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Klaus Polle versteht die Welt nicht mehr

Null Punkte für äußeres Erscheinungsbild

Donnerstag, 11. Oktober 2018, 12:00 Uhr
Die nnz hatte vorigen Monat über die Probleme des Fleischermeisters Polle berichtet. Weil er kein Foto von seinem Verkaufsstand zum Weihnachtsmarkt lieferte, sollte er ausgeschlossen werden. Wurde er jetzt auch...

Klaus Polle (Foto: nnz) Klaus Polle (Foto: nnz) Klaus Polle mit dem Ablehnungsbescheid in der Hand

Dabei schienen die ersten Probleme kurz nach der Veröffentlichung in der nnz aus dem Weg geräumt zu sein.

Doch das avisierte Gespräch im Nordhäuser Rathaus kam nie zustande, berichtet Polle jetzt, der tagelang auf einen Termin gewartet hatte. Er selbst habe dann noch mehrere Fotos von seinem Weihnachtsmarktstand nachgereicht und war froher Hoffnung, gemeinsam mit seinen Fleischerkollegen Brüggemann und Trautvetter auch in diesem Jahr seine Produkte auf dem Markt verkaufen zu können.

Stattdessen hält er den Ablehnungsbescheid in der Hand, denn er hat nur zehn von 15 möglichen Punkten einer Vergabematrix erreicht. Null Punkte vergaben die Juroren der Verwaltung für die Attraktivität des Bewerbers bezüglich des äußeren Erscheinungsbildes. Begründet wurde dies mit fehlenden Bildern, Klaus Polle hatte die aber nachgereicht.

Polles Stand zum Weihnachtsmarkt (Foto: privat) Polles Stand zum Weihnachtsmarkt (Foto: privat) Das wäre sein Stand gewesen
Warum bei der "regionalen Ansässigkeit" nur zwei statt drei Punkte vergeben wurden, bleibt schleierhaft. In der Erläuterung des Bescheides steht für 3 Punkte folgendes: "...wenn sich der Firmensitz im Landkreis Nordhausen oder den Nachbarkreisen Eichsfeld, Kyffhäuser, Harz, Mansfeld Südharz, Göttingen oder Goslar befindet." Vermutlich ist Klaus Polle auf dem Mond mit seiner Firma ansässig?

Zum diesjährigen kommunal ausgerichteten Weihnachtsmarkt soll es 15 Standplätze geben. Unter anderem in den Kategorien "Imbisstand" und "Warenverkauf". Für letztere Kategorie standen acht Plätze zur Verfügung, allerdings waren nur sechs Bewerbungen eingegangen, was für die "Attraktivität" des Marktes in Nordhausen sprechen könnte. Also wurden die drei Imbissstandplätze auf fünf aufgestockt. Aber auch da hatte Klaus Polle mit seinen 10 Punkten aus der Matrix keine Chance.

Blick auf die Rathaus-Mathematik (Foto: privat) Blick auf die Rathaus-Mathematik (Foto: privat)
Wer sich die Tabelle genau ansieht, wird merken, dass die Grundrechenarten im Nordhäuser Rathaus nicht besonders ausgeprägt sind, denn: 3 plus 1 plus 0 plus 3 plus 2 ist auch in Nordhausen 9 und nicht 10. Ob Klaus Polle nun gegen die Ablehnung Widerspruch einlegen wird, bleibt abzuwarten. Mathematisch gesehen sollte er es tun.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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