nnz-online
Preiswerte Mieten in Ballungszentren

Angebot und Nachfrage klaffen auseinander

Sonntag, 16. Juni 2019, 09:43 Uhr
In einer deutschen Großstadt eine günstige Wohnung zu finden, ist keine leichte Aufgabe. Das niedrigpreisige Segment ist heiß umkämpft. In den meisten Städten klaffen die Wünsche der Suchenden und das tatsächliche Preisniveau, zu dem Mietwohnungen angeboten werden, weit auseinander. Das zeigt eine Analyse von immowelt.de, in der für Mietwohnungen in den 14 größten deutschen Städten verglichen wurde...

Berlin, Prenzlauer Berg (Foto: nnz) Berlin, Prenzlauer Berg (Foto: nnz) Berlin, Prenzlauer Berg, nahezu unbezahlbare Mieten

Bis zu welchem Mietpreis werden 50 Prozent der Anfragen gestellt und wie viel Prozent des Angebots gibt es in diesem Segment. Vor allem in München, Frankfurt am Main und Hamburg sehen sich Wohnungssuchenden dem geringsten Angebot gegenüber, das ihren preislichen Wunschvorstellungen entspricht.

München: Hälfte der Anfragen zielt auf nur 18 Prozent des Angebots
Die größte Diskrepanz herrscht in München: Dort haben sich Suchende zwar schon mit den höheren Mieten abgefunden, denn 50 Prozent der Anfragen richten sich an Inserate bis zu 840 Euro Kaltmiete.

Diese spiegeln aber nur 18 Prozent des Angebots wider. Im Median kosten Mietwohnungen in der bayerischen Landeshauptstadt mit 1.200 Euro und sind somit 360 Euro teurer als in der Wunschvorstellung.

In Frankfurt am Main entfällt die Hälfte der Anfragen auf Mietobjekte bis zu 649 Euro, doch nur 20 Prozent des Angebots fällt in diese Kategorie. Im Median werden Wohnungen in der Main-Metropole für 950 Euro angeboten und sind somit 301 Euro teurer. In Hamburg hält die Hälfte der Suchenden nach Objekten bis 580 Euro Kaltmiete Ausschau, die in der Hansestadt aber nur knapp ein Viertel (24 Prozent) des Angebots ausmachen.

Da in Berlin die Mietpreise zuletzt stark anzogen, ist auch dort nur noch ein Viertel des Angebots in der Kategorie, in der die Hälfte der Suchenden anfragt: Bei einem Niveau bis 595 Euro Kaltmiete.

Grafik (Foto: Immowelt) Grafik (Foto: Immowelt)
Leipzig und Dresden: Wunsch und Wirklichkeit am nächsten beieinander
Neben den Städten mit großer Diskrepanz bei Angebot und Nachfrage, gibt es auch Städte, in denen die Hälfte der Anfragen auf immerhin rund ein Drittel des Angebots entfällt: In Köln (32 Prozent), Bremen (34 Prozent) und Stuttgart (35 Prozent) ist das der Fall. Am ausgeglichensten ist der Mietmarkt aber in ostdeutschen Metropolen. In Leipzig entfallen 50 Prozent der Anfragen auf Inserate unter 370 Euro.

Diese Kategorie stellt in Leipzig auch 42 Prozent des Angebots, da der Angebotsmietpreis im Median nur 20 Euro höher liegt. Auf das größte anteilige Angebot blicken indes Suchenden in Dresden, wo 46 Prozent der Objekte in die Kategorie unter 399 Euro fallen, in der die Hälfte der Anfragen gemessen wurde. Mit 11 Euro Unterschied zum Median-Mietpreis liegt in der Elb-Metropole auch die geringste Abweichung zwischen Wunsch und Wirklichkeit vor.
Autor: red

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2021 nnz-online.de