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Wie die Deutschen ihn lieben und wie sie ihn zubereiten

Die Kultur rund um den Kaffee

Sonntag, 06. Januar 2019, 09:36 Uhr
In keinem Land wird der Kaffeegenuss in seiner ganzen Vielfalt und Zubereitungsmöglichkeit so zelebriert, wie in Deutschland. Jedes Jahr trinkt ein bundesdeutscher Bürger, sage und schreibe, durchschnittlich rund vier Kilo Kaffee. Das ist im Vergleich zu allen andern Ländern ein ordentliches Sümmchen. Wir Deutsche lieben den Kaffee...


Dieser einzigartige Duft beim Aufbrühen des Kaffees ist für viele Menschen so betörend, dass sie der Meinung sind, ohne ihn weder wach, noch leistungsfähig, geschweige denn auch gut gelaunt in den Tag starten zu können.

Bei den unzähligen Kaffeespezialitäten und Geschmacksrichtungen spielt aber auch die jeweilige Zubereitungsform eine wesentliche Rolle. Denn ihr gilt das Augenmerk, die Macht, einen wunderbaren und schmackhaften Kaffeegenuss kreieren zu können. Und wehe dem, der beim Zelebrieren des Zubereitens einen winzigen Fehler macht und nicht exakt den gewünschten und gewohnten Geschmack zaubert. Denn wir Deutsche sind in puncto Vielfältigkeit und Zubereitungsvariationen wahre Meister geworden. Kaffeetrinken ist hierzulande schlichtweg ein kulturelles Ereignis in fester Tradition verankert.

Die Liebe zum Kaffee
Den Ursprung der Liebe zum Kaffee hat die noch heute hierzulande trotz hoch entwickelter Technik noch immer das Filtern des Kaffees. Entweder durch automatisierte Kaffeefiltermaschinen oder eben noch ganz traditionell selbst mit der Hand aufgebrüht. Der klassische Kaffeefilter aus Porzellan mit Papierfilter, in diesem dann das Kaffeemehl geschüttet wird und mit kochend heißem Wasser schlussendlich aufgebrüht wird, hat eine lange Tradition und ist mittlerweile wieder Kult. In einigen Kaffee-Bars und Bistros kredenzt das geschulte Personal wieder diese äußerst frisch und direkte Form des Kaffeegenusses. Ein kleiner Schuss Kondensmilch oder Frischmilch, ein kleiner Löffel Zucker. Dies entspricht dem deutschen Standard beim Filterkaffeegenuss. Aber auch andere Zubereitungsformen und Varianten geben dem Kaffeegenuss schon seit Jahrhunderten seinen Stempel. Einige von diesen Varianten und vieles mehr über Kaffee findet man bei coffee-love.de .

Nicht die Bohne - oder doch?
Die richtige Kaffeebohne macht den Unterschied, so zumindest erklären Experten die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen des Kaffees. Denn obwohl die am meisten verbreitete Kaffeebohnensorte Arabica, sich zwar in unzähligen Kaffeepulvertüten und Bohnenpaketen wiederfindet, sind auch noch viele andere Sorten weltweit am Start. Doch grundsätzlich liegt das größte Geheimnis des Geschmacks sicherlich in der Zubereitung jedes einzelnen Kaffees.

Denn der italienische Espresso kann, wenn er falsch zubereitet wird, schrecklich bitte rund ungenießbar schmecken. Latte Macchiato kann zum Desaster werden, wenn er nur noch aus warmer Milch besteht und das Verhältnis Kaffee und Milch nicht stimmt und der Cappu ohne Milchschaum ist nur die Hälfte wert und Co.

Der Klassiker, der deutsche Filterkaffee beispielsweise wird erst, wenn er händisch serviert wird, mit einer exakten Wassertemperatur so richtig köstlich und kann auch nur dann seine Geschmacksnoten entfalten. Auch hier kippt das Ganze schnell, wenn man mit zu heißem oder zu kaltem Wasser agiert und die Bitterstoffe entfalten sich. Kaffee ist kostbar und begehrt war es schon immer. Doch momentan spielt der Kaffeemarkt verrückt und seit Jahresbeginn ist deutlich zu erkennen, dass die Kaffeepreise drastisch sinken. Grund dafür ist die besonders gute und ertragreiche Kaffee-Ernte in Brasilien in diesem Jahr. Der Preisverfall auf dem Weltmarkt für Arabica-Kaffee war noch nie so niedrig, wie in diesem Jahr.

Köstlich muss er sein
Für die Zubereitung des köstlichen Heißgetränkes in allen Variationen lassen sich Baristas so einiges einfallen. Sie sind geschulte Meister im kunstvollen Zubereiten sämtlicher Variationen und können wahre Meisterwerke rund um den Kaffee zaubern. Und schon längst hat das italienische Flair des Kaffeegenusses auf andere Weise unser Land und unsere Herzen im Sturm erobert.

Da heißt es bei der Bestellung im Cafe schon längst nicht mehr einfach nur "Kaffee". Von Latte Macchiato, Cappucino, Cafe Macchiato, Cafe lungo, Espresso und Co. ist nun die Rede. Wir sind zum Kaffeekenner herangereift und wissen, wie, was am besten zubereitet wird und anschließend unverkennbar zu schmecken hat. Doch der Wandel vom Klassiker Filterkaffee und Bohnenkaffee zum Capsel-User und Siebdruckmaschinen-Kenner ist im vollen Gange. Die Deutsche Kaffeekultur steht auf dem Prüfstand, denn derzeit erlebt die hochwertige Kaffeebohne, die mithilfe modernster Zubereitungsmethoden zum einzigartigen Kaffeegeschmack führt, einen gigantischen Boom. Somit könnte man auch sagen, dass aus der einstigen Filtergeneration eine Macchaito-Nation geworden ist. Gemischt wie der Latte macchiato nämlich, sind die Verhältnisse mittlerweile und der Trend geht immer mehr zur besonderen und vielfältigen Kaffeevariante. Ob im Restaurant, Schnellimbiss, Café oder Bistro. Der Kaffee ist nicht mehr das, was er einmal hierzulande war, nämlich gewöhnlich.
Autor: ik

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