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Neues aus dem NUV

Entscheidung für den Standort nicht bereut

Mittwoch, 07. November 2018, 11:40 Uhr
Im vergangenen Jahr feierte die Sokratherm GmbH ihren 25. Geburtstag am Standort in Nordhausen. Das Familienunternehmen wurde 1977 von Hermann Meinhold im westfälischen Hiddenhausen (NRW) gegründet und gehört seitdem zu den führenden Herstellern von effizienten Blockheizkraftwerken (BHKW)...

Rheinländer, Meinhold (Foto: NUV) Rheinländer, Meinhold (Foto: NUV) Claudia Rheinländer (Nordthüringer Unternehmerverband) und Sokratherm-Geschäftsführer Johannes Meinhold, der die Funktionsweise des Blockheizkraftwerks erklärt

Im Zuge der politischen Wende in der damaligen DDR entstanden Kontakte zu den IFA-Motorenwerken in Nordhausen. Ingenieure und Arbeiter des ehemals volkseigenen Betriebes hatten sich ebenfalls mit den Vorzügen der BHKW-Technik beschäftigt und bauten nach den Plänen von Sokratherm Aggregate mit einer Leistung von 70 kW.

“Die BHKW passten von ihrer Größe ausgezeichnet in das Portfolio von Sokratherm, aber mit der Abwicklung der IFA durch die Treuhand stand mein Vater im Jahr 1992 plötzlich vor der Entscheidung die Mitarbeiter in Nordhausen zu übernehmen”, erinnert sich Johannes Meinhold, der Sohn des Unternehmensgründers und heutiger Mitgeschäftsführer. Sowohl das personelle Know-how als auch die Möglichkeiten am Nordhäuser Standort in punkto Erweiterung veranlassten die Unternehmensführung vier Jahre später zur kompletten Verlagerung der Produktion und der Servicezentrale nach Nordhausen.

Inzwischen wird in drei Hallen an der Helmestraße produziert und aus ursprünglich sechs Nordhäuser Mitarbeitern ist inzwischen ein mittelständisches Unternehmen erwachsen, das rund 80 Frauen und Männern Arbeit bietet und sich um die Ausbildung von zehn jungen Menschen kümmert. Auf einer Fläche von rund 3.500 Quadratmeter werden BHKW in einem Leistungsspektrum zwischen 50 und 550 Kilowatt hergestellt.

Trotz einer nicht immer kalkulierbaren Energiepolitik in Deutschland sieht Johannes Meinhold eine Zukunft in der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), denn wie kaum eine andere Technologie können mit ihr Wirkungsgrade von über 90 Prozent bei der Erzeugung von Strom und Wärme erreicht werden. Darüber hinaus ist die KWK der ideale Partner der erneuerbaren Energien. “Dennoch ist es auch für unser Unternehmen wichtig, wie es mit der so genannten Energiewende weitergeht. Ein jüngst mit Politikern abgehaltener Kongress in Berlin macht der Branche wieder Mut und die Sokratherm GmbH wäre dann in der Lage, eine Erweiterung und damit verbundene Investitionen am Nordhäuser Standort vorzunehmen”, blickt Meinhold voraus.

Der Spezialist für Energie- und Wärmetechnik will sich seit kurzem auch mit seinen Erfahrungen in den Nordthüringer Unternehmerverband einbringen. Darüber zeigte sich NUV-Vorstandsvorsitzender Niels Neu, gemeinsam mit Büroleiterin Claudia Rheinländer höchst erfreut, schließt sich doch mit dem Unternehmen das Portfolio der produzierenden Unternehmen innerhalb des Verbandes. “Wir wollen einerseits natürlich das große Netzwerk des Verbandes nutzen, andererseits uns aber auch einbringen, denn regionale Wirtschaft sollte ein kräftiges und nicht zu überhörendes Sprachrohr in Richtung Politik sein”, gibt Johannes Meinhold beim Gespräch mit Niels Neu “zu Protokoll”.
Autor: red

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