nnz-online
Aus dem Hauptausschuss

Bomben, Baustellen, Bauarbeiten

Donnerstag, 18. Oktober 2018, 10:40 Uhr
Im Hauptausschuss besprach man heute die Ereignisse des vergangenen Wochenendes, den Beitritt der Stadt zur „Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing“, sportliche Sanierungen, Arbeiten an der KITA Brummkreisel und der Zorgebrücke in Bielen, sowie die Personalsituation im Bauhof...

Aus dem Hauptausschuss (Foto: Angelo Glashagel) Aus dem Hauptausschuss (Foto: Angelo Glashagel)

Zunächst war aber erst einmal Oberbürgermeister Kai Buchmann mit seinen Informationen dran. Der startete mit seiner Auswertung zur Aufregung am Wochenende: am Freitag hatte man kurzfristig zwei Altlasten des zweiten Weltkriegs entschärfen müssen. Erwartet hatte man die Bomben knapp zwei Meter unter der Oberfläche, beim angraben der Funde stellte sich aber heraus, dass die Sprengkörper kurz unter der Kruste lagen.

Also: „Gefahr im Verzug“, es musste schnellstmöglich gesprengt werden. Nach knapp 12 Stunden war der Spuk wieder vorüber, insgesamt habe alles sehr gut geklappt, lobte Buchmann, nach Innen könne man jedoch im Rathaus noch Verbesserungen vornehmen, man werde das intern auswerten um auch für kommende Einsätze gewappnet sein. Auch aus der Bürgerschaft seien Vorschläge unterbreitet worden wie man den Ablauf bei Evakuierungen verbessern könnte, berichtete Steffen Iffland, etwa durch fortlaufende Informationen beim Radio Enno oder durch Sirenensignale in der Stadt. Letzere sind im Stadtgebiet nicht mehr vorhanden. Man habe auch darüber nachgedacht die verbleibenden Blindgänger „auf einmal“ zu beseitigen, ergänzte der OB, wenn man jedes Jahr nur zwei Bomben entschärfe, werde man erst in 300 Jahren fertig sein. Der Vorschlag soll dem Stadtrat unterbreitet werden. Bürgermeisterin Jutta Krauth forderte die Hauptausschussmitglieder mit Kontakten in ihre Erfurter Fraktionen dazu auf, hier mit Nachdruck auf die Sondersituation in Nordhausen hinzuweisen und für mehr finanzielle Unterstützung von Seiten des Landes zu werben.

In der Causa Feuerwache sei man nach einem Termin beim Landesverwaltungsamt zu Beginn des Monats „ein Stück weit nach vorn gekommen“, erklärte Oberbügermeister Kai Buchmann weiter. Zum aktuellen Bauentwurf herrsche nun Konsens, die vorliegenden Pläne seien „Kosten- und Flächensparend“. Nun müsse geklärt werden wer den Neubau in Angriff nehmen soll, es sei sinnvoll, dass die Stadt das in Erwägung ziehe, entsprechend werde es eine neue Beschlussvorlage für den nächsten Stadtrat geben.

Bei der Theatersanierung sei man „im Plan“, die Fristen für Anträge beim Land werde man einhalten, demnächst stehen Termine im Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft und in der Thüringer Staatskanzlei an. Bezüglich des Haushaltes sei man ebenfalls auf einem guten Weg, so Buchmann weiter, einen ersten groben Entwurf habe man den zuständigen Gremien bereits vorgelegt.

Damit konnte zu den regulären Tagesordnungspunkten übergegangen werden. Die Ausschussmitglieder hatten unter anderem darüber zu entscheiden, ob die Stadt der „Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland“ beitreten solle. In der Beschlussbegründung wird ein fachlicher Austausch für ein gelingendes Stadtmarketing empfohlen, im Ausschuss waren keine weiteren Erläuterungen gewünscht und der Beschluss wurde einstimmig angenommen.

Am Kindergarten „Brummkreisel“ will man die Sanierungsarbeiten vorantreiben. Hier muss die Dachabdichtung erneuert werden. Außerdem will man die Außenfassade mit einer Wärmedämmung versehen und das Gebäude trocken legen. Insgesamt sollen die Bauarbeiten 515.487,34 Euro kosten, den Zuschlag erhält eine Firma aus Dortmund. Auch dieser Beschluss fällt einstimmig aus.

An der Lessingschule steht die Sanierung der Sportanlagen auf dem Plan. Aufgrund des schlechten baulichen Zustandes sollen der Rasenplatz, die Laufbahn sowie das Kleinspielfeld, die Weitsprunganlage, die Kugelstoßanlage und ein Volleyballfeld erneuert werden. Die Abstimmung fiel ebenfalls Einstimmig aus.

Letzter Tagesordnungspunkt vor dem Ende des öffentlichen Teils: die Zorgebrücke bei Bielen. Da man inzwischen den Auftrag für einen Ersatzbau erteilt und im Prinzip mit den Arbeiten begonnen habe, müssten nun noch Planungsleistungen in Höhe von rund 29.000 Euro vergeben werden, erklärte Bauamtsleiter Jens Kohlhause, konkret geht es um die Bauüberwachung, die gesondert vergeben werden muss. Im November will man mit dem Abriss der alten Brücke beginnen. Wiederrum wurde einstimmig beschlossen.

Ein weiteres Thema warf Hesserodes Ortsteilbürgermeister Michael Kramer in die Runde: die personelle Situation des Nordhäuser Bauhofes. Das Personal müsse hier aufgestockt werden, es blieben zunehmend Arbeiten liegen. Hier eine Schaukel, da eine Wippe oder die Beseititung alter Provisorien auf einem Sportplatz: obwohl die nötigen Materialien bereits vorlägen, finde der Bauhof aufgrund der angespannten Personalsituation keine Zeit, diese Arbeiten auch durchzuführen. „Wir kommen hier nicht weiter“, sagte Kramer. „Dem OB geht es ähnlich“, entgegnete Buchmann, auch im Rathaus brauche man mehr Personal, ein Seitenhieb auf die von den Fraktionen abgelehnte Wiedereinsetzungen eines hauptamtlichen Beigeordneten. Der Fachkräftemangel und die Haushaltskonsolidierung machten sich hier bemerkbar, so Buchmann weiter, „es fehlt an allen Ecken und Enden, bei mir rennen sie da offene Türen ein“. Zu gegebener Zeit werde man den Stellenplan dem Ausschuss zur Kenntniss gebe, dann werde man konkret diskutieren können.
Angelo Glashagel
Autor: red

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2021 nnz-online.de