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Thüringer Hirschkäfer sollen erfasst werden

Die Größten unter den Kleinen

Sonnabend, 08. Juni 2019, 11:30 Uhr
Mit einer Größe von etwa sieben Zentimetern – einzelne Exemplare können auch größer werden – gelten die Männchen der Hirschkäfer als die größten unter unseren heimischen Käferarten. Allerdings sind sie in Deutschland sehr selten geworden und in Thüringen gilt die Art auch als stark gefährdet...

Als einige der wenigen Käferarten sind Hirschkäfer nach Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) europaweit geschützt. Da man aber nur schützen kann, was man kennt, rufen auch 2019 der NABU Thüringen und das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und naturschutz (TLUBN) gemeinsam zur Hirschkäfersuche auf.

Mit Datum 20. Mai liegt der erste Nachweis für dieses Jahr für den Hirschkäfer in Thüringen vor. Wer auf Hirschkäfersuche gehen möchte, der wird am ehesten in lichten, alten südexponierten Eichen-Wäldern in der Abenddämmerung fündig. In den Hauptverbreitungsgebieten, wie zum Beispiel um Bad Blankenburg, Bad Frankenhausen und Eisenach, kann es öfter vorkommen, dass Hirschkäfer auch tagsüber gesichtet werden und sich sogar in Siedlungsgebiete „verirren“.

In solchen Fällen ist es wichtig, dass die Tieren die Möglichkeit zum weiterfliegen haben. Hirschkäfer sollten nicht gestört werden, nur zur Rettungszwecken darf man die recht robusten Käfer anfassen und ihnen ggf. helfen.

Männlicher Hirschkäfer (Foto: Klaus Kiuntke) Männlicher Hirschkäfer (Foto: Klaus Kiuntke)

Bei der Hirschkäfersuche ist es ratsam eine Digitalkamera oder das Handy dabei zu haben. Das gemachte Bild dient natürlich nicht nur zur Erinnerung, sondern vor allem zur eindeutigen Identifizierung der Art. Bilder sind wichtig, um die Funde richtig einschätzen zu können und Verwechslungen mit „ähnlichen“ Käfern auszuschließen. Verwechselt werden können Hirschkäfer zum Beispiel mit dem Nashornkäfer, dem Balkenschröter, dem Eremit, dem Sägebock oder auch dem Lederlaufkäfer.

Eine direkte Meldung des Fundes kann über die App „Meine Umwelt“ erfolgen. Angaben zu Ort und Datum der Beobachtung und ggf. dem Geschlecht sowie der Anzahl der Tiere sollten nicht fehlen.
Darüber hinaus sind Angaben zu möglichen Beeinträchtigungen oder sonstige Beobachtungen zum Lebensraum sehr hilfreich, aber keine Bedingung für die Meldung. Im Zweifelsfall wird von Seiten des TLUBN Unterstützung angeboten.

Hirschkäfermeldebogen, Artensteckbrief und weitere Informationen finden Sie auf der betreffenden Seite des NABU Thüringen oder der Internetseite der TLUG. Wer (s)einen Hirschkäferfund direkt per Smartphone melden direkt per Smartphone melden möchte, nutzt einfach die Umwelt-App der TLUBN.

Infos und Melden: www.NABU-Thueringen.de, http://www.tlug-jena.de/meine-umwelt/index.html
Autor: red

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