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Nachgefragt

Wahlfreiheit konsequent umsetzen

Donnerstag, 04. Oktober 2018, 16:43 Uhr
Angesichts der Veröffentlichungen zu den steigenden Kosten der Kinderbetreuung in Stadt und Landkreis hatte Jörg Prophet (AfD ) den Stadtrat nachgefragt, wer die Kostensteigerung zu zahlen hätte. Er bekam eine Antwort ...


Die aktuelle Diskussion um die gestiegenen Kosten der Kinderbetreuung in der Gemeinde Harztor zeige die Wichtigkeit des Themas für Eltern, Kinder und Betreiber auf. Die Brisanz entstehe aus mehreren Gründen.

1. Nach der Veröffentlichung und gesellschaftlichen Diskussion der schlechten Ergebnisse der ersten PISA Studien kam es zu einer breiten Diskussion und Ursachensuche Schnell war hier auch die Vorschulische Entwicklung unserer Kinder in den Fokus der Diskussion gerückt. Letztlich wird hier seitdem von der Regierungskoalition auf mehr Vermittlung an Bildung, Einfluss auf die Entwicklung und Pädagogik gesetzt. Daraus resultiert aktuell nun der veränderte Personalschlüssel welcher Kostensteigernd ist.

2. Die Familie mit zwei Vollzeit-Einkommen war früher eine Lebensoption, ist heute aber in der Realität eher ein Muss um den gestiegenen Lebensunterhalts -Kosten und Lebens - Ansprüchen in allen Umfängen zu entsprechen. Auch der Trend zum Alleinerziehenden Lebensmodell unterstützt die Dynamik dieser Entwicklung hin zur zentralen Kinderbetreuung außer Haus. Ein Bedarf ist geschaffen.

3. Kinderbetreuung hat mit Aufwand und Kosten zu tun und ist somit ein Geschäftsmodell. Realistisch gesehen wird dieses Modell vorwiegend von Caritativen Vereinen und Organisation im Vereinsstatus abgewickelt. Durch die staatlichen Regulierungen gibt es kaum private Anbieter, sicher auch weil die Privaten erheblichen Probleme bei der Vergabe öffentlicher Zuschüsse im Vergleich zu den genannten Anbietern haben. So ist der Markt auf der Anbieterseite kaum erweiterbar und bleibt zum Unmut der Eltern beschränkt.

4. Die Verdiensttarife nach TVöD machen die Sache nicht billiger, sollen aber Arbeitskräftetrends im Markt steuern.

Ohne Diskussion, ob und warum die Betreuung in diesem Umfang von einigen Anbietern erbracht werden muss und ohne Diskussion, ob man dort so stark pädagogisch agieren und prägen muss und ob das unsere Kinder intelligenter macht und wir bei PISA besser abschneiden, zeigt uns das Thema doch, wie wertvoll (sogar in Euro ausdrückbar) die Arbeit einer/eines Erziehenden Elternteiles ist.

Die Kosten der staatlich geförderten vorschulischen Betreuung MUSS Grundlage für die Renten und Versorgungstechnischen Würdigungen einer/eines Elternteiles sein. Nur wenn es hier das Gleichheitsprinzip umgesetzt wird gibt es eine tatsächliche, soziale Wahlfreiheit in der Betreuung.

"Kinderbetreuung im Vorschulischen Bereich bleibt eine Aufgabe, bei der die Familien unser aller Unterstützung benötigen. Letztlich geht es für uns alle auch um die Rentenzahler von morgen. Wir sollten aber dafür Sorgen das es auch hier eine Alternative gibt, eben im familiären Bereich. Dies wird ermöglicht, wenn die Wahlfreiheit konsequent durchgesetzt wird, auch finanziell", so Prophet.
Autor: red

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