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Ein Blick in die Statistik

Weniger Insolvenzverfahren in 2018

Freitag, 07. September 2018, 10:13 Uhr
Die Thüringer Amtsgerichte entschieden von Januar bis Juni 2018 über 1 228 Insolvenzverfahren. Da-von entfielen 13,5 Prozent auf Unternehmen und 86,5 Prozent auf übrige Schuldner. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik lag damit die Gesamtzahl der Insolvenzverfahren um 70 Anträge unter dem Vorjahresniveau (-5,4 Prozent)...

1 103 Verfahren bzw. 89,8 Prozent aller Insolvenzanträge wurden eröffnet. 105 Verfahren bzw. 8,6 Prozent wurden mangels Masse abgewiesen und 20 Verfahren bzw. 1,6 Prozent endeten mit der Annahme eines Schuldenbereinigungsplanes.

Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen bezifferten die Gerichte auf rund 139 Millionen Euro. Pro Verfahren standen somit Forderungen von durchschnittlich 113 Tausend Euro aus. Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen stieg in den ersten sechs Monaten 2018 gegenüber 2017 um vier Verfahren bzw. 2,5 Prozent auf 166 Unternehmen. Diese insolventen Unternehmen beschäftigten zum Zeitpunkt des Antrages noch 1 928 Arbeitnehmer.

Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Unternehmensinsolvenzen lag mit 34 Verfahren im Baugewerbe und mit 30 Verfahren im Verarbeitenden Gewerbe, gefolgt vom Bereich der Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen mit 25 Verfahren. Nach Rechtsformen betrachtet mussten am häufigsten Gesellschaften mit beschränkter Haftung (92 Anträge) sowie Einzelunternehmen (53 Anträge) Insolvenz anmelden.

Bei den übrigen Schuldnern wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 1 062 Verfahren ge-zählt, 74 Verfahren bzw. 6,5 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Von 755 privaten Verbrauchern wurde von Januar bis Juni 2018 das Insolvenzrecht in Anspruch genommen, 100 Verfahren bzw. 11,7 Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten 2017. Weitere 271 Verfahren (Januar bis Juni 2017: 248 Verfahren) betrafen ehemals selbständig Tätige.

Mit 63 Insolvenzfällen je 100 000 Einwohner wurde in den kreisfreien Städten Thüringens öfter der Gang zum Insolvenzgericht angetreten, als in den Landkreisen (55 Insolvenzfälle je 100 000 Einwohner). Die meisten Insolvenzfälle je 100 000 Einwohner wurden im Altenburger Land (86), dem Kyffhäuserkreis (80) und der Stadt Suhl (77) registriert. Die wenigsten Fälle wurden im Saale-Holzland-Kreis (32), im Landkreis Sömmerda (36) und im Wartburgkreis (38) festgestellt.
Autor: red

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