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Die Stunde der Gartenvögel

Der Insektenschwund macht sich bemerkbar

Freitag, 07. Juni 2019, 10:00 Uhr
Die "Stunde der Gartenvögel" ist auf einem Höhenflug: Mit über 2.800 Teilnehmern in Thüringen sind dies über 400 Teilnehmer mehr als im letzten Jahr. Aus knapp über 1.750 Gärten wurden dem NABU im Freistaat über 64.000 Vögel gemeldet. Dabei wurden auch besorgnisserregende Beobachtungen gemacht...


Deutschlandweit beteiligten sich 75.000 Personen und zählten in über 51.000 Gärten etwa 1.6 Millionen Vögel. Das Endergebnis der Zählung liegt nun vor.

"So viele Vogelfreunde - wir freuen uns sehr über das riesige Interesse an der heimischen Vogelwelt", sagt Klaus Lieder, der Sprecher des Landesfachausschusses für Ornithologie im NABU Thüringen. "Das gute Ergebnis zeigt, wie sehr das Thema Artenschutz bewegt. Die Menschen sind aufgerüttelt und wollen, dass endlich mehr getan wird, um das verheerende Artensterben zu stoppen."

Bei vielen Vögeln macht sich offensichtlich der Insektenschwund bemerkbar. Besonders dramatisch sind die anhaltenden Rückgänge bei den Mehlschwalben mit minus 50 Prozent zum Vorjahr, den Mauerseglern mit minus 51 Prozent zum Vorjahr und den Rauchschwalben mit minus 32 Prozent zum Vorjahr.

Immer noch der häufigste Gartenvogel: der Haussperling (Foto: Marcel van Kammern) Immer noch der häufigste Gartenvogel: der Haussperling (Foto: Marcel van Kammern)

"Auch der Haussperling, der Sieger bei der diesjährigen Stunde der Gartenvögel, ging mit 10.978 Sichtungen um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück", beklagt Klaus Lieder. Mit Vorliebe ernährt sich der kleine Vogel von Körnern und Samen. Doch Blumenwiesen und Wegränder werden viel zu oft und zu früh gemäht. Die Pflanzen kommen erst gar nicht zur Samenreife und der Haussperling findet keine Nahrung. Zudem fehlen dem Haussperling die Insekten, denn seine Jungen füttert er in den ersten Tagen fast ausschließlich mit tierischer Nahrung.

Auf den zweiten Platz bei der "Stunde der Gartenvögel" schlittert in diesem Jahr die Kohlmeise mit 5.928 Sichtungen, es folgen Star (5.817), Amsel (5.465) und Blaumeise (4.880).

Wer Amsel, Drossel, Fink und Star helfen möchte, der sollte sich einen naturnahen Garten anlegen. Tipps dazu gibt es unter: https://thueringen.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/naturnahe
r-garten/index.html

Weiter Ergebnisse unter: www.NABU-Thueringen.de
Autor: red

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