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Mehr als 4 Millionen Euro fließen in den Südharz

Willkommen im Hotspot Nummer 18

Freitag, 01. Juni 2018, 13:02 Uhr
Wissen Sie eigentlich, dass sie nicht nur im Landkreis Nordhausen, in Nordthüringen oder im Südharz, sondern auch im „Hotspot 18“ leben? Wenn nicht, dann können wir Sie heute entsprechend aufklären…

Ministerin Siegesmund unterschreibt den Bescheid, rechts der Chef des Landschaftspflegeverbandes, Egon Primas (Foto: nnz) Ministerin Siegesmund unterschreibt den Bescheid, rechts der Chef des Landschaftspflegeverbandes, Egon Primas (Foto: nnz)
Ab heute – mit einer Auftaktveranstaltung hoch oben über Neustadt zelebriert – gibt es das Hotspotprojekt „Gipskarst Südharz – Artenvielfalt erhalten und erleben“. Die Arbeit wird dazu künftig in den Händen des Landschaftspflegeverbandes Südahrz/Kyffhäuser liegen, doch die frohe Kunde, die überbrachten zwei Damen: Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund und die Leiterin der Abteilung Naturschutz und nachhaltige Naturentwicklung im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Dr. Elsa Nickel, beizuwohnen.

Das Projekt hat weniger mit Reaktorsicherheit zu tun, sondern wird im Rahmen des Bundesprogramms zur Biologischen Vielfalt durch den Bund, den Freistaat Thüringen und die Stiftung Naturschutz gefördert.

Offiziell eingestuft war das, was heute auf der Neustädter Burgtuine „abging“, als Festakt, der musikalisch von Kai Prengel mit seinem Dudelsack umrahmt wurde. Festlich aber auch die Summe, die über sechs Jahre hinweg in die Region fließen soll: 4,2 Millionen Euro, 3,3 Millionen Euro allein kommen vom Bund. Nicht weniger als den Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaft des Südharzer Zechsteingürtels strebt der Landschaftspflegeverband als Geldempfänger an. Gleichzeitig sollen die Nachwuchsprobleme der Betriebe mit Schaf- und Ziegenhaltung in der Region angegangen werden. Das Projekt im Landkreis Nordhausen läuft bis 2023. Damit gehört die Region zum exklusiven Club von insgesamt 30 Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland, die das Bundesamt für Naturschutz als Gebiet mit besonders hoher Dichte und Vielfalt unterschiedlichen Arten, Populationen und Lebensräumen identifiziert hat.

Festakt auf dem Burghof (Foto: nnz) Festakt auf dem Burghof (Foto: nnz)
Und wie es sich geziemt, gab es eine Begrüßung durch den Landrat, der sich über das Geld freut und für ein Biosphärenreservat warb. Dem schlossen sich zahlreiche Fach- und Grußvorträge an, die auch einige Dopplungen beinhalteten. Zum Beispiel: „Der Gipskarst im Südharz lockt mit einem einzigartigen Reichtum an Pflanzen- und Tierarten und kostbaren Lebensräumen. Er gehört zum exklusiven Club der 30 deutschen Hotspot-Regionen. Wir wollen diese Schatzkammer der Natur erhalten und gleichzeitig für die Menschen erlebbar machen. Was hier gelungen ist, ist auch ein weiterer Anstoß für die Debatte um ein Biosphärenreservat in dieser Region.“, sagte Umweltministerin Anja Siegesmund heute in Neustadt.

Unabhängig vom Gipskarst-Projekt haben sich das Land Thüringen und der Bund auf die Übertragung von 98 Hektar aus dem Nationalen Naturerbe geeinigt. Die Flächen bei Rüdigsdort sind damit Eigentum der Stiftung Naturschutz Thüringen. 50 Prozent davon sind Wald, der bereits nicht mehr forstlich genutzt wird. Damit wächst das Flächenreservoir für die Kernzone eines möglichen Biosphärenreservats deutlich an.

Die "Oberen" dürfen bis nach oben fahren. (Foto: nnz) Die "Oberen" dürfen bis nach oben fahren. (Foto: nnz)
Übrigens: Festlich ging es auch bei der selektiven Zufahrt zur Burgruine Hohnstein zu. Während die Auserwählten wie Ministerin, kommunale Fürsten oder Landtagsabgeordnete bis vor die Burghoftür chauffiert wurden, mussten die Unter- und Ergebenen auf einen Shuttle warten. Man kann schließlich nicht erwarten, dass die „Höheren“ vielleicht mit den „Niederen“ sich in ein und dieselbe Passagierkabine drängen.
Peter-Stefan Greiner
Autor: nnz

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