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Keine Antworten, kein Interesse?

Generationenspielplatz statt Parteibänke

Mittwoch, 24. Oktober 2018, 19:00 Uhr
Der Juni neigte sich seinem Ende entgegen und die Nordhäuser Sozialdemokratie erlebte eine Sternstunde. Auf dem Lesserplatz. Drei Bänke wurden dort aufgestellt. Für mehr gab es vermutlich keinen Platz, scheinbar aber auch kein Interesse...

Nicht nur ausruhen, sondern auch bewegen (Foto: nnz) Nicht nur ausruhen, sondern auch bewegen (Foto: nnz) Michael Görk (links) und Thomas Erny wollen sich nicht nur ausruhen, sondern wollen Bewegung auf den Lesserplatz bringen

Monatelang hatte die Nordhäuser SPD das Projekt verfolgt - von der Idee bis zum Aufstellen der drei Bänke. Auf eine Kennzeichnung wurde nach längerer Diskussion verzichtet. Als Thema im Rechenschaftsbericht unter dem Titel "Das haben wir geschafft" für den kommenden Kommunalwahlkampf werden die Bänke wohl trotzdem auftauchen.

Schon einige Zeit zuvor hatten der Chef des "Carpe Diem", Thomas Erny und der Geschäftsführer der Diakonie in Nordhausen, Michael Görk, eine nachbarschaftliche Idee. Sie wollten aus dem "toten" Platz einen Generationsspielplatz machen. Das Tolle an dieser Idee: die beiden Nachbarn des Lesserplatzes hatten das nötige Geld dazu aufgetrieben. Und so informierten sie im Jahr 2016 die zuständigen Ämter im Rathaus von ihrer Idee, drei bis vier schicke Bewegungs-Geräte aufzustellen. Vorbilder seien die Geräte am Neustädter Goldelteich gewesen.

"Alle Bürger dieser Stadt, Mitglieder des Gesundheits-Zentrums und auch mobile Bewohner des Alten- und Pflegeheims hätten die Geräte nutzen können", beschreibt Michael Görk die Idee. Doch eine Antwort aus dem Rathaus erhielten die beiden Männer nicht. Man gab mündlich zu bedenken, ob ein solcher Generationsspielplatz nicht dem einstigen Förderzweck zur damaligen Landesgartenschau entgegenstehe.

Ob das so ist, wissen Görk und Erny immer noch nicht, denn trotz weiterer Nachfragen und mündliche Erinnerungen blieb das Rathaus stumm. Unverständlich, dass das Aufstellen von Parteibänken keinerlei Probleme bereite, aber der Vorschlag von einem Unternehmen und einem Vertreter der Diakonie nicht mal einer Antwort für würdig befunden wurde.

Noch immer stünde das Geld für die eleganten und wetterfesten Bewegungsgeräte zur Verfügung, sagt Michael Görk. Vielleicht gibt es ja noch ein wenig Bewegung für einen Platz, auf dem sich sonst nicht viel bewegt.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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