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Bleicheröder Schüler zu Besuch in Buchenwald

Besichtigung hinterließ viele Fragen

Donnerstag, 09. Mai 2019, 08:27 Uhr
Ende März besuchten die Schüler der Klassen 10a und 10b des Friedrich-Schiller-Gymnasiums aus Bleicherode, die KZ-Gedenkstätte Buchenwald im Rahmen unseres Geschichtsunterrichts, um nachvollziehen zu können, was vor mehr als 74 Jahren zur Zeit des Zweiten Weltkrieges in Deutschland geschah...

Das KZ Buchenwald wurde von 1937 bis 1945 als Arbeitslager für etwa 266000 Häftlinge errichtet, wovon ca. 56000 durch schwerste Arbeit, medizinische Experimente, Massentötungen oder die Willkür der SS-Soldaten ums Leben kamen.

Schon beim Befahren der Blutstraße bekamen alle Jugendlichen ein beklemmendes Gefühl. Am „Turm der Freiheit“ erhielten wir anhand des von Fritz Cremer erschaffenen Denkmals die ersten Einblicke auf die dunkle Zeit Deutschlands. In der eigentlichen Gedenkstätte angekommen schauten wir einen Film, der die Situation in Buchenwald vor und nach der Befreiung und die Perversionen der SS-Mannschaften, welche nichts als Leid und Folter brachten, zeigte. Es ist unglaublich, dass kein Bewohner der Umgebung von der Existenz des Lagers wusste, weshalb die amerikanischen Befreier die Bevölkerung zwang, das unermessliche Elend der Häftlinge persönlich zur Kenntnis zu nehmen.

Die Schüler der Klassen 10a und 10b des Schiller-Gymnasiums zu Besuch in der Gedenkstätte Buchenwald (Foto: Friedrich Schiller Gymnasium Bleicherode) Die Schüler der Klassen 10a und 10b des Schiller-Gymnasiums zu Besuch in der Gedenkstätte Buchenwald (Foto: Friedrich Schiller Gymnasium Bleicherode)

Nach dem Film wurden wir von einem Mitarbeiter empfangen, der mit uns eine Führung durch die Gedenkstätte vornahm. Während der Besichtigung erfuhren wir sehr viel über das Grauen der damaligen Zeit und unsere anfänglich gute Laune verflüchtigte sich sehr schnell. Hinter dem Tor mit der zynischen Aufschrift „Jedem das Seine“ bekam man erstmals eine Vorstellung von der riesigen Fläche des Lagers. Es waren zwar nur noch Umrisse der vielen Blöcke vorhanden, jedoch konnte man sich den damaligen Aufbau des Lagers durch die Reste der Fundamente gut erschließen.

Der erste Eindruck in der Gedenkstätte war sehr bedrückend und regte viele der 57 Schüler und zwei Lehrer stark zum Nachdenken an: Das Krematorium, den Leichenkeller mit den Fleischerhaken, auch die Einrichtung für dir sogenannte Spezialbehandlung, das kleine Lager oder die Effektenkammer, in der das Eigentum der Gefangenen aufbewahrt worden war, bekamen wir auf dem Gelände zu sehen.

Vieles an Informationen war für uns Schüler aufgrund der Grausamkeit kaum vorstell- oder nachvollziehbar. Im Gedenken an die Tausenden Opfer im KZ-Buchenwald legten beide zehnten Klassen jeweils einen Blumenstrauß bzw. -gebinde auf der Metallplatte, die konstant auf Körpertemperatur gehalten wird und die Namen aller Nationen enthalten, aus denen die Opfer stammten. nieder.
Bennet Lange, Schüler der Klasse 10a
Autor: red

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