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Gespräch mit Andreas Wieninger (SPD) zum Thema AKS

Es könnte noch Möglichkeiten geben

Donnerstag, 30. August 2018, 18:32 Uhr
Die Diskussionen um die Zukunft des Albert-Kuntz-Sportparks gehen sozusagen in die Zielgerade. Morgen und am Montag soll weitere Beratungen in Erfurt und Nordhausen geben. Danach befassen sich Kreistag und Stadtrat mit dem Thema. Wir sprachen dazu mit dem Vorsitzenden der SPD-Stadtratsfraktion, Andreas Wieninger...


Herr Wieninger, sehen sie noch Chancen, das Projekt AKS zu einem guten Ende zu führen?

Ich sehe da noch Möglichkeiten, schätze diese aber vor der gegenwärtigen Situation und dem immer kleiner werdenden Zeitfenster als gering ein. Es gibt ja die Bereitschaft weiter miteinander zu sprechen und am Freitag dieser Woche und Montag der kommenden Woche entsprechende Termine.

Wie ist nach ihrer Auffassung die Situation entstanden? Das Thema ist ja nicht neu. Und was kann oder müsste nach ihrer Auffassung geschehen?

Schon im Jahr 2014 war das Thema AKS aktuell. Bei einer Beratung im AKS, bei der unter anderem die Thüringer Sozialministerin, der damalige OB und die damalige Nordhäuser Staatssekretärin zugegen waren, wurde über mögliche Optionen und Unterstützungen der Finanzierung beraten. Gelder aus der Sportförderung und als Projekt der IBA wurden in Aussicht gestellt.
Beide wurden wegen Versäumnis des Einreichetermins als Projekt nicht beantragt. Bei Gesprächen in Erfurt wurden später zwei Millionen Euro Förderung in Aussicht gestellt.

In der Stadt wurde die Arbeitsgruppe AKS gebildet, die sich mit dem Thema weiter befassen sollte, obwohl die Zuständigkeit klar bei den Stadträten lag.
Auf der einen Seite wurde eine Sanierung des AKS immer dringender, andererseits rückte ein Aufstieg unserer Mannschaft in die 3. Liga in greifbare Nähe.

Dem Stillstand in der Stadt ist geschuldet, dass man im Wacker-Vorstand nach Lösungen suchte. Diese fand man in Gestalt der HABAU. Die sollte ein Modell entwickeln, wie man sanieren und gleichzeitig die Voraussetzungen schaffen konnte, im Falle des Aufstiegs auch Drittligaspiele austragen zu können. Um dies zu unterstützen, stellte das Land nunmehr weitere 4,2 Millionen Euro in Aussicht. Noch im späten Frühjahr dieses Jahres war noch immer kein Fortgang in der Angelegenheit zu verzeichnen.

Am 25. Mai wurde durch den Landrat der Vorschlag gemacht, den AKS durch den Landkreis ertüchtigen zu lassen. Die sogenannte Studie zum Umbau des Stadions wurde am 7.Juni beauftragt, ohne wenigstens die Stadträte darüber zu informieren. Darin ist die Rede von einem perspektivischen Ausbau des Standortes für die 3.Liga, oder sogar die 2.Bundesliga.

Vor diesem Hintergrund ist natürlich verständlich, dass einige von einem neuen Standort für ein neues Stadion sprechen, vergessen dabei allerdings, dass dabei die bestehende Förderung von 6,2 Millionen Euro nach Sportfördergesetz nicht zur Verfügung steht. Das Ansinnen des Landkreises die Übertragung des AKS mit der Beilegung des Kreisumlagestreites zu verknüpfen und beizulegen, ist vor dem Hintergrund der höheren Aufwendungen für diesen nachvollziehbar und durchaus auch im Interesse einer Reihe von Stadträten. Solche Projekte können nur gemeinsam geschultert werden.

Was würde denn geschehen wenn im Kreistag und im Stadtrat nicht gleichlautende Beschlüsse gefasst werden?

Dann käme eine Übertragung nicht zustande und ich sehe somit die Stadt in der Pflicht. Auch in der Stadt würde weiterhin die Möglichkeit bestehen mit der Aufgabe eine städtische Gesellschaft zu beauftragen. Einen solchen Vorschlag hatte die SPD vor Jahren schon gemacht. Wir haben eine Übertragung an die Neue Mitte GmbH befürwortet. Dieser Vorschlag fand leider keine Mehrheit. Lieber wurde diese Gesellschaft liquidiert. Es gibt aber durchaus Möglichkeiten, vorausgesetzt der Wille wäre da, zum Beispiel die Parkhaus und Bäder Gesellschaft damit zu betrauen. Dies müsste sehr schnell geschehen, denn die entsprechenden Formalien müssten erledigt und Voraussetzung bis spätestens Ende November geschaffen sein.

Sehen sie weitere Hürden?

Gespannt sein darf man auf die Antworten und Schlussfolgerungen des Landesverwaltungsamtes auf das Schreiben der Stadtverwaltung bezüglich der vorgesehenen Übernahme des AKS durch den Landkreis.

Nach meiner Auffassung sind darin Formulierungen und Aussagen getroffen, die durchaus geeignet sind, nicht nur eine Sanierung und Ertüchtigung des AKS, sondern in der Folge auch die weiteren Großprojekte in der Stadt zu gefährden oder in Frage stellen.
Autor: red

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