit der Wende unterscheiden sich die Arbeitsbedingungen in der Metall- und Elektroindustrie der westdeutschen Tarifgebiete von denen im Osten. Dies gilt insbesondere bei der wöchentlichen Arbeitszeit. Während in den alten Bundesländern die 35 Stunden-Woche längst gelebt wird, sind es hierzulande drei Stunden mehr pro Woche...

Aktionstag vor dem "Werktor" (Foto: privat) Aktionstag vor dem "Werktor" (Foto: privat)
„Die Beschäftigten arbeiten im Vergleich zu ihren westdeutschen Kolleginnen und Kollegen pro Jahr rund einen Monat umsonst. Und das ist ungerecht!“, sagt Alexander Scharff, Geschäftsführer der IG Metall Nordhausen. Laut Scharff stehen noch diesen Monat Verhandlungen zwischen Arbeitgeberverbänden und IG Metall an. Bislang konnten sich beide Seiten nicht einigen.

Der Vorschlag der Arbeitgeberseite, die Arbeitszeit zukünftig zwar absenken zu können, den Betriebsparteien jedoch deutlich mehr Regelungsmöglichkeiten zu geben, lehnt die IG Metall ab. Laut Gewerkschaft muss auch zukünftig die wichtige Frage der Arbeitszeit durch den Tarifvertrag geregelt werden, um einheitliche Standards zu sicher.

Verhandelt wird innerhalb der Friedenspflicht, warum es momentan keine Warnstreiks geben kann. Trotzdem rief die IG Metall alle ostdeutschen Tarifgebiete zu einem Aktionstag am heutigen Mittwoch auf.

„FEUER powertrain hat einen Haustarifvertrag, der sich in der Regel am Flächentarifvertrag orientiert. Darum nehmen auch wir am Aktionstag teil und setzen in unserer Freizeit ein Zeichen für mehr Gerechtigkeit und die Angleichung der wöchentlichen Arbeitszeit!“, so Mario Eisenach, Betriebsrat bei FEUER powertrain. Bei Feuer powertrain versammelten sich derweil insgesamt rund 100 Beschäftigte, die Postkarten an den Arbeitgeberverband ausfüllten. Auf den Karten erklären die Beschäftigten warum Ihnen die Angleichung wichtig ist.

„Letztlich geht es uns nicht nur um mehr Gerechtigkeit. Die Konjunktur kühlt sich derzeit, insbesondere in der Industrie, ab. In manchen Betrieben haben wir erste Beschäftigungsprobleme. Auch hier ist die Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit eine Möglichkeit, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.“, so Alexander Scharff abschließend.
Autor: red

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