nnz-online
EINE TOUR DURCH DEN HERBSTLICHEN HARZ

Aufenthalt beim Brockenbauer

Dienstag, 23. Oktober 2018, 11:22 Uhr
Ein altes Volkslied besingt die Schönheiten des Harzes. Zu jeder Jahreszeit ist er reizvoll. Sagen Kenner. Vor allem im Herbst sei die Farbenpracht beeindruckend. Gehen wir auf Tour...

Brockenbauer Uwe Thielecke erläutert der Reisegruppe der Landsenioren aus dem Südharz seinen Bauernhof. Vor ihm auf dem Holzbrett: Wurstspezialitäten des Hauses. (Foto: Kurt Frank) Brockenbauer Uwe Thielecke erläutert der Reisegruppe der Landsenioren aus dem Südharz seinen Bauernhof. Vor ihm auf dem Holzbrett: Wurstspezialitäten des Hauses. (Foto: Kurt Frank) Brockenbauer Uwe Thielecke erläutert der Reisegruppe der Landsenioren aus dem Südharz seinen Bauernhof. Vor ihm auf dem Holzbrett: Wurstspezialitäten des Hauses.

Nordhausen/Tanne. Wir starten zeitig und beginnen mit einem zweiten Frühstück im Gasthaus „Bergstübl“ am Fuße des 1990 komplett sanierten Josephkreuz, schönster Aussichtsturm des Harzes, auf dem Auerberg.

Wanderfreunde erkunden das Umfeld auf Schusters Rappen, andere mögen es mobil, legen unterwegs Pausen ein. Wie auch immer, es könnte sich nach Stunden die Frage nach einem Mittagsmahl ergeben. Da kommt die Kunde: Beim Brockenbauer Uwe Thielecke in Tanne lässt es sich fürstlich speisen. Nichts wie hin.

Der Brockenbauer – Uwe Thielecke, Ehefrau Susann, die beiden Töchter Julia und Sarah und Marwin Freistein, der seinen Fleischermeister macht - ist ein Familienbetrieb. Das insgesamt 14-köpfige Team bewirtschaftet derzeit etwa 550 Hektar Bergwiesen. Zum Bauernhof gehören an die 150 Mutterkühe mit Nachzucht. Außerdem Schlachterei und Fleischerei, Hofladen, Gastronomie und Cafe.

Der Liebe wegen zog es Uwe Thielecke in den Harz. Seine Frau lernte er in der Lehre kennen. Beide studierten Tierproduktion. „Wäre die Wende nicht gekommen, wäre mein Mann heute LPG-Vorsitzender und ich als Tierwirtin tätig“, meint die Ehefrau. Jetzt ist Uwe Unternehmer. Aus dem Nichts entstand ein Bauernhof, der im Harz eine gefragte Adresse für Wanderer, Touristen und Reisegruppen wurde.

Zu seinem 30.Geburtstag schenkte Susann ihrem Uwe ein Kälbchen. Das war vor 22 Jahren. Mit ihm begann die Erfolgstory. Die Beiden pachteten Flächen. Kontinuierlich erhöhte sich der Tierbestand.

Viel Wissenswertes über den „Feuerstein“  erfährt der Besucher während einer Besichtigung im Stammhaus Schierker Feuerstein in Schierke. (Foto: Kurt Frank) Viel Wissenswertes über den „Feuerstein“ erfährt der Besucher während einer Besichtigung im Stammhaus Schierker Feuerstein in Schierke. (Foto: Kurt Frank) Der Familienbetrieb hat sich der Zucht und Haltung vom Aussterben bedrohter Arten verschrieben. Schwerpunkt: Harzer Rotes Höhenvieh. Mit ihm erweckte der rührige Landwirt eine fast vergessene Tradition des Harzes zum Leben. Harzziegen, Sattelschweine, Elite gekürte Zuchtbullen, ein Pony und zwei Esel vervollständigen den Bestand. Hühner, Kaninchen und Meerschweinchen haben es besonders Kindern angetan.

Derart gestärkt, setzten wir die Harzerkundung fort. Wohin? Vielleicht nach Schierke? Wer den Ort erwählt, kommt am Stammhaus Schierker Feuerstein nicht vorbei. Neugierig betreten wir die alte Apotheke. Dort ergeht sich der Apothekenmann in Erzählungen über das Stammhaus und die Geschichte des Feuersteins. Und wird nicht müde, den Kräuterlikör zu preisen.

Es ist Nachmittag geworden. Lust auf Kaffee und Kuchen? Leckere Torten gebe es im „Waldschlösschen“ in Benneckenstein, bemerkt jemand. Wer die liebt, sei dort gut aufgehoben. In der Tat: Das Auge lacht, erblickt es all die süßen Verführungen. Eine der vielen möglichen Touren durch das Mittelgebirge. Einen Ausflug dorthin sollte man sich gönnen. Immer öfters.
Kurt Frank
Autor: red

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2021 nnz-online.de