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Gespräch mit Wacker-Präsident Nico Kleofas

Endlich eine Mannschaft formen

Donnerstag, 25. Oktober 2018, 10:00 Uhr
Tag 2 nach der Beurlaubung von Volkan Uluc als Cheftrainer des FSV Wacker 90 Nordhausen. Die Arbeit an der Parkallee geht trotzdem weiter. Aber wie? Auch darüber haben wir uns mit Nico Kleofas unterhalten…

Schwere Entscheidung für Nico Kleofas (Foto: Bernd Peter) Schwere Entscheidung für Nico Kleofas (Foto: Bernd Peter)
“Ich denke, mir ist es noch nie so schwer gefallen, einen Trainer von seiner Funktion zu entbinden wie bei Volkan Uluc. Obwohl wir uns nicht duzten, mochte ich ihn menschlich und dann ist ein solcher Schritt besonders schwer”, gibt der Wacker-Präsident im Gespräch mit der nnz zu. Doch auch das wurde klar: nach dem Spiel gegen den Berliner AK musste gehandelt werden. Das wussten beide - Kleofas und Uluc.

“Im Präsidium haben wir uns bereits am Sonntag kurz ausgetauscht, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Am Montag führten wir Gespräche mit Tino Berbig und Matthias Peßolat. Als wir deren OK hatten, haben wir gestern das Notwendige veranlasst”, beschreibt Kleofas die Entwicklung.

Die Präsidialen hatten sich für das Duo Berbig/Peßolat entschieden, weil die beiden Spieler nicht nur genügend Lebens- und Spielerfahrung haben, sondern weil sie auch vier oder fünf Jahre bei Wacker kicken. Nico Kleofas weiter: “Ich sah auch in keinem Spieler am Dienstag bei der Bekanntgabe der beiden Personalien ein Fragezeichen in den Augen und ich bin mir sicher, dass sich das Duo den nötigen Respekt gegenüber den Spielern nicht erarbeiten muss, der ist einfach jetzt schon vorhanden.”

Ausschlaggebend für die Personalien war auch, dass für Peßolat und Berbig wie für Pfingsten-Reddig auch nach ihrer aktiven Zeit in Nordhausen einige Türen im Verein offen stehen, was der Präsident in Gesprächen schon vor längerer Zeit immer wieder betonte. Vermutlich bis zur Winterpause wird das Duo das Zepter in seinen Händen halten, das Präsidium will sich nicht unter Druck setzen auf der Suche nach einem neuen Trainer, “da halten wir uns alle Optionen offen, obwohl ich in den zurückliegenden 24 Stunden 26 Angebote von Trainern und Beratern erhalten habe”, sagt der Präsident.

Er, Kleofas, glaubt nicht, dann in dieser Saison die Mannschaft ab einem gewissen Zeitpunkt gegen den Trainer gespielt hatte. Vielmehr hatte es Uluc nicht oder nicht mehr verstanden, das individuelle Potential zu einer Mannschaft zu formen, die auch und vor allem diesem Druck des Aufsteigens gewachsen war. Aber gerade in diesem so wichtigen Prozess erhoffen sich Kleofas und die Mitstreiter im Präsidium von Berbig und Peßolat die Impulse zu finden, zu fördern und in Leistung auf dem Platz umzusetzen, die Uluc nicht herauskitzeln konnte. Die Kompetenzen der einzelnen Spieler, dessen ist sich Nico Kleofas sicher, müssen jetzt genutzt werden, denn der Präsident blickt immer noch gleichermaßen auf die Tabelle und auf die Nachrichten, die da aus Chemnitz kommen. Immerhin sind es nur sechs Punkte, die Wacker hinter Platz 2 in der Regionalliga-Tabelle rangiert.

Wohl aber wissen er und natürlich auch Berbig und Peßolat, dass die nächsten Spiele es in sich haben. Und die Erwartungshaltung des gesamten Umfeldes in der Region geht jetzt schon in Richtung Wochenende, konkret nach Bautzen.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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