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Dichterporträt in Limlingerode

Die Allmacht der Liebe

Sonnabend, 20. April 2019, 20:09 Uhr
Demnächst stellen Stephanie und Mathias Schick in der "Dichterstätte Sarah Kirsch" in Limlingerode das Werk der Dichterin Sophie Friederike Schubart, geschiedene Mereau, verheiratete Brentano vor. Sie war eine der ersten deutschen Berufsschriftstellerinnen, wurde zu Lebzeiten als "Sängerin des Frühlings und der Liebe" gefeiert...

Die Grundlage ihrer für eine Frau um 1800 erstaunlichen Karriere bildete die für eine weibliche Person umfängliche Ausbildung im bürgerlichen Elternhaus. Sie ist bekannt mit den anregendsten Denkern der Klassik und Romantik. Genannt seien Johann Gottfried Herder, Friedrich Schiller, Jean Paul, Johann Gottlieb Fichte, die Brüder Ludwig und Friedrich Tieck, die Brüder August Wilhelm und Friedrich Schlegel, also mit Dichtern, Künstlern und Philosophen.

Schiller schätzte und förderte ihr Talent, in dem er Texte von ihr in den Zeitschriften "Thalia" und "Horen" druckte. 1797 schreibt er an Goethe : "Ich muß mich doch wirklich darüber wundern, wie unsere Weiber jetzt, auf bloß dilettantischem Wege, eine gewiße Schreibgeschicklichkeit sich zu verschaffen wißen, die der Kunst nahe kommt."

Sie liebt Theaterproben, Landpartien und geistvolle Gespräche. Während ihres kurzen Lebens veröffentlichte sie zahlreiche Gedichte, zwei Romane, diverse Erzählungen, Essays, Übersetzungen und gab Almanache und eine eigene Zeitschrift heraus. Wie ihre Heldinnen war auch die Autorin von unbändigem Freiheitsdurst und heftiger Liebessehnsucht durchdrungen. Sie begeisterte sich für die Freiheits- und Gleichheitsideale der Französischen Revolution und für die Unabhängigkeit Amerikas, träumte von einem selbständigen Leben als Schauspielerin, verliebte sich mehrere Male, was sie mit der Allmacht der Liebe vor sich rechtfertigte.Von mehreren Kindern blieb nur eine Tochter aus erster Ehe am Leben, die Kinder mit Clemens Brentano überlebten nicht.

Schattenbilder der Goethe-Zeit (Foto: Heidelore Kneffel) Schattenbilder der Goethe-Zeit (Foto: Heidelore Kneffel)

1806 starb sie im Alter von 36 Jahren im Kindbett. Sophie Mereau/Brentano hinterließ ein umfassendes Werk, das erst wieder in unseren Tagen eine ihm gebührende Würdigung erfährt.

Die Veranstaltung findet am 27.4. ab 14.30 Uhr statt. An diesem Nachmittag ist die HausART Nr.1/2019 zu sehen: "Landschaftliches - Im Gespräch". Gezeigt werden Fotografien mit Landschaftsmotiven aus unserer Region von Heidelore Kneffel, und Farb-Hölzer von Alexander Kneffel. Letztere entstanden aus Holzteilen gefällter Bäume des Alten Stolberg. Das Gefundene blieb in seiner originalen Form erhalten, wurde jedoch mit Raspeln und Schnitzhölzern bearbeitet und dann durch Farbauftrag den Farbtönen der Natur nachempfunden.
Heidelore Kneffel
Autor: red

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