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Auch in Bielen wurde in den Himmel geguckt

Blutmond über dem Südharz (5)

Sonnabend, 28. Juli 2018, 17:19 Uhr
Es war das Naturereignis nicht nur in diesem Jahr - die totale Mondfinsternis. Auch Leser der nnz haben sie festgehalten, obwohl die himmlischen Bedingungen nicht gerade die optimalsten waren...


Seit einer Woche konnte man es in allen Medien lesen, hören und sehen: Totale Mondfinsternis (Mofi) über Mitteleuropa! Das hieß: Es gibt wieder einen „Blutmond!“ Nur hatte Dieser wieder ein anderes Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem Letzten am 27./28.09.2015.

Der Septembervollmond gilt seit je her als Erntevollmond. Er ist der Erde durch seine elliptische Bahn am nächsten und war auch besonders groß.

Der „Blutmond“ in der letzten Nacht war die – mit 103 min – längste Mofi des 21. Jahrhunderts. Mondaufgang war zwar um 21:01 Uhr, aus den Schleierwolken kam er bei uns erst eine Stunde später, dann aber schon in der totalen Phase, in Sicht. Die maximale Verfinsterung war dann um 22:22 Uhr. Gegen 23:13 Uhr trat der Mond wieder aus dem Kernschatten aus und wurde von links her wieder hell. Rein rechnerisch war die gesamte Mofi um 01:30 Uhr mit dem Austritt aus dem Halbschatten der Erde beendet.

Nun sollte aber auch der Begriff „Blutmond“ mal geklärt werden. In der totalen Phase würde man vom Mond aus einen blauen Ring um die Erde sehen, unsere Atmosphäre. Hier werden die Blauanteile des Lichtspektrums absorbiert und es kommen nur noch das rote Licht auf dem Mond an. Deshalb wird der Mond in der totalen Verfinsterung nicht dunkel sondern rot!

Während der Beobachtung dieser Mondfinsternis wird jeder ein weiteres Zusammenspiel am Abendhimmel bemerkt haben. Etwa 6° unterhalb des Mondes war noch ein heller Himmelskörper zu sehen, der zum Zeitpunkt einer totalen Mofi äußerst selten dort zu sehen ist. Der Mars in Opposition zur Sonne. (Opposition: lat.: opponere= Gegenüberstellung) Die Tatsache, daß man den Mars letzte Nacht so hell gesehen hat, ist seiner elliptischen Umlaufbahn geschuldet, die sich gerade in diesem Moment im Perihel (der sonnennächsten Stelle) befand. Denn auch diese Komposition ist sehr selten! Sonne - Erde - Mond - Mars in einer Linie.
Frank Jeschke
Autor: red

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