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Altstadt

Zweites Richtfest für die Schärfgasse

Donnerstag, 16. Mai 2019, 17:00 Uhr
Ein Gruß, ein Schluck, ein Hammerschlag - in der Schärfgasse wurde heute zum zweiten Mal Richtfest gefeiert. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft zelebrierte einen weiteren Meilenstein in der Wiederbelebung der Nordhäuser Altstadt. SWG-Chefin Inge Klaan nutzte die Gelegenheit, ein weiteres Bauprojekt im Quartier anzukündigen...

Richtfest in der Schärfgasse (Foto: Angelo Glashagel) Richtfest in der Schärfgasse (Foto: Angelo Glashagel)

700 Quadratmeter neue Wohnfläche entstehen dieser Tage im Quartier Schärfgasse/Altendorf. Rund 2,5 Mio. Euro investiert die SWG um im zweiten Bauabschnitt Raum für acht barrierefreie Wohnungen zu schaffen. Der sanierte Altbau wurde dafür um zwei kleinere Anbauten erweitert, der alte Reihenhauscharakter wird aber erhalten bleiben. Im Altbau habe man versucht soviel Bausubstanz wie möglich zu erhalten, so SWG-Chefin Inge Klaan, in der Folge sei keine der vier hier vorhandenen Wohnungen wie die andere.

Viele hätten nicht geglaubt, das am Altentor noch etwas zu retten sei, sagte Klaan. Durch die stadtplanerische Entwicklung in der Altstadt habe sich in den letzten Jahren aber viel geändert, während es früher hier kaum noch Bewohner gegeben habe, sei die Altstadt inzwischen zu einem der beliebtesten Wohnorte der Stadt geworden.

Und wer hier wohnt, soll auch bleiben. Für die acht Wohnungen denkt man bei der SWG langfristig, Wohnen soll in allen Lebenslagen möglich sein, egal ob junge Familie oder alterndes Ehepaar. "Schwellenloser Wohnungsbau" nennt Inge Klaan das, "wer nicht muss, der zieht hier nicht mehr weg. In dem ganzen Gebäudekonzept stecken viele gute Gedanken, die man von außen nicht sieht." Bezahlbar bleibt das ganze auch, weil das Land das Vorhaben bezuschusst. Dafür müsse ein klarer Dank in Richtung Erfurt gehen, ohne die Hilfe des Landes könnten Kommunen derlei Aufgaben nicht stemmen.

Richtfest in der Schärfgasse (Foto: Angelo Glashagel) Richtfest in der Schärfgasse (Foto: Angelo Glashagel)

Im Zuge der Bauarbeiten wurde auch der Innenhof neu gestaltet. Vorgesehen sind Stellflächen, ein begrüntes Carport und Terrassen im Hof. Den krönenden Abschluss des Großprojektes sollte einst eine teilweise Erneuerung des alten Mühlgrabens bilden. Von diesem ambitionierten Vorhaben hat man sich schon lange verabschiedet, der Aufwand, ein geschlossenes Wassersystem in dem kleinen Quartier zu etablieren wäre zu groß gewesen. Stattdessen wird man den Verlauf des alten Nordhäuser Wahrzeichens mit einem Grünstreifen sichtbar machen.

Altbau, Neubau, Denkmalschutz - das komplizierte Projekt zeige auch die Leistungsfähigkeit der regionalen Firmen, lobte die SWG-Chefin und Oberbürgermeister Kai Buchmann dankte dafür das man dem Altentor "Glanz und Lebendigkeit" zurückgebe.

Bis zum kommenden Januar sollen die Wohnungen bezugsfertig sein, mit der Vermarktung will man im Sommer beginnen. Das Ende der Altstadtsanierung ist damit aber noch nicht erreicht. Inge Klaan nutzte die Gelegenheit, das nächste Projekt der SWG anzukündigen: auch das Gelände des ehemaligen Wasserwerkes an der Altendorfer Kirchgasse soll bald aus dem Dornröschchenschlaf geholt werden.
Angelo Glashagel
Autor: red

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