nnz-online
Nachschlag

Geiles Spiel, jetzt für Nordhausen werben

Donnerstag, 18. April 2019, 17:30 Uhr
Davon werden die Wacker-Fans noch lange zehren: Der Viertligist gewann gegen den Drittligist aus Jena völlig verdient mit 2:0. Unter den Zuschauern auch Matthias Jendricke...

Freude nach dem Abpfiff (Foto: Bernd Peter) Freude nach dem Abpfiff (Foto: Bernd Peter)
Der Landrat gilt nicht erst seit der Übernahme des AKS durch den Landkreis als Fan des Sports. Nun kann man ihm vorwerfen, dass alles aus parteitaktischen Motiven heraus zu tun. Das ist mir - ehrlich geschrieben - völlig egal. Er macht jedenfalls was, quetscht die Fördermitteltöpfe aus, rennt Türen in Erfurt und Berlin ein, geht durch die Hintertür wieder zurück, wenn er vorn ohne Erfolg rausgegangen ist.

Nein, das ist keine Lobeshymne auf Landrat Jendricke, dafür kennen wir uns zu lange und den Job des anderen. Das ist das Konstatieren der Fakten. Zum Stadion: Ein gesichertes Bauvolumen von elf Millionen Euro hat er federführend für den Umbau des AKS zusammengetrommelt. Sicher, da hilft ihm die Beteiligung seiner SPD an diversen Koalitionen in Berlin und Erfurt, aber es gibt auch eine SPD-Bürgermeisterin in Nordhausen, die... das erspare ich mir.

Und Landrat Jendricke wird wissen, wie der gestrige Sieg gegen Jena politisch zu verwerten ist. "Wenn wir den Pokal Ende Mai in Erfurt holen, dann müssen die Landesentscheider wissen und merken, dass wir in Nordhausen nicht in der Dorfliga spielen. Und sollte uns das Losglück auch noch hold sein, dann wird sich das nationale Interesse der Medien auf Nordhausen und den AKS und vielleicht auch auf die Dixi-Klos richten", sagte Matthias Jendricke heute Vormittag zur nnz.

Er will dann der Öffentlichkeit auch zeigen, was noch gebraucht wird. Ja, noch zwei Tribünen, aber vor allem eine rund um den AKS verbesserte und optimierte Infrastruktur. Jendricke erinnerte heute an die Zusage von Ministerin Keller, eine Studie für die infrastrukturelle Entwicklung des Areals um den AKS, und damit meinte er auch Krimderode und Salza zu fördern.

Nur mangele es am Interesse der Stadt. "Wir als Landkreis haben der Stadt im Februar 50.000 Euro überwiesen und werden weitere 50.000 Euro im August überweisen und sind damit unseren Verpflichtungen auf dem Vertrag mit der Stadt nachgekommen. Nur dieses Geld als Einnahme zu verbuchen, das reicht nicht. Die 100.000 Euro sollten vielmehr als Eigenmittel für einen Förderantrag genommen werden. Dann werden aus den 100.000 Euro nämlich 400.000 Euro."

Noch immer gibt es für die Verantwortlichen im Landkreis keinen Ansprechpartner für alle Fragen rund um den AKS, da werden laut Jendricke Kompetenzen - sofern sie überhaupt vorhanden sind - zwischen den Ämtern hin- und hergeschoben. "Ich habe wirklich keinen Bock auf irgendwelche Zuständigkeitsprobleme im Rathaus, sie sollen einfach einen Beauftragten benennen und fertig." Und zwar einen, der so schnell nicht in den Ruhestand gehe, schiebt Jendricke nach.

Nur es müsse wenigstens ein Willen erkennbar sein, etwas zu bewegen, statt dessen vernehme man im Landratsamt keinerlei Signale aus dem Rathaus zur Verständigung. Er, Jendricke, könne sich vorstellen, dass beim Pokalfinale in Erfurt doch gemeinsamer Druck auf die Landesregierung ausgeübt werden könne.

Nur mit im Stadion zu sitzen, wie im vorigen Jahr Bürgermeisterin Jutta Krauth, das bringe eben nichts. Aber da wollte Frau Krauth ja auch noch Oberbürgermeisterin werden. Wie wir wissen, kam alles anders.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2021 nnz-online.de