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Am späten Abend in der Innenstadt

Immer wieder Probleme mit Jugendlichen

Donnerstag, 07. Februar 2019, 18:30 Uhr
Zunehmend macht sich in der Nordhäuser Innenstadt eine gewisse Unzufriedenheit breit. Das betrifft nicht nur Menschen, die ab 21 oder 22 Uhr zum Beispiel zwischen Theater und Altstadt unterwegs sind...

Immer wieder am späten Abend... (Foto: privat) Immer wieder am späten Abend... (Foto: privat)
Unrühmlicher Höhepunkt der schon über Monate hinweg wabernden Situation war die Attacke eines Jugendlichen am vergangenen Freitag gegen einen 60 Jahre alten Mann am Nordhäuser Kino. Wir hatten darüber genauso berichtet, wie über die Probleme mit Jugendlichen im hinteren Bereich der Echter Nordhäuser Marktpassage.

Das Center-Management des Einkaufstempels kennt die Situation. Center-Manager Torsten Pietzsch sagte auf nnz-Anfrage, das man, gemeinsam mit dem Sicherheitsdienst, die Probleme innerhalb der Marktpassage mit "auffälligen Jugendlichen" in den Griff bekommen habe. Für das Befrieden der Situation rings um das Areal, vor allem aber in Richtung Wolfstraße bedürfe es jedoch eines gemeinsamen Handelns von Ordnungsamt, Polizei und den Grundstücksbesitzern.

Vorgestern gab es deshalb ein Gespräch zwischen den Beteiligten. In dessen Ergebnis teilte die Nordhäuser Stadtverwaltung zum Beispiel mit, dass "bereits Ende 2018 Landkreis und Stadt Nordhausen unter Einbeziehung des Jugendhilfeausschusses des Kreistages in gemeinsamen konstruktiven Gesprächen die Möglichkeiten des Ausbaus präventiver Maßnahmen besprochen und Impulse zur Verbesserung der Jugendprävention in Nordhausen (Wirkungskreis) vereinbart wurden. Im Zuge der Diskussion wurde die verstärkte Bestreifung der Innenstadtbereiche durch das Ordnungsamt vereinbart, so werden Abends und Nachts verstärkt Kontrollen durch den Außendienst durchgeführt."

Das bestätigen der nnz auch Anwohner entlang der Wolfstraße, doch werden die blau-weißen Fahrzeuge des Ordnungsamtes gesichtet, dann sind die Gruppen verschwunden, um später fröhlich weiter zu feiern.

Auch für Torsten Pietzsch ist klar, dass die Probleme nun gemeinsam gelöst werden können. Auch das Jugendamt der Kreisverwaltung muss hier mit ins Boot. Streetworker müssen eingesetzt werden und es muss kontrolliert werden, wo die zum Teil minderjährigen Jugendlichen den Alkohol kaufen können. Die Marktpassage selbst will noch einmal den Sicherheitsdienst verstärken und eventuell auch vor dem Gebäude einsetzen.

Für die Polizei sei das ein schwieriges Thema, gibt Pressesprecherin Fränze Töpfer zu. Die Beamten erweitern die innerstädtische Problemzone vom Jugendclubhaus, über die Promenade, den Theaterplatz über den Kornmarkt bis eben zur Marktpassage. Natürlich seien die Streifenbeamten für diese Bereiche von Nordhausen sensibilisiert, doch zusätzliche personelle Ressourcen könnten nicht eingesetzt werden, denn in den allermeisten Fällen handele es sich um Ordnungswidrigkeiten, die begangen werden. Bei Vorkommnissen wie vor dem Kino jedoch werde eine strafrechtliche Verfolgung eingeleitet. Mit allen Konsequenzen für die Tatverdächtigen.

Das alles liest sich vermutlich ein wenig wie Hilflosigkeit. Ob der Einsatz von Streatworkern tatsächlich das Problem hilft zu lösen, ist fraglich. Im Bereich der Marktpassage und entlang des Kornmarktes könnten die Betroffenen vielleicht auf den Frühling und wärmere Temperaturen hoffen. Nur: dann wird sich die Gemengelage wieder auf den Theaterplatz oder die Promenade verlagern.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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